Dushan-Wegner

06.06.2023

Das ist aber kein richtiger Öko-Sozialismus

von Dushan Wegner, Lesezeit 7 Minuten, Foto: »Täuscht die Verzweigung?«
Das sei alles kein »richtiger« Sozialismus gewesen, so hört man. Doch, war es. Sozialismus ist IMMER eine Lüge. Er dient der Umverteilung vom Volk an Funktionäre, mit Pseudo-Moral verbrämt, viel Leid in Kauf nehmend – so wie der drohende Öko-Sozialismus.
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Wenn ich einen Satz so beginne: »Aber das war kein richtiger …«, dann raten Sie gewiss richtig, wie ich den Satz abzuschließen gedenke, nämlich mit: »Sozialismus«.

Der Spruch nutzt die Argumentationsform »Kein wahrer Schotte« (siehe Wikipedia).

Eine Behauptung: »Vertreter der Kategorie A haben die Eigenschaft X.«

Die angebliche Widerlegung: »Hier ist ein Vertreter der Kategorie A, und er hat nicht die Eigenschaft X.«

Ad-hoc-Rettung der Behauptung: »Das ist kein wahrer Vertreter der Kategorie A.«

Du kannst einem Sozialisten beliebig viele Beispiele dafür vorlegen, wie Sozialismus zu Leid und Sterben führt, er wird immer antworten, warum das kein »wahrer« Sozialismus sei.

Tatsächlich nicht

Sozialismus verträgt sich nicht gut mit Logik, und genau deshalb sollten wir sie anwenden.

Zum Beispiel so: Wenn alle Sozialismen nur »Fake-Sozialismen« waren, aber offenbar durchaus Sozialismen existierten (sonst wüsste nicht jeder, was mit dem Wort gemeint ist), dann folgt daraus, dass Sozialismus per se fake ist.

Es ist dem Sozialismus essenziell eigen, eine Fälschung zu sein.

Eine Fälschung ist ein Ding, das so tut, als besäße es Eigenschaften, die es tatsächlich nicht besitzt. Ein gefälschtes Gemälde von Picasso tut so (beziehungsweise der Verkäufer tut so), als hätte Pablo es gemalt, doch das ist nicht der Fall.

Ähnlich tut der Sozialismus, als sei er ein soziales Gesellschaftssystem, doch er ist so sozial, wie die DDR »demokratisch« war oder das Volk der Volksrepublik China sich seine Regierung selbst aussuchen kann.

Sozialismus ist immer eine echte Fälschung, also ein gesellschaftliches System, das sich in bestimmten populistischen Phrasen als menschenfreundlich verkauft, doch tatsächlich alle übrigen Formen der Machtlegitimation aushebelt (wirklich freie Wahlen, Monarchie, Theokratie, Stammeswesen) und Macht allein auf praktischen Darwinismus reduziert, mit Versatzstücken vorheriger Systeme als Infrastruktur und Kulisse.

Alle Sozialismen sind Fake

Ich höre heute täglich, dass im Westen ein »Öko-Sozialismus« errichtet werden soll, eine »Öko-Diktatur« nach sozialistischem Vorbild.

Es ist (bislang) stets als Kritik gemeint. Manche Klimakleber-Gruppen bekennen sich offen dazu, dass sie einen Kampf gegen Deutschland und Marktwirtschaft führen, doch sie sind eine plappernde Minderheit. Die Bauherren des nahenden Öko-Sozialismus aber argumentieren mit Moral, Notwendigkeit und Dämonisierung jedes Widerspruchs. Und wer ihrem moralischen Anspruch widerspricht, sei kein Demokrat, sondern … ach, wir kennen die Vokabeln.

Betrachten wir einmal die Eigenschaften dieser neuen Entwicklungen! Wir werden womöglich feststellen, dass einiges der aktuellen Entwicklungen die Eigenschaften eines veritablen »Öko-Sozialismus« aufweist.

