Deutschland ist im internationalen Ranking des kaufkraftbereinigten BIP pro Kopf auf Platz 21 abgerutscht, nachdem es zuvor auf Platz 19 stand (so meldete diese Woche zum Beispiel bild.de, 14.9.2024).
Vielleicht träume ich ja bloß noch davon, vielleicht ist es die sentimentale Illusion des Alters, aber ich meine, dass es mal Zeiten gab, als so eine Meldung veritabler Anlass für Schlagzeilen auf Titelseiten gewesen wäre, für Talkshows und Sondersitzungen im Bundestag.
Während Länder wie Luxemburg und Irland an der Spitze bleiben, schrumpft der Wohlstand der Deutschen weiter … trotz Wirtschaftskraft. Das Bruttoinlandsprodukt allein ist nämlich kein ausreichender Indikator für Wohlstand. »Entscheidend ist, was hinten rauskommt«, so sagte einst Helmut Kohl; und beim Wirtschaften und Malochen ist entscheidend, was du dir am Ende davon kaufen kannst.
Deutschland ist das Land, das bei jeder global grassierenden Wahnidee von Energie- über Migrations- bis zu Genexperimenten besonders laut »hier« und »bitte mehr davon« ruft. Doch es gilt, weiter und wieder: Wenn die letzte Produktionsstätte ins Ausland verlagert und der letzte deutsche Ingenieur vertrieben sind, wirst du feststellen, dass man von moralischer Überheblichkeit allein nicht leben kann.
Das kaufkraftbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf misst die wirtschaftliche Leistung eines Landes pro Einwohner unter Berücksichtigung der unterschiedlichen Preisniveaus zwischen den Ländern. Es erlaubt den Vergleich des Wohlstandsniveaus auf internationaler Ebene. Deutschland wird hier auf Platz 21 gelistet, was für eine Nation mit so starker Industrie eine besorgniserregende Entwicklung ist (siehe Wikipedia: Kaufkraftbereinigtes BIP).
Der greifbare Abstieg des »wohlständigen« Deutschlands wird vermutlich die Unzufriedenheit der Deutschen mit der Regierung verschärfen, denn man spürt diese Tatsache ja auch dann, wenn man nicht die Meldung liest, so wie man ja auch ohne Wetterbericht vom Regen nass wird.
Laut Umfragen sind 84 % der Deutschen unzufrieden mit der Regierung, die vor allem bei den Themen Zuwanderung und Wirtschaft das Land zielsicher in Richtung Staatskrise treibt.
Wie unzufrieden die Deutschen aber auch sein mögen, es gilt vorerst weiter das Lenin zugeschriebene Bonmot: »Wenn diese Deutschen einen Bahnhof stürmen wollen, kaufen die sich erst eine Bahnsteigkarte!« – Die Deutschen werden schimpfen, aber »tolerieren«.
Während deutsche Politik und Propaganda von Moral, Weltoffenheit und Transformation reden, bricht den Deutschen der reale, alltägliche Wohlstand weg. Und zwar nicht »nur« gefühlt, sondern konkret, greifbar und messbar.
Trotz eines gigantischen BIPs sehen die Bürger keinen realen Wohlstandsgewinn, was auch bei manchen anästhesierten Tagesschau-Schafen erste Zweifel am Erleuchtungsgrad der Regierung wecken könnte.
Ich bin kein Freund des Zynismus. Zynismus und Sarkasmus fühlen sich mir etwas arg nach Kapitulation vor dem Unausweichlichen an. Wenn einer aber nicht vorm Unausweichlichen kapitulieren soll, wovor denn dann? Und was für eine wohltuende, Lachen machende und also doch notwendige Kapitulation kann Sarkasmus bisweilen sein!
Deutschland fliegt aus den Top 20 – aber Hauptsache, wir haben den besten Genderstern im internationalen Vergleich! Ja, möge der deutsche Genderstern der Welt hell strahlen, wie einst der Stern über Bethlehem (nur dass in Deutschland der Messias ausbleibt und die Stallstiere großzügige Diäten kassieren)
Wir sind die Deutschen, an unserem Verwesen soll die Welt genesen. Wir nennen es nicht Untergang, wir nennen es Transformation.
Unsere Autoindustrie wandert aus.
Dafür quietschen bald in ganz Deutschland die Lastenfahrräder, und mit denen kutschieren wir die Einhörner kreuz und quer durch Kreuzberg, denn bald ist ganz Deutschland ein Kreuzberg, und jemand freut sich schon darauf.