Man kann einen Mann aus dem Ghetto holen, so sagt man, aber nicht das Ghetto aus dem Mann.
Es soll bedeuten: Auch wenn sich die äußeren Lebensumstände eines Menschen ändern, so bleibt er doch im Innern durch seine Herkunft und die Lebensumstände seiner frühen Jahrzehnte geprägt.
Ich frage mich bisweilen, ob die Regel vom Menschen und dem Ghetto vergleichbar auch für Nationen gilt.
Ein knappes Viertel
Heute erscheint uns Großbritannien als ein latent verwirrtes Land in Europas Semi-Norden, in sich geteilt in verschiedene Einzel-Entitäten, deren unbekannteste – und doch womöglich die im „Großen Spiel“ Wichtigste – die „City of London“ ist (siehe Wikipedia).
Einst jedoch herrschte Großbritannien über Kolonien rund um den Globus, 37 Länder und ein knappes Viertel der weltweiten Landfläche (politico.com, 26.8.2014).
Mittlerweile sind die meisten britischen Kolonien mehr oder weniger unabhängig, wenn sie auch als „Commonwealth“ zusammengefasst und von Royals für Fototermine mit schwarzen Thronträgern heimgesucht werden (tmz.com, 3.12.2021).
Nicht wenige jener Staaten druckten bis eben noch die britische Königin Elisabeth II. auf ihre Geldscheine. Jetzt aber wo sie tot ist, sollte man den 74-jährigen Neukönig Charles III. aufs Bargeld heben (cnbc.com, 16.9.2022), doch nicht alle haben Lust darauf. Australien etwa verweigert sich (cbsnews.com, 2.2.2023).
Ehemalige Kolonien wie Australien und Neuseeland mögen formal ihren Status als Untertanen der britischen Krone abgeschüttelt haben, allmählich auch symbolisch – doch man könnte manchmal den Verdacht schöpfen, dass etwas vom Untertanentum weiter in der DNA des Landes steckt.
Das Einsiedlerreich
Wer die Augen offen hatte, konnte gerade aus Australien die Bilder abstoßender Polizeibrutalität im Namen der Covid-Hysterien sehen (sydneycriminallawyers.com.au, 26.9.2021). Die Gewalt der Polizei auf der einstigen britischen Gefangenen-Insel Australien war, zusammen mit sonstiger Drangsalierung und Gehirnwäsche, erfolgreich: Australiens Impfquote liegt deutlich über dem globalen Durchschnitt und auch vor Deutschland (ourworldindata.org).
Australiens Lockdowns zählten zu den strengsten der sich „demokratisch“ nennenden Staaten, inklusive drakonischer Überwachung von positiv Getesteten (siehe engl. Wikipedia).
Ja, die ehemalige Sträflingskolonie Australien (siehe Wikipedia) war denkbar stolz auf ihre „Zero-Covid“-Strategie. „Fortress Australia“ („Festung Australien“) nannte man sich – andere nannten es in Anlehnung an dieselbe Bezeichnung für Nordkorea „the hermit kingdom“ (etwa: das Einsiedlerreich).
Oder, zynisch gesagt: Du kannst ein Land aus dem Status als Untertan herausholen, doch nicht das Untertanentum aus der Seele des Landes.
Die große Frage für Australien ist aber natürlich: War es das denn alles wert?
Ein Mysterium
Nun, Australien steht derzeit vor einem großen Rätsel.
thesun.co.uk, 7.3.2023 titelt: „Death Riddle: Mystery as Australians dying at levels not seen in 80 years – and UK might be seeing same phenomenon“.
Zu Deutsch etwa: „Todes-Rätsel: Geheimnisvoll, dass Australier in einem Ausmaß sterben, das seit 80 Jahren nicht mehr gesehen wurde – und Großbritannien könnte dasselbe Phänomen erleben.“
Die Zahl der Toten in Australien war letztes Jahr um 12 % höher als erwartet. Ein guter Teil der Extra-Toten starb offiziell „an Covid-19“, was doch erstaunlich ist, da man sich einige der brutalsten Maßnahmen der „demokratischen“ Welt gegen Covid-19 ausgedacht hatte. Und einige Tausend der „überzähligen“ Toten waren plötzlich und unerwartet an Herzproblemen verstorben, was aber natürlich nichts mit der Impfung zu tun hat, da die Impfung doch sicher und nebenwirkungsfrei ist.