Das höhere Gute

Eines der zentralen inhaltlichen Merkmale des Sozialismus ist die via Propaganda durchgesetzte Priorisierung eines »höheren Guten«, wofür Opfer stets vom einfachen Volk zu bringen und dessen Nutznießer die jeweiligen Chef-Ideologen beziehungsweise deren Marionettenspieler sind.

Zunächst ähnelt sozialistisch geprägtes Denken im Schwärmen vom »höheren Guten« einer Religion, doch man geht einen Schritt weiter: Sozialistisches Machtstreben kappt die Verankerung in Tradition und kollektiver Geschichte, es sei »Opium fürs Volk«. Sozialistisch angehauchtes Denken definiert das »höhere Gute« je nach Tagesnotwendigkeit neu – siehe Ozeanien (1984) oder Bundesrepublik Deutschland (ab ca. 2005).

Eigentum? Welches Eigentum?

Dem Sozialismus ist privates Vermögen in den Händen der arbeitenden Klassen zutiefst suspekt. Die Fürsten und Bischöfe des späten Mittelalters können ein Lied davon singen, wie viel Ärger es einbringt, wenn Eigentum den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit und der Stärke gibt. Eigentum könnte Bürger gegenüber der herrschenden Klasse selbstbewusst auftreten lassen, bis sie gar mitbestimmen wollen, wie und von wem sie regiert werden.

Gleichzeitig hat auch der Sozialismus inzwischen gelernt, dass der Erwerb von Eigentum ein Motivator ist, der die Menschen zur Leistung anspornt.

Also gibt man im heutigen deutschen Sozialismus den Menschen beispielsweise die Illusion, durch Arbeit und Sparsamkeit etwas Eigentum erwerben zu können. Doch tatsächlich wird die Hälfte der Früchte dieser Arbeit durch Abgaben gleich wieder weggenommen.

Trotz künstlicher Inflation und erbarmungsloser Mehrfachbesteuerung könnte es einigen Bürgern gelingen, sich ein Häuslein zusammenzusparen, oft mit dem Einsatz eigener Arbeit am Wochenende. Dann denken sich Öko-Sozialisten eben andere Tricks aus, wie sie den Besitz des ersparten Eigentums buchstäblich unbezahlbar teuer machen. Wohnungen, deren Unterhaltung sich die Eigentümer nicht leisten können, müssen billig(er) verramscht werden (siehe tagesschau.de, 8.5.2023), was US-Käufern die Möglichkeit gibt, billig »einzukaufen«. (Und manchmal kaufen sie gleich in großen Tranchen deutsche Immobilien günstig auf, siehe marketwatch.com, 4.5.2023.)

Sozialismus beinhaltete zuletzt immer eine Umverteilung des Vermögens vom Bürger zu den Funktionären oder zur Partei (zum SED-Vermögen siehe hubertus-knabe.de), und da bildet der Öko-Sozialismus keine Ausnahme. Anders als bei der offenen Enteignung, ist es bei der indirekten Enteignung durch absurde Steuern und willkürliche Belastungen später praktisch unmöglich, sein Eigentum wieder einzuklagen.

Widersprüchlich und unmenschlich

Der Sozialismus appelliert an menschliche Instinkte, wie etwa den Neid, die Faulheit, die Neigung zur Moralpanik und gelegentlich die Angst vor der ganz großen Bedrohung.

Tatsächlich aber sind die Maßnahmen, die der Sozialismus zum Erreichen seiner regelmäßig unmöglichen Ziele etabliert, regelmäßig unmenschlich.

Sozialismus ist eine zum Gesellschaftssystem erklärte große Lüge – und man weiß es. Die umbenannte SED zitiert schon mal Karl Liebknecht, dass man das Unmögliche wollen müsse, um das Mögliche zu schaffen. Das wird dann hochproblematisch, wenn man tatsächlich in die Position gelangt, das Unmögliche politisch zu versuchen. Das ist dann etwa, wie wenn man dem Kind das Hüpfen von der Bordsteinkante beibringt, indem man es aus dem zehnten Stock gen Straße wirft.

