Gestern in der 20-Uhr-Propaganda brachten sie wieder einmal eine Nachricht, die sich auf einer abstrakteren Ebene so lesen ließe: Die bösen Rechten lagen wieder mal richtig. Die Schwurbler sagten die Wahrheit. Die Regierung log. Jetzt aber ist der große Reibach gemacht, also kann man es auch in kleiner Dosis zugeben.
Das Dokument dieses bemerkenswerten Schlenkers aus den bösen Tiefen des deutschen Wahrheitsministeriums findet sich etwa im letzten Drittel der abendlichen Durchsagen.
Zuvor blubbert Ralf Stegner über »Fehleinschätzungen« zur Frage, wie schnell die Taliban übernehmen würden. (Für realistische Schätzungen empfehlen sich auch weiter die freien Denker und bösen Essayisten.)
Und etwa bei 9 Minuten und 40 Sekunden erzählt die Propaganda plötzlich von der »Risiko-Bewertung in der Corona-Pandemie«.
Nicht dagegen machen
Der verdutzte Bürger erfährt, dass das RKI Anfang 2022 seine »Risikobewertung« bezüglich Covid-19 von »sehr hoch« auf »hoch« herabstufen wollte. Der Gesundheitsminister habe das dieser Behörde jedoch verwehrt.
Der Unterschied zwischen »hoch« und »sehr hoch« ist nicht nur ein Panik-Wörtchen weniger.
»Hoch« bedeutet, dass die Ausbreitung der Krankheit mit den üblichen Mitteln zu bewältigen ist. »Sehr hoch« bedeutet, dass radikalere Maßnahmen wie eben Schulschließungen, Ausgangssperren und Reisebeschränkungen erlassen werden »müssen«.
Mit anderen Worten: Die Verschwörungstheoretiker hatten wieder recht, die Propaganda und die Regierung hatten gelogen. Es fügte dem Land, der Wirtschaft und den Menschen, riesigen Schaden zu. Und wir konnten nichts dagegen machen.
Sahra Wagenknecht spricht das Offensichtliche aus: »Lauterbach hat gelogen. Um weiter Panik zu schüren & Corona-Impfpflicht forcieren zu können, diktierte er dem RKI, wie das Corona-Risiko einzustufen ist.«
Lügen haben kurze Beine (irgendwann hört man die Wahrheit sogar im Staatsfunk) – Konsequenzen oder gar angemessene Strafen folgen für die Lügenverbreiter gibt es bei uns dennoch keine.
Hunderte am Tag, an oder mit
Lauterbach leugnet nicht einmal die Ungeheuerlichkeit (darf er vermutlich auch nicht, wenn der Staatsfunk es zur Wahrheit erklärt). Auf X verteidigt er, warum die Hochstufung notwendig gewesen sei.
Angeblich seien damals »zum Teil noch hunderte Menschen am Tag an Covid gestorben«, deshalb sei »die Herabstufung damals zu Recht verschoben« worden.
Man wird fast müde, jene hier vermutlich wieder eingesetzte Propagandalüge aufs Neue zu entlarven, nämlich die aktive Vermischung von »mit Corona verstorben« und »an Corona verstorben« – ganz zu schweigen von »mit Corona, aber an impftypischen Symptomen«.
Logische Konsequenzen, 1. Ebene
Auf der ersten logischen Ebene können wir gleich mehrere Schlüsse ziehen!
Erstens: Ähnlich wie der Verfassungsschutz ist das Robert Koch-Institut eine dem Ministerium unterstellte Behörde.
Es empfiehlt sich, den Warnungen und Empfehlungen des Robert Koch-Instituts – ähnlich wie den Bewertungen des Verfassungsschutzes – grundsätzlich zu misstrauen.
Zweitens: Während der angeblichen Pandemie hörte man Losungen wie »Folgt der Wissenschaft« und »Glaubt der Wissenschaft«. Diese Forderung war auf gleich mehrere Weisen falsch.
»Wissenschaft« ist kein Credo und keine quasi-religiöse Autorität. Tatsächlich bezeichnet »Wissenschaft« eine Denkmethode. Wissenschaft ist die Suche nach dem am wenigsten lächerlichen Irrtum. Der Begriff »Wissenschaft« in der Panikzeit war das Gegenteil von These und Überprüfung; »Wissenschaft« war offen totalitär und dazu quasi-religiös.
Drittens: In Deutschland kannst du als Minister offen lügen, Millionen Menschen großes Leid zufügen und ein Land halb zerstören – doch nicht der gefährliche Minister ist es, der vom System verfolgt wird, sondern der Bürger, der in seiner Seelennot über ihn schimpft.
Nachdem der Reibach gemacht ist, gibt sogar der Staatsfunk de facto zu, dass gelogen wurde, um Panik zu schüren. Doch vor Gericht stehen die, die über den Minister schimpften.
Logische Konsequenzen, 2. Ebene
Wenn es so etwas wie den Sinn des Lebens gibt, dann hat er mit Stabilisierung und dem Erhalt von Information zu tun. (DNA und Kultur sind beide Informationen. Glück und Unglück sind Zustände, die mit unserer Informationslage und der Deutung von Information, also von Meta-Information, zusammenhängen.)
»Erkenne dich selbst«, geben die Griechen als Ziel des Lebens an. »Iss dich satt und vermehre dich«, so gibt unser Äffisches uns zum Auftrag.
Die Selbsterkenntnis, als Individuