Es wird okay sein. Nicht für alle, nicht für jeden. Aber für uns, für uns wird es okay sein.
Ich sage: Es wird okay sein!
In der Nachbarschaft ist Krieg. Mein Freund heftet sich ein Fähnchen an. Das macht man heute so. Er sagt, es sei für Frieden. Damit ist seine Pflicht getan.
Es wird okay sein.
Früher war Wehrpflicht, heute ist Bekenntnispflicht.
Es wird okay sein.
Der Krieg wird wieder vorbei sein. Die Toten werden sich begraben und die Lebenden werden sich arrangieren.
Und dann wird es wieder es okay sein.
Du sollst nicht fragen – du sollst bekennen.
Du sollst »Hurra« rufen, wenn die Städte brennen – natürlich, nur wenn es das gute Brennen ist.
Bekenne dich zum Richtigen. Werfe den ersten, zweiten und dritten Stein auf das Falsche. Dann wird es okay sein.
Ehrlich und versprochen, besiegelt und geschworen: Es wird okay sein.
Zuletzt wurde es mir zu viel. Zu oft, zu viel. Ich flüsterte mir selbst Mut zu: Es wird okay sein.
Früher, Freunde, früher war mehr Zuversicht!
Gestern war mehr Schimmer in unserer Show. Der Vorhang schwang schwungvoller in die Höhe, und er fiel viel liebevoller. – Doch er fiel.
Der Vorhang wird wieder in die Höhe steigen. Man wird mich zum zweiten Akt rufen. Und dann zum dritten. Und dann wird es okay sein. Es wird okay sein.
Eine Zeit lang wird es wieder okay sein. Dann wird es wieder auseinanderbrechen. Das ist der Kreislauf, der Kreislauf eines Lebens.
»Das Leben stellt mir Steine in den Weg«, so sagte ich früher. Heute weiß ich: Die Steine, und wie ich über sie stieg, das zusammen und das immer wieder, das ist das Leben selbst.
Der Appetit wächst mit dem Essen, so hörte ich. – Ich will glauben, dass auch der Mut mit der Gefahr wächst.
Mein Entschluss soll an der Unsicherheit wachsen, wachsen wie der Muskel an der Last.
Wird es okay sein?
Es wird okay sein!
Es muss okay sein!
Nicht für alle, nicht für jeden.
Aber für uns, für uns darf es okay sein.
Ich habe es beschlossen, und daher sei es so: Es wird okay sein.