20.07.2024

Computer-Update legt weltweit PCs lahm

von Dushan Wegner, Lesezeit 4 Minuten
Ein simples Update legt Millionen von Computern lahm. Kann ja mal passieren. Und nun lasst uns über »digitales Bargeld« reden, das absturzfreies richtiges Bargeld ersetzen soll …

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Am 19. Juli 2024 hat ein fehlerbehaftetes Computer-Update weltweit zu Ausfällen bei Fluggesellschaften und Flughäfen geführt. Allein am Flughafen Berlin Brandenburg fielen 113 Flüge aus (rbb24.de, 19.7.2024). Die Uni-Klinik Schleswig-Holstein sagte in Kiel und Lübeck alle nicht dringenden Operationen ab und schloss die Ambulanzen (ndr.de, 19.7.2024). Die Zahl der weltweit ausgefallenen Flüge wird auf etwa 5.000 geschätzt (sky.com, 19.7.2024).

Betroffen waren Flughäfen und Krankenhäuser rund um die Welt, aber auch Telekommunikationsunternehmen, Behörden, Supermärkte, Restaurants, in Polen sogar ein Containerhafen.

Auf den Monitoren von Flughäfen und anderen Betrieben erschien der für Windows typische »Blue Screen of Death«, und die Maschinen verlangten danach, neu gestartet zu werden.

Die Zahl der betroffenen Computer weltweit ist schwer einzuschätzen. Die Firma CrowdStrike hat über 24.000 Kunden (bbc.com, 19.7.2024), darunter die Mehrheit der amerikanischen Fortune-500. Es ist davon auszugehen, dass viele, viele Millionen von Windows-Computern durch das fehlerhafte CrowdStrike-Update lahmgelegt wurden. Der Schaden liegt vermutlich in Milliardenhöhe.

Die technische Ursache ist, soweit ich das verstehe, dass von CrowdStrike ein fehlerhaftes Update verteilt wurde. Ultrakurzerklärung: Computer arbeiten mit Speicher, und dieser Speicher hat »Adressen«. Darin werden Zahlenwerte gespeichert. Wenn ein Programm allerdings eine Speicheradresse anspricht, die nicht existiert, ist das ein ernsthafter Fehler und Windows beendet das Programm. Das ist ein »Crash«. Wenn dies in einem Programm passiert, von dem die Stabilität des Betriebssystems selbst abhängt, dann crashed der gesamte PC.

Beim CrowdStrike-Update passierte genau das offenbar schon beim Hochfahren des Systems, und die PCs sind, wie man im Techniker-Englisch sagt, »bricked« – zu »Ziegelsteinen« reduziert.

Derzeit kursieren auch mehrere Verfahren, wie man dieses Problem löst und die Computer vor dem CrowdStrike-Update rettet. Hier ist nicht der Ort, dies zu verhandeln, auch wenn ich es durchaus spannend finde. Alle Rettungsmethoden haben gemeinsam, dass sie aufwändig sind – etwa das Abtrennen von Festplatten und einzelne Löschen bestimmter Dateien erforden.

Nebenbei: Wie konnte es eigentlich konkret dazu kommen, dass eine milliardenschwere IT-Sicherheitsfirma bei ihrer Kernaufgabe dermaßen versagt? Warum wird ein Update verteilt, das offenbar überhaupt nicht getestet wurde? Könnte es an der Besessenheit des Unternehmens mit »Diversity« liegen? (Siehe @crowdstrike, 1.6.2024 und viele andere.)

Ach ja, das müssen die intern klären. Es steht nur zu vermuten, dass die Person, die dieses Update in die Welt schickte, und sämtliche Personen, welche die Arbeit dieser Person zu kontrollieren hatten, etwa so gut für ihren Job geeignet waren, wie die Diversity-Person, die sich beim Trump-Attentat ängstlich hinter der Zielperson duckte.

Und doch sind weder gescheiterte Updates noch potenzielle Desaster-durch-Diversity das Thema, das mich an dem CrowdStrike-Update-Fail schockiert.

Sondern etwas anderes, ein möglicher Fall – ein »Szenario«.

Wir wissen, dass der »digitale Euro« vorbereitet wird, also eine Währung, die eigentlich eine Software ist, die »nach Hause telefonieren« kann, um zu prüfen, ob du auch bezahlen darfst (ecb.europa.eu). Es ist Teil des digitalen Gefängnisses, in das die EU-Bürokratie die Bürger sperren will.

Doch nehmen wir einmal an, dass die EU durch ein Wunder von moralisch stabilen Leuten betrieben würde. Ja, ich weiß, das ist ein Widerspruch, denn moralisch weniger verkomme Akteure würden die heutige EU auflösen – doch nehmen wir an, dass so etwas logisch möglich wäre.

Selbst wenn alle Akteure von nichts als anständiger Motivation getrieben wären, so wäre digitales Geld davon abhängig, dass alle Systeme jederzeit fehlerfrei funktionieren!

Ja, »DEI«, sprich: »Diversity, Equity & Inclusion«, dieser von BlackRock und Larry Fink vorangetriebene Wahnsinn, ist in seiner Wirkung ein direkter Angriff auf den Westen, auf Industrie, Wirtschaft, auf ganze Gesellschaften – und indirekt sogar auf das Leben des US-Präsidenten. China und Russland brauchen keine Armeen in die USA oder die EU einmarschieren zu lassen – wir machen uns selbst kaputt.

Eigentlich war einer der Werte, in denen sich Kapitalismus und Kommunismus einig sind, dass die für eine Aufgabe am besten geeignete Person den Job erledigen soll. DEI schlägt Gesellschaften diesen Grundpfeiler weg: Jobs werden nach Hautfarbe und Geschlecht verteilt, nicht nach Eignung. Mögliche Folgen sind vielleicht Anschläge auf den US-Präsidenten und irgendwann auch globale Computerausfälle.

Doch DEI ist weiterhin nicht der einzige mögliche Grund für Systemfehler! Ein Bagger kann versehentlich ein Kabel aus der Erde holen, Cyberattacken können Server und Netzwerke lahmlegen, Protokolle vorübergehend fehlkonfiguriert sein und das Internet schlicht in Einzelteile zerfallen lassen. Und – auch das bleibt im Fall Crowdstrike eine Möglichkeit – wir haben noch immer die gute, alte Bürokratie, die für manche westliche Fehlleistung verantwortlich ist. Vielleicht hat einfach eine Instanz nicht mit der anderen kommuniziert oder das Lesen einer E-Mail mit einer dringenden Warnmeldung aufgeschoben, bis es nach dem anstehenden Update etwas stressfreier sein würde – oder auch nicht.

Freunde, der Sozialismus des 20. Jahrhunderts litt an einigen derselben Mängel, an denen auch der neue, digitale Sozialismus des 21. Jahrhunderts zu leiden beginnt, darunter die Komplexität des Zusammenspiels von Mensch, Markt und Maschinen – bei schmerzhaft unterkomplexer Modellierung.

Ich würde mir von denen, die sich zur Macht über uns aufgeschwungen haben, wünschen, mehr Bescheidenheit an den Tag zu legen. Stattdessen benehmen sie sich wie Psychopathen – und bringen unsere Welt bisweilen an den Rand des Abgrunds.

Seid bescheiden – doch selbstbewusst genug, den Großen und Starken ins Gesicht zu sagen, dass ihnen etwas mehr Bescheidenheit gut zu ebendiesem stünde.

Weiterschreiben, Dushan!

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