Ihr wollt hoffen. Hoffnung verkauft sich schnell und teuer, besonders wenn sie billig ist.
Politische Scharlatane verkaufen die Hoffnung, mit ihrer Wahl würde alles besser. Kirchen verkaufen die Hoffnung im Abo – Tote reklamieren nicht, wenn die Hoffnung unerfüllt bleibt. Zeitschriften verkaufen die Hoffnung, mit der neuen Diät würde das Abnehmen endlich gelingen. Internet-Nachrichten verkaufen die Hoffnung, „mit diesem einen Trick“ würde man endlich Falten verlieren, endlich Sex finden oder wenigstens den Krebs heilen. Einen Klick weiter sind die digitalen Lügner um eine Werbeeinblendung reicher und der Hoffende um eine Hoffnung ärmer.
Hoffnung ist Business.
Ich sage: Vergesst Hoffnung.
Hoffnung macht traurig.
Was ist Hoffnung anderes als die dauernde Erinnerung, dass es noch nicht gut ist?
Ich hörte einmal einen klugen Mann sagen: „Wenn zu mir ein junger Mensch kommt, der lebenstraurig ist, so eine künstlerische Seele, dann bitte ich ihn, erst einmal mit mir den Schrank im Raum umzustellen. Ihr würdet euch wundern, wie oft die Traurigkeit ganz bald verflogen ist!“
Handeln ist nicht Hoffen. Wer handelt, ist selten traurig. Heute tun, was heute zu tun ist.
Hört auf zu hoffen! Ihr lebt, das ist noch immer besser als tot zu sein. Worauf wollt ihr überhaupt hoffen? Mit jedem Tag, der vergeht, ist euer Leben einen Tag kürzer. Hoffnung wird weniger, nicht mehr. Hoffnung ist dumm.
Hört auf zu hoffen! Handelt oder handelt nicht. Arbeitet oder findet euch ab. Wer arbeitet, schafft das, wovon der Hoffende nur blöd träumt.
Hört auf zu hoffen! Etwas Besseres als Hoffnung findet sich immer.