In den USA ist derzeit eine sanfte, geradezu stille und doch wichtige Welle zu bemerken: das stille Löschen der Pronomina.
Der aktuell meistdiskutierte Fall plötzlichen Pronomen-Verlustes findet sich bei der Polit-Kreische »Alexandria Ocasio-Cortez« (aus naheliegenden Gründen als »AOC« bekannt).
Es wird darüber berichtet, von Newsweek bis FoxNews, und die Reaktionen reichen von belustigt bis empört.
Man könnte auch sagen, »Trump wirkt«, noch bevor er sein Amt überhaupt wieder angetreten hat, und es wäre nicht falsch, doch der Kontext ist … bemerkenswert.
»sie/sie« (wie ISIS-Flagge)
Wer geistig stabil ist und auch sonst die Verrücktheit des Tages eher peripher zu betrachten pflegt, für den sei an dieser Stelle kurz erklärt, worum es bei dieser nun abklingenden Mode überhaupt ging.
Ein globaler Kult namens »Wokeness« behauptet, dass Menschen ihr Geschlecht nicht via Biologie zugeteilt bekommen, sondern dass sie das sind, was sie fühlen, dass sie sind. (Überhaupt ist es der Wokeness wesentlich, dass sie Gefühle über Fakten stellt – denn Gefühle sind beliebiger via Propaganda zu steuern.)
Wenn sich ein Mann ein Frauenkleid anzieht und wenn er dann fühlt, dass er »eine Frau ist«, dann ist er laut diesem Kult eine Frau – wohl auf metaphysische Weise.
Ja, ein solcher soll sich dann einen Frauennamen geben dürfen und sich neue Pronomina geben können.
Das heißt: Wenn über eine solche Person gesprochen wird, soll man einen Hans nun zum Beispiel »Hansine« nennen, und »sie/sie« sagen, statt »er/ihn«.
Manche dieser Personen wollen im Plural angesprochen werden, weil sie angeblich »non-binär« seien. Im Englischen sagt man dann »they/ them«.
Andere dieser Leute dachten sich komplett neue Pronomen aus, wie »xier/siem«. Was eben Leute tun, die besonders sein wollen, aber für Leistung zu faul und für Nützlichkeit zu narzisstisch sind.
Derart experimentierende Jugendliche stellen natürlich bald fest, dass durch die Behauptung einer anderen »geschlechtlichen Identität« die inneren Kämpfe ihrer Entwicklung keineswegs gelöst werden.
Einige berappeln sich und versuchen die üblichen Wege aus der pubertären Identitätskrise, also etwa ein solides Studium beginnen, erst mal einen Job annehmen oder gleich eine Familie gründen (oder alle drei, irgendwie).
Einige von denen aber merken, dass das Spiel mit Kleidung, Namen und Pronomina nicht befriedigt. Und sie merken auch richtig, dass es eben doch der Körper ist, der über das Geschlecht bestimmt, nicht Pronomina und »Identität« (was auch immer das sein soll).
Also sucht man sich gewissenlose Ärzte, welche die chemische Kastration verschreiben und die Geschlechtsorgane massakrieren, alles mit der absurden Lüge, auf diese Weise den armen Menschen zum jeweils anderen Geschlecht »machen« zu können.
Bußgeld oder Mitmachen
»Woke« Propaganda aber versucht(e), diese kultischen und fürs Kindeswohl hochgefährlichen Wahnvorstellungen als neue, ganz selbstverständliche Wahrheit zu etablieren. (Als Beispiel siehe dazu etwa die Propaganda-Serie »Becoming Charlie« im deutschen Staatsfunk; zdf.de, 20.5.2022.)
Die philosophische Prämisse hinter all dem Wahnsinn war ein von der Religion geliehenes magisches Denken.
Magisch bedeutet, dass durch rituelle Worte und Erklärungen auf magische Weise ein metaphysischer, aber doch zugleich realer Sachverhalt bewirkt werden kann.
Die irre religiöse Annahme, ein Mensch werde zu dem, wozu er sich derart identifiziert, gipfelte im ebenso irren wie orwellschen »Selbstbestimmungsgesetz«.
Dieses Gesetz geht davon aus, dass ein Mann, der sich Frauenkleider anzieht, damit eine Frau ist – und dass er sich beim Amt als solcher ummelden kann. Dieser Wahnsinn aber hat Methode: Wer einen solchen Mann weiterhin als Mann anspricht oder mit »er« und »ihn« über ihn redet, ja, sogar wer ihn bei seinem »toten« Namen anspricht, der riskiert ein heftiges Bußgeld. (Darin ähnelt Deutschland einem Gottesstaat, in welchem ebenfalls rein metaphysische »Wahrheiten« behauptet werden müssen, deren Infragestellung mit hohen Strafen belegt ist.)
Dilemma eigener Normalität
Mitläufer und Karrieristen, die für sich eigentlich halbwegs »normal« bleiben wollten, standen vor einem Dilemma:
Einerseits wollten sie eben deutlich machen, dass sie bereit waren, jeden Unsinn mitzumachen, solange man sie nur mitspielen und mit an den Trögen futtern ließ.
