Bürger wie Sie und ich sind redlich bemüht, alles zu prüfen, wenig zu glauben und stolz selbst zu denken. Dennoch stehen wir immer wieder vor dem Rätsel, warum doch eigentlich intelligente Mitmenschen ein derart abgedrehtes, »linkes« Bild der Realität haben.
Dieser Tage hat sich im Irrenhaus »deutsche Medienlandschaft« ein Detail ereignet, das uns eine Antwort liefert und sie auch gleich bebildert. Und es hat mit jenem Kontinent zu tun, wo auch die Geschichte der Menschheit beginnt – Afrika.
Nicht erst seit Deutschland den UN-Migrationspakt unterzeichnet hat, wirken deutsche Journalisten extra motiviert, in allen Themen rund um »Afrika« und »Menschen mit höherem Melaningehalt« gewisse »linke« Narrative zu bedienen.
Jedoch, als deutscher Staatsfunker in Afrika hat man womöglich ein Narrativ-Problem, seit vielerorts die bösen Weißen nicht mehr Machthaber sind und nur noch die guten Schwarzen herrschen: Man »braucht« Meldungen über Rassismus, fürs deutsche Narrativ. Und es gibt reichlich Meldungen über Rassismus. Über brutale, herzlose rassistische Morde (siehe Essay vom 9.6.2020). Doch dummerweise ist es ziemlich oft blanker schwarzer Rassismus gegen Weiße, und das passt natürlich überhaupt nicht ins Narrativ.
Eine Afrika-Fachkraft der ARD aber hat dieser Tage einen ganz besonderen Fall von Rassismus gegen Schwarze gefunden, in Afrika. Ja, dieser Fall bedient noch ein weiteres obskures, teils von Comic-Büchern gespeistes Narrativ, nämlich: »Eigentlich ist Afrika viel schlauer und fortschrittlicher als Europa und die USA, doch letztere unterdrücken sie aus rassistischen Gründen, und deswegen klappt das nicht gut mit den Erfindungen und so.«
Wenig Aufmerksamkeit
Am 16.9.2022 veröffentliche tagesschau.de einen Artikel mit dem Titel »Erfinder aus Simbabwe – Der Fernseher, der Energie erzeugt«. (Link zur archivierten Fassung)
In der Einleitung wird technisch unwahrscheinlicher Quatsch erzählt, und dann wird sofort angeklagt: »Der Erfinder Chikumbutso präsentiert einen Fernseher, der Energie generiert, statt sie zu verbrauchen. Die Erfindung könnte Schule machen, aber für Innovationen aus dem südlichen Afrika gibt es wenig Aufmerksamkeit.«
Das mit dem magischen TV ist natürlich hanebüchener Quatsch. Demnächst präsentiert uns Frau Genth wahrscheinlich das afrikanische Perpetuum Mobile, das die ganze Welt mit Gratis-Energie versorgen könnte, wenn die bösen Weißen nicht dagegen wären.
Man beachte, wie die Beschreibung der Szene nahelegt, dass Frau Genth die Szene persönlich begutachtete: »Ein ganz normaler Flachbildfernseher steht auf dem Tisch. Ein ganz normaler? Naja, nicht ganz: Das Stromkabel fehlt.«
Der »Erfinder« aus Simbabwe wird zitiert:
Der Fernseher nutzt gewissermaßen kostenlose, erneuerbare und grüne Energie. Keine Emissionen, kein Verbrauch, keine Rohstoffe. Er nutzt die Funkwellen und wandelt sie um. (Maxwell Chikumbutso, nach tagesschau.de, 16.9.2022)
Wir dürfen vermuten: Spätestens wenn die Schlagworte »Afrika«, »Rassismus« und »grüne Energie« zusammenkommen, ist es einer Staatsfunk-Redaktion kaum noch möglich, in geraden Linien zu denken.
Auf dem Bild zum Text (siehe archivierte Version oder Screenshot auf bild.de) sehen wir den »Erfinder aus Simbabwe« Maxwell Chikumbutso vor einem Fernseher sitzen. Er ist augenscheinlich nicht einmal über das Anschalten hinausgekommen, denn es wird »Set Up TV« angezeigt.
Lassen Sie sich bitte einfach mal diese zitierten »Erklärungen« auf der Zunge zergehen:
Jetzt ist es ein Mikroschallgerät, das Energie generiert. Selbst wenn der Fernseher aus ist, können durch ihn andere Dinge mit Strom versorgt werden. Alles andere ist an, der Fernseher ist aber aus. In ihm ist eine Art Generator, an den man andere Elektrogeräte anschließen kann. (tagesschau.de, 16.9.2022)
Ein weiterer Fachmann wird zitiert: »Es ist doch so, dass man als afrikanischer Innovator unterschätzt oder auf einen herabgesehen wird. Man glaubt, aus Afrika würde nie etwas Neues kommen, aber auch hier gibt es Erfinder.«
Wahr ist, was ins Narrativ passt
Wenn nicht die bösen Weißen wären, so die Implikation der ARD-Fachkraft, dann wäre Afrika längst ein technologisches Wunderland, ein wahres »Wakanda«.
