08.09.2024

Messerei in Karlsruhe, Zensur in Grün

von Dushan Wegner, Lesezeit 4 Minuten
In Karlsruhe verletzt ein Mann einen anderen – schwer. Behörden beschwichtigen: Die kannten sich, das betrifft die Bürger nicht. Und Grüner will X (Twitter) sperren können. Wird das schon genügen, damit die Leute nicht mitbekommen, was wirklich passiert?

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Ich berichte euch heute zwei wichtige aktuelle Nachrichten. Beide Nachrichten sind wichtig, weil sie typisch sind – prototypisch. Prototypen unserer Zeit.

Die eine Meldung gehört in die Kategorie »Städtenamen + ›Messer‹«. Der Städtename ist Karlsruhe. Der Ort ist Hauptbahnhof.

Die Schlagzeile lautet: »Großeinsatz der Polizei – Mann am Hauptbahnhof Karlsruhe mit Messer schwer verletzt – Täter auf der Flucht« (focus.de, 7.9.2024).

Hauptbahnhof Karlsruhe. Ein 32-jähriger Mann wird von einem anderen Mann mit einem Messer schwer verletzt. Der Messerheld ist flüchtig.

Trotz Fahndung und Absperrung des Hauptbahnhofs wird der Täter zunächst nicht gefunden.

Die Polizei geht davon aus, dass es sich aus einem persönlichen Konflikt heraus ereignet hat. Sprich: Karlsruher dürfen aufatmen und weitergehen, es gibt nichts zu sehen, es betrifft sie nicht. Es besteht, so beruhigen die Behörden, keine Gefahr für die allgemeine Öffentlichkeit.

Gemessert wie gewählt

Messerangriffe sind nun also Teil der malerischen Zugfahrkulisse in Karlsruhe, schon vor der Abfahrt.

Wie abgestumpft muss man eigentlich sein, um diesen Verlust öffentlicher Räume schulterzuckend hinzunehmen?!

Mir täten die Karlsruher fast leid. Dann betrachte ich das Wahlergebnis der letzten Gemeinderatswahl im Juni 2024 an: Grüne mit 25,58 %, CDU bei 19,62 %, SPD 12,39 % und AfD bei 10,02 %.

Mindestens AfD-Anhänger können also sagen: 90 Prozent der Karlsruher Wähler wollen das genau so, wollen Messerstechereien am Hauptbahnhof. Geliefert wie bestellt, gemessert wie gewählt.

Es ist inzwischen September 2024, und der Juni liegt in dieser schnelldrehenden Zeit gefühlte Ewigkeiten in der Vergangenheit. Die Grünen sind in Umfragen und auch Wahlen, etwa im Osten, so unpopulär wie schon lange nicht mehr (doch längst nicht so unpopulär, wie sie es verdienen).

Wie gehen die Grünen also damit um, dass die von ihnen verkaufte Tralala-Traumwelt und die reale Realität im derart eklatanten Widerspruch stehen?

Zensur gegen den Terror?

Wir lesen bei welt.de, 7.9.2024: »Grünen-Politiker Hofreiter will notfalls Plattform X sperren«.

»Eines der größten Probleme von Extremismus ist die Online-Radikalisierung«, behauptet der Grüne, und: »Wir müssen die Verbreitung menschen- und verfassungsfeindlicher Inhalte im Internet stoppen.«

Angeblich will er X (»Twitter«) als Maßnahme im Kampf gegen den Terror sperren. Doch natürlich glaube ich ihm nicht – nicht so ausschließlich.

X ist nicht das bevorzugte Medium von Islamisten. X ist aber das bevorzugte Kurznachrichten von Regierungskritikern, weltweit. Deshalb ist X im Iran und in China offiziell verboten und gesperrt. Deshalb wird X von freiheitlicher Gesinnung weitgehend unverdächtigen EU-Bürokraten wie Thierry Breton attackiert (politico.eu, 13.8.2024).

Übrigens: EU-Bürokraten verheimlichen nicht einmal mehr, wie offen anti-demokratisch und zugleich auf eine totale Weltregierung hin sie ausgerichtet sind. Dieser Thierry Breton, EU-Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen unter »Zensursula«, hat explizit vor einem auf X.com gehosteten (und auch in der EU erreichbaren) Gespräch zwischen Musk und Trump einen Drohbrief an Musk geschrieben – und den auf X veröffentlicht (x.com/ThierryBreton, 12.8.2024).

Was geht es die EU-Bürokraten an, ob Musk mit Trump spricht? In den USA ist man leicht amüsiert, wie die EU-Bürokraten sich zum »world’s digital regulator« aufspielen wollen.

Totalitäres Handwerkzeug

Totalitäre und Grüne – aber ich wiederhole mich – wollen sich nun also das bürokratische Handwerkzeug zurechtlegen, rechtzeitig vor der nächsten Wahl das störende X und damit Meldungen zur Realität in Toleranzhochburgen verstummen zu lassen.

»Moment«, ruft ihr nun, »der Hofreiter will X doch nur wegen Terror sperren.«

X nach einem Terroranschlag zu sperren ist etwa so sinnvoll, wie nach einem Terroranschlag durch Hamburger Studenten mit arabischen Wurzeln in Afghanistan einzumarschieren.

Die Begründung einer Sperrung von Sozialen Medien wegen »Terror« klingt zunächst nach der alten Polit-Scherzfrage: »Wie möchten Sie Ihre Zensur heute verpackt haben? Kinderschutz, Hassrede oder doch wieder Terror?«

Die wollen abweichende Meinungen zensieren, und sie denken sich irgendeine Begründung aus. Das war schon immer so.

Dieses Ansinnen des charmanten Grünen Hofreiter ist aber in der Praxis extra geschickt: Da auch ganz wesentlich wegen der Grünen in Deutschland jede Woche, wenn nicht sogar jeden Tag, »gemessert« wird und sich bei nicht wenigen dieser Täter immer wieder eine Verbindung zu Terror-Fans zumindest provisorisch vermuten ließe, will Hofreiter nichts weniger, als dass Soziale Medien wie X jederzeit beliebig deutschlandweit abgeschaltet werden können. Zum Beispiel vor Wahlen.

Böse Dinge, aber pssst!

Das ist so zynisch, da muss ich schmunzeln: Grüne importieren Terror und Gewalt, und nutzen diese dann als jederzeit verfügbare Begründung, um Berichte über genau diese Phänomene (und damit über die Schuld der Grünen) zu sperren.

Ja, das sind vermutlich die zwei wichtigsten Nachrichten heute: Eine weitere Messerstecherei. Und totalitäre Politiker wollen mehr Zensur.

Aber natürlich sind das tägliche Meldungen.

Die Politik aber tut dem Land und den Menschen böse Dinge an und will dann verhindern, dass darüber geredet wird, auf dass sie diese Dinge auch weiterhin fast ohne Gegenwehr tun kann.

Wo werden Deutschland und die EU in fünf und in zehn Jahren stehen? Ich bin mir sicher, dass alles viel besser sein wird. Oder weniger schlecht. Zumindest wenn man den Nachrichten glaubt, die zu verbreiten dann noch erlaubt ist.

Weiterschreiben, Dushan!

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