Die Realität des Sozialismus widerspricht regelmäßig eklatant dem erklärten Anspruch. Der Sozialismus ist wenig sozial – weshalb die Bürger dagegen aufbegehren. Der Mensch wird der Idee geopfert, zu Millionen und Abermillionen.

Der anbrechende Öko-Sozialismus gibt vor, Umwelt und Klima zu schützen, doch tatsächlich ist ausführlich dokumentiert, dass die Maßnahmen zwar die Öko-Funktionäre und ihre Sponsoren reich machen, aber die Natur sichtbar zerstören (Vogelschredder, Solarfelder) und sogar das Klima anheizen (focus.de, 11.12.2019) und die Erde austrocknen (wie seit Jahren bekannt ist; siehe scientificamerican.com, 14.2.2014).

Wie viele Engel?

Der Sozialismus kennt mehrere Möglichkeiten, das Aufbegehren der Menschen zu hemmen. Durch Propaganda kann man Menschen beschäftigt halten, etwa indem man sie über absurde Fragen diskutieren lässt. (Reales Beispiel heute: Können Männer auch Frauen sein, wenn sie sich so fühlen? – Polemisches Beispiel früher: Wie viele Engel passen auf eine Nadelspitze?)

Störende Informationen, die es an der Zensur vorbeischaffen, können durch Bullshit-Lärm übertönt werden. (Haben Sie den Skandal mit dem/der Prominenten gehört?!) Die Aufmerksamkeit des Menschen ist begrenzt, und wenn du sie mit Null-Informationen auslastest, bleibt für die relevante Wahrheit schlicht keine emotionale Kraft mehr.

Das für den Sozialismus so zentrale »höhere Gute« aber wird von der Propaganda täglich angepriesen, während jeder Widerspruch dämonisiert wird. Der Bürger bräuchte gleich mehrere Arten emotionaler Kraft, um dem »höheren Guten« zu widersprechen, und Kraft ist endlich.

Ich habe in zahlreichen Essays (siehe /liste/) über den Ausbau des deutschen Propagandastaates geschrieben. Über den kommenden »totalen Info-Lockdown« auf EU-Ebene schrieb ich im Essay vom 27.5.2023.

Propaganda ist ein Erkennungszeichen des Sozialismus, und während die deutsche Wirtschaft schrumpft, wird das Propaganda-Soll jährlich aufs Neue übererfüllt.

Sozialismus ist eine »echte Fälschung«, die darauf besteht, dass so getan wird, als wäre sie das (unmögliche!) Original. Um die Lügen des »Öko-Sozialismus« aufrechtzuerhalten, muss jede (charismatisch formulierte) anderslautende Information als »Desinformation« herausgefiltert werden. (Und beim nächsten »Impf-Sozialismus« erst recht. Die Umverteilung unserer Steuern an Frau von der Leyens Pharma-Freunde in ihrem Lauf halten weder Ochs noch Esel noch »Schwurbler« auf.)

Wie irgend möglich

Für Leser, die den offiziellen Sozialismus noch selbst erlebt haben, fühlt sich diese Zeit an wie eine makabre Rückkehr in ihre Jugend. Diesmal bieten sich nicht mehr viele Ziele als »Drüben« an. Und doch muss der Mensch handeln, und sei es in Form eines bewussten Ausharrens.

Bevor der Mensch handelt, sollte er sein Denken der Realität anpassen – und die Realität sehen, wie sie ist. Und im Sozialismus ist es ratsam, davon auszugehen, dass alles, was im TV gesagt wird, potenziell eine Lüge ist.

Es gibt kein richtiges Leben im falschen, so mahnt gerade uns Deutsche der Philosoph Theodor W. Adorno.

Deine erste Aufgabe als Bürger in dieser »echten Fälschung« liegt also darin, für dich zu bestimmen, was du ein richtiges Leben nennst – und dieses Leben dann zu leben.

Das System um dich herum wird zur Lüge, und doch bleibt die Wahrheit, dass du nur dieses eine Leben hast und jeder Tag nur einmal kommt.

Also: Lebe so lügenfrei, wie es dir irgend möglich ist.

Weiterschreiben, Wegner!

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