11.01.2018

Ja, es gibt Kulturen, die sind „besser“ als andere

von Dushan Wegner, Lesezeit 3 Minuten,
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen – das gilt für Menschen wie für Kulturen. Wir sollten schützen und bewahren, was wir als gut erkannt haben.
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Unsere Kinder lernen Geschichte, Philosophie und Menschenrechte, also die Grundlagen unserer Kultur, auch deshalb, weil unsere Kultur wichtig und bewahrenswert ist. Wir sagen, dass ein demokratisches und gleichberechtigtes Miteinander gut und erstrebenswert sei, dass es gut sei und den bekannten Alternativen vorzuziehen.

Sicher, Shakespeare, Dvořák, Cervantes, Kafka, Rubens, Mozart, Goethe et cetera sind Teil europäischer Kultur. Ihre Werke werden weltweit studiert und bewundert. Doch „Kultur“ ist mehr als nur Bilder, Bücher und Lieder. Auch etwa die Aufklärung und das Christentum im heutigen, realistischen Sinn des Begriffs sind europäische „Erfindungen“. Und, ja, Bücherschränke voller Kriege, darunter der Dreißigjährige Krieg und zwei Weltkriege, sind unserer Kultur entsprungen – und haben geformt, wer wir heute sind.

Viele Werte und Eigenschaften europäischer Kultur teilen wir heute mit befreundeten Ländern, darunter den USA und Israel. Es sind ganz wesentlich diese auch in der Kultur verankerten Werte, welche Europa, USA und Israel zu Orten machen, an denen Menschen anderer Kulturen leben möchten.

Gleichzeitig hören wir von „Menschenfreunden“ , dass alle Kulturen und alle Religionen gleich gut seien – dass es sehr schlimm sei, eine Kultur einer anderen vorzuziehen. Von Menschen zu verlangen, Teile ihrer Kultur zugunsten der unseren abzulegen, das scheint denen ganz tabu.

Diskutieren wir das!

  • Ist eine Kultur, in der jeder seinen Glauben frei leben kann nicht besser als eine, in der man nur eine einzige Religion offen praktizieren darf?
  • Ist eine Kultur, die Frauen schlecht behandelt, denn nicht schlechter als eine Kultur, die Frauen gleichwertig und gut behandelt?
  • Ist eine Kultur, in der jeder Mensch jeden Beruf anstreben und ausüben kann nicht besser als eine, in der nur die männlichen Eliten selbst über ihr Leben bestimmen können?

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen – das gilt für Menschen wie für Kulturen.

Nota bene: Dass man eine Kultur „besser“ als eine andere bewertet, gibt niemandem das Recht, den Menschen jener anderen Kultur geringschätzig zu begegnen!

Auch der fremde Mensch konnte nicht wählen, in welche Kultur er hineingeboren wurde – aber er kann und muss wählen, welche Kultur er als Maßstab seiner Handlungen wählt.

Die falsche Illusion, alle Kulturen wären „gleich gut“ verhindert ein Voneinander-Lernen und eine allmähliche Verbesserung aller Kulturen dieser Welt.

Wer sich auch nur theoretisch der Gleichheits-Lüge hingibt (praktisch tut er es ja meist aus dem sicheren Hafen der eigenen Kultur, die ihn schützt und nährt, auch wenn er sie verachtet), der tut jenen Menschen großes Unrecht, die als Rebellen und Oppositionelle vor Ort ihre eigene Kultur überwinden und weiterbringen wollen.

Wenn alle Kulturen gleich gut sind, warum sollte man sich für Menschenrechte und Bildung in fernen Ländern einsetzen?

Die Erfahrung hat gezeigt: Wenn die eigentlich humanere von zwei Kulturen nicht auf ihre Fortschrittlichkeit stolz ist, gewinnt die andere Kultur neues Selbstbewusstsein und verdrängt die eigentlich ethisch bessere.

Eine Internet-Weisheit merkt an: Wenn alle Kulturen gleich „gut“ und „wertvoll“ sind, dann ist Kannibalismus ebenso gut wie aufgeklärte Demokratie.

Die einfache Wahrheit ist: Ja, es gibt Kulturen, die sind ethisch (und praktisch) besser als andere – sonst bedeuten die Begriffe „gut“ und „besser“ nichts mehr. Wir müssen schützen und bewahren, was gut ist.

Weiterschreiben, Wegner!

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