24.10.2024

Pro-palästinensische Demonstranten beschmieren historische Gebäude

von Dushan Wegner, Lesezeit 4 Minuten, Bild: Zerstörung und Zerrissenheit
Pro-palästinensische Demonstranten beschmieren historische Gebäude. Es erinnert an Taliban oder Klimaspinner. Das Thema (Gaza, Ungläubige, Klima) wirkt wie Ausrede für innere Zerstörungswut. Die »Logik« ist beschreibbar, doch MÜSSEN wir es verstehen?
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Pro-palästinensische haben in Münster historische Gebäude beschmiert (siehe 22.10.2024, antennemuenster.de). Hässliche rote Farbe auf altem Stein, vielleicht porösem Sandstein. Was aber hat das historische Rathaus von Münster mit den aktuellen Kampfhandlungen in Gaza zu tun?

Es erinnert an die Schmierereien von Klimaspinnern am Brandenburger Tor (rbb24.de, 26.11.2023). Wohlstandsverwahrloste Sinnsuchende fügten dem weltweit bekannten Wahrzeichen Deutschlands schweren Schaden zu. Selbsthass, nach außen getragen. Über viele Ecken musst du gehen, um das zu verstehen.

Mich erinnert es an einen Text – und damit an eine geschriebene Wahrheitvom 24.10.2022 (ja, genau zwei Jahre her). »Islamisten, Klimaspinner … wir«, hieß der Essay.

Ich diagnostizierte damals:

Beide, Islamisten wie radikale Klimaspinner, sind zerrissen zwischen der Freude an westlicher Lebensweise, und ihrem eigenen Unbehagen darüber, dass ebendiese Kultur sich ihrem Wunsch nach einer einzig erlaubten Weltdeutung widersetzt. (Essay vom 24.10.2022)

Die Taliban sprengen alte und unwiederbringliche Buddhastatuen – und versuchen, in ihrem Machtbereich möglichst viel Westliches zu verbieten (aber nicht Maschinengewehre und Pickup-Trucks). Klimaspinner beschmieren uralte und denkbar wertvolle Gemälde mit Suppe (und machen dabei Selfies mit dem gewiss sehr klimafreundlichen iPhone) oder das Brandenburger Tor mit oranger Farbe. Wenn Pro-Palästinenser das historische Rathaus von Münster verschandeln, dann lautet die wahre Botschaft unter der dünnen Themen-Makulatur stets: Diese Leute hassen und wollen zerstören, was sich bewährt hat.

Es ist die Verklärung von Zerstörung.

Den Ast, auf dem er saß

Auch als Atheist kann man zu dem Schluss gelangen, dass jeder einzelne Mensch unendlich wertvoll ist. Auch Klimaspinner, Taliban und randalierende Pro-Palästina-Demonstranten sind jeder als Mensch maximal wertvoll. Der Grund ist: Jeder Mensch ist eine Manifestation eines der faszinierendsten und zugleich rätselhaftesten Phänomens des Universums, nämlich des Bewusstseins. Die Denkweise aber, von welcher solche Menschen befallen sind, ist zerstörerisch.

Es erinnert an Taliban oder Klimaspinner. Das vorgetragene Thema (Gaza, Ungläubige, Klima) wirkt wie eine banale Ausrede für innere Zerstörungswut. Erst kommt das Zerstören und dann die Moral.

Wenn ein Mensch sich entscheidet, Klimaspinner oder Taliban zu werden, erschafft er ab da nichts mehr. Den Ast, auf dem er saß, hat er längst abgesägt – jetzt will er auch noch den Baum fällen und den Wald abbrennen. Und dann wird er zum nächsten Wald weiterziehen.

Es fällt nicht schwer, veritablen Hass zu fühlen auf diese Gestalten.

Es ist einfach – zu einfach.

Was zu einfach ist, das ist langweilig.

Ich bin ein Contrarian (wie ich im Essay vom 24.2.2024 zu Protokoll gab). Das bedeutet in meiner Anwendung des Begriffs, dass ich aus Prinzip auch das Gegenteil zumindest bedenken will.

Den Gegenentwurf zum Hass auf die, die uns hassen, formuliert Paulus:

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem. (Römer 12:21)

Jedes Mal, wenn die, die uns hassen, in unseren Straßen aufmarschieren, jedes Mal, wenn es deren Hass auf uns gelingt, unseren Hass zu wecken (und in so manchen weiteren Umständen), lassen wir zu, dass wir vom Bösen überwunden wurden.

Es sind Menschen, die Böses tun, aus bösen Motiven. Das Gute aber, das ich diesen Menschen anbieten kann, ist dies: Ich werde, wenn ich über diese Menschen denke und rede, stets zwischen Menschen und Handlung unterscheiden, wobei ich die Denkweise zu den Handlungen rechne.

Über sich selbst

Der Mensch ist Mensch, weil er ein komplexes Bewusstsein hat, weil er sich seiner selbst bewusst ist.

Damit schließe ich übrigens nichts aus, dass Tiere ebenfalls ein Bewusstsein haben. Deren Bewusstsein ist nur vermutlich nicht ganz so komplex wie das des Menschen, denkt vermutlich nicht unentwegt über sich selbst nach. Da wir aber bereits philosophisch sind: Laut Bibel zeichnet es den Menschen aus, als Ebenbild Gottes geschaffen zu sein (1. Mose 1:27).

Man könnte als Atheist die Idee »Gott« als Metapher für die grundlegenden Prinzipien des Universums deuten. Wenn man diese beiden Ideen wie Folien übereinanderlegt, wird ein ganz neuer Sinn sichtbar: Bewusstsein als grundlegendes Prinzip des Universums – und der Mensch in besonderem Maße damit ausgestattet.

Noch so klein

Diese Menschen, die alte Statuen sprengen, alte Gemälde mit Suppe und alte Bauwerke mit roter Farbe beschmieren, diese Leute sind eigentlich mit vollem Bewusstsein ausgestattet und damit unendlich wertvoll. Und doch haben sie beschlossen, nichts zu erschaffen und stattdessen zu zerstören, was Generationen vor ihnen geschaffen haben. Ein Gedanke hat sie ergriffen und treibt ihre Gedanken zu Bösem.

Lass dich nicht vom Bösen überwinden, sondern überwinde das Böse mit Gutem, so mahnt die Bibel.

Ich will als Gutes solchen Leuten, die Böses tun, heute sagen: Ich glaube, dass ihr die Möglichkeit habt, Gutes zu tun, und ich unterscheide zwischen euch als Menschen und euren Handlungen.

Es liegt an euch, ob ihr euer unendlich wertvolles Bewusstsein benutzt, um weiter zu zerstören, oder um etwas zu erschaffen, und sei es noch so klein.

Selbst die kleinste schaffende Tat ist besser, als Gebäude zu beschmieren – oder nichts zu tun.

Weiterschreiben, Wegner!

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