Woran könnte es nur liegen, dass so viele Australier einfach so sterben? Es ist ein Mysterium. Und für Großbritannien bahnt sich ebenfalls ein Mysterium an, so liest man. Auch dort kann es nicht an mangelnder Impfung liegen, immerhin hatten dort laut bbc.com, 4.3.2022 schon vor einem Jahr sogar in der Altersgruppe von 12 bis 15 Jahren über 50 % mindestens die erste mRNA-Dosis im Blut, mit einem weit höheren Anteil in den Altersgruppen darüber.
Wenn es nicht an den brutalen Lockdowns liegt, oder an deren Ausbleiben, oder an der extra gründlichen Durchimpfung, dass so viele Australier sterben, woran könnte es dann liegen?
Auch da dran
Ich bin kein Mediziner, und also bin ich genauso ratlos wie alle Experten (zumindest wie alle Experten, die für ihr Einkommen auf Staat oder Industrie angewiesen sind – also die meisten aktiven).
Ich bin kein Mediziner, sondern philosophisch mäandernder Essayist. Ich weiß nicht genau, woran die Australier plötzlich sterben, doch ich habe gehört, dass Menschen auch an übergroßem Untertanentum sterben können. Oder hängt es mit den UFOs zusammen, von denen wir derzeit so viel hören?
Man kann einen Menschen aus dem Ghetto holen, und ein Land aus der Kolonialherrschaft, doch was du einmal im Blut hast, das bleibt schon man länger drin, als dir lieb ist.
Wo auch immer wir uns gerade befinden, wir werden wenig an der australischen Mentalität ändern. Es wäre auch kaum unsere Aufgabe – und für eventuell daran Verstorbene wäre es eh zu spät.
Ist der australische Fall auf Deutschland übertragbar? Ach nein! Klar, auch aus Deutschland wird Übersterblichkeit berichtet, und sogar tagesschau.de 28.11.2022 berichtet darüber, und zwar im Faktenfinder, der immer die Wahrheit sagt. Und es ist genauso total rätselhaft wie in Australien. Es wird wohl eine Grippewelle sein. Denn eine „Korrelation zwischen der Corona-Impfung und der Übersterblichkeit“ hält der vom Staatsfunk befragte Experte „für nahezu ausgeschlossen“. Uff! Ich fühle mich nahezu sicher. (Aber dass es generell Impfschäden gibt, immerhin das wird im Staatsfunk bestätigt; siehe etwa zdf.de, 0.3.2023.)
Diese Verantwortung
Das Schicksal Australiens könnte den Empfindsamen als Mahnung dienen: Wie viel Untertanengeist steckt in mir selbst?
Den möglichen Untertanengeist in dir zu finden, und gegebenenfalls zu überwinden, das ist nicht nur eine Frage der charakterlichen Ästhetik. Ich will ehrlich zugeben, dass ich mich in den letzten Jahren so häufig angelogen fühlte, dass ich denen womöglich keine Erklärung ganz glauben werde – selbst wenn sie die Ursache bestätigen, die ich heimlich vermute. Für jetzt aber ziehe ich mich auf allgemein-metaphyische Thesen zurück – wie die vom möglichen kollektiven Untertanentum.
Untertanengeist endet regelmäßig tödlich, wenn der innere Untertanen zu spät entdeckt wird. Und nicht immer schadet der Untertan durch sein Untertanentum sich selbst. Bisweilen schadet er seinen Mitmenschen, oder gar kommenden Generationen. Wer wollte diese Verantwortung auf sich nehmen?
In diesem Geiste also: Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst – und prüfe immer wieder auch dich selbst.