Andererseits wollten sie selbst eben doch »normal« bleiben, um nicht abschreckend zu wirken auf Geschlechts- und Geschäftspartner (etwa in Hollywood schon mal derselbe Personenkreis, ob man will oder nicht).
Eine Möglichkeit zu solcher Tugend-Signalisierung (»virtue signalling«) bestand darin, seine Kinder anzuleiten, »trans« zu werden, sprich: eine ausgedachte Geschlechtsidentität zu behaupten.
(In Hollywood ist es »das neue Normal«, dass Schauspieler-Kinder angeblich »trans« sind; siehe etwa them.us, 12.4.2024.)
Die andere, einfachere und weit weniger folgenreiche Möglichkeit, sich vorm Gesslerhut Trans-Ideologie zu beugen, bestand darin, seine eigenen üblichen Pronomen öffentlich zu machen.
Indem etwa eine AOC in ihrer Twitter-Bio angab, ihre Pronomen seien »she/ her«, setzte sie das »Tugend-Zeichen«, dass sie selbst zwar (in dieser Hinsicht) »normal« sei, aber auch andere Fantasie-Pronomina als ebenso gültig akzeptiere.
Nicht vorauseilend, nicht Spielerei
Und jetzt – just nach dem dritten Wahlsieg Donald Trumps, der diesmal wohl auch wieder anerkannt wird – verschwinden die Pronomina plötzlich aus den Selbstbeschreibungen, und nicht nur bei AOC.
Liegt es daran, dass Trump sehr unzweideutig ankündigte, solchen Wahnsinn aus allen Ebenen der Regierung zu entfernen? (siehe etwa hbr.org, 14.11.2024)
Ja, vielleicht, aber das ist es nicht allein.
Allein die Tatsache, dass Trump etwas ankündigt, ist für »Woke« wahrlich noch kein Grund, sich vorauseilend zu beugen.
Der wahre Grund ist vermutlich, dass die »Woken« – und die, die so tun, als seien sie es – am Wahlergebnis ablesen können, dass zumindest die Amerikaner all den Wahnsinn allmählich satthaben.
Die Angabe von Pronomina ist eben nicht nur eine unschuldige Spielerei: Wer eine ISIS-Flagge hochhält, dokumentiert damit öffentlich, dass er für die Unterdrückung von Frauen und die Massakrierung von Ungläubigen ist.
Wer als Mann »he/him« oder als Frau »she/her« in seiner Selbstbeschreibung angibt, der sagt damit: »Ich bin zwar normal, aber es ist für mich okay, wenn Kinder manipuliert, kastriert und fürs Leben brutalst an den Genitalien verstümmelt werden, im Namen woker Trans-Ideologie.«
Als wäre eine kollektive Hysterie über Nacht weggeblasen worden (tatsächlich war es nicht wirklich »kollektiv«, sondern von gewissen »Eliten« der Gesellschaft oktroyiert), ist dieser Wahnsinn gar nicht mehr so modisch. Substanzlose Trendsurfer wie AOC nehmen also ihre Pronomina ebenso schweigend wie schnell aus ihren Online-Selbstbeschreibungen.
Nicht mehr nur vorübergehend
Man könnte also sagen: Die Welt heilt!
Und tatsächlich wird die (westliche) Welt in diesen Tagen schlagartig weniger wahnsinnig, weniger suizidal.
Wir dürfen uns freuen, doch zwei Wahrheiten dürfen wir dabei nicht vergessen: Die Kinder, die Opfer wurden, sind noch immer da – und die Opportunisten ebenso.
Früher waren Kinder vorübergehend »Emos« oder »Punker«. Dann schnitten sie sich die Haare, wuschen sich die Schminke ab – und diese Phase war wieder vorbei.
Kinder aber, die von gewissenlosen Ärzten mit giftigen Chemikalien chemisch kastriert wurden, denen die Brüste oder der Penis abgeschnitten wurde, die werden kaum jemals wieder ein »normales« Leben führen.
Opportunisten mögen ihre Pronomen wieder löschen, doch die Kinder, welche diesem Wahnsinn verfielen, werden ihr Leben lang Opfer sein.
Die zweite Wahrheit aber, die uns allen Sorgen bereiten muss, ist diese: Die Leute, welche ihre Pronomen aufschrieben und sich so zu einem gefährlichen und viel Leid bewirkenden Kult bekannten, die werden morgen den nächsten gefährlichen Wahnsinn bejubeln.
Für jetzt
Die Welt heilt und darüber dürft ihr euch freuen!
Doch vergesst nicht, dass das Virus namens »gewissenloser Opportunismus« noch immer in zu vielen Menschen schlummert.
Bereitet euch darauf vor, wann und wo dieses Virus eine neue Krankheit ausbrechen lässt. Die mögen ihre Pronomina aus den Selbstbeschreibungen löschen, doch die werden auf die nächste bösartige Mode aufspringen. Die sind so, die können und wollen nicht anders. (Wir sind nicht so. Ich bin ein Contrarian, und weder kann noch will ich es anders.)
Für jetzt aber – das sei uns gegönnt! – für jetzt wollen wir uns freuen, dass die Welt ein wenig heilt.