Übrigens: »Wakanda«, jenes technologisch fortschrittliche afrikanische Märchenland, ist eine Erfindung zweier weißer Comic-Buch-Autoren aus New York; siehe engl. Wikipedia.
Vielleicht sollten Frau Genth und Herr Chikumbutso sich zusammentun und eine Science-Fiction für TV-Abendprogramm des Propagandastaates konzipieren. Herr Claasen kann ja die dramatische Struktur beisteuern. Die Millionen an Filmförderung aus deutschem Steuergeld und TV-Zwangsgebühren stehen praktisch dafür bereit, heute noch angewiesen zu werden, und auch die Filmpreise müssen nur noch abgeholt werden.
Frau Genth hat ja durchaus die wichtigste Regel des deutschen Mainstream-Journalismus befolgt: Wahr ist, was ins Narrativ passt.
Diese Meldung »fühlte sich wahr an« (brillanter Afrikaner, böse Weiße), also galt sie in ihren Augen als so-gut-wie-wahr. In Deutschland gilt ja praktisch jede Behauptung zunächst als wahr, wenn sie beinhaltet, dass einem »nicht-westlichen Ausländer« ein »Rassismus« angetan wird; vergleiche etwa Fake-Rassismus-Taten, die einzelne Leute sich antun, um von den linken Reflexen zu profitieren. Rassismus gegen »westliche Ausländer« dagegen wird sogar aktiv befördert, wie etwa gegen die Bewohner jener Staaten, in denen Deutschland einst nach »Lebensraum im Osten« suchte, und die sich jetzt dagegen wehren, vom deutschen Irrsinn vereinnahmt zu werden.
Sogar die eigenen Leute
Jedoch, selbst für die abgedrehte Parallel-Realität des deutschen Mainstream-Journalismus gilt noch immer eine ungeschriebene Einschränkung, und gegen diese verstieß Frau Genth: Erzähle Unsinn, das ist dein Job, doch lass es nicht derart offensichtlich unsinnig klingen, dass sogar die eigenen Leute darüber lachen.
Sicher, der Artikel enthielt einige Formeln zur möglichen »plausible deniability«, etwa: »Wissenschaftler aus Europa haben seine Erfindung noch nicht überprüft«, doch alle Beteiligten wissen, dass solche Formeln nicht wahrgenommen werden – und wohl auch nicht wahrgenommen werden sollen.
Der Artikel zum magischen afrikanischen Fernsehgerät war selbst den grundsätzlich eher schmerzbefreiten Staatsfunkern wohl peinlich, und man nahm ihn offline – ohne weiteren Kommentar.
Bei tichyseinblick.de, 17.9.2022 erklärt Mario Thurnes das Problem dieser sang-und-klanglosen Löschung: »Wer sich nur über die Tagesschau informiert und nicht über private Medien, bekommt ab hier nicht mehr mit, wie die Geschichte weitergeht.«
Als Bürger, der sich etwa über die Freien Denker immer auch eine alternative, kritische Meinung zum offiziellen Narrativ holt, bekommt man mit, dass die ARD wieder mal Unsinn erzählt hat. Ein treuer Staatsfunk-Konsument hat aber wahrscheinlich die Geschichte gelesen und im Gedächtnis als wahr gespeichert. Dass sie »offline geht«, bekommt er nicht mit. Und so bildet sich nach und nach ein Weltbild aus linkem Blödsinn und zum Narrativ passender Desinformation.
Wenn Sie sich also fragen, warum eigentlich manche Mitmenschen so einen Unfug über die Welt glauben, dann ist Frau Genths Geschichte über Herrn Chikumbutso und seinen magischen Fernseher eine Erklärung und eine Illustration zugleich.
Sie und ich wissen, dass auch jene Meldung wieder Blödsinn war. Diesmal war die Story so doof, dass es sogar dem Staatsfunk zu peinlich wurde – und das will etwas heißen! Wir fragen uns aber außerdem, wie viel und welchen Blödsinn ARD und ZDF noch erzählen, der aber bislang nicht ganz so einfach ausgelacht werden konnte.
Kritisch und klug
Wer nichts als Staatsfunk konsumiert, der glaubt jetzt vielleicht tatsächlich, dass in Afrika ein Fernseher erfunden wurde, der Strom produziert, statt ihn zu verbrauchen – und dass es Rassismus ist, der uns dieses Fernsehgerät vorenthält.
Wenn Sie und ich uns also fragen, warum der Nachbar so komisch denkt und so merkwürdige Dinge glaubt, dann könnte die Antwort lauten: Er guckt und liest nur Staatsfunk, und da erzählen sie ihm von magischen Fernsehern.
Wenn Sie nichts als Staatsfunk konsumieren würden, wären Sie womöglich genauso schräg drauf wie der Nachbar, doch ich vertraue darauf, dass das in Ihrem Fall nicht so schnell passieren wird – immerhin haben Sie diesen Text bis zum Ende gelesen, und das spricht für Ihren kritischen, sorgfältigen und stets wachen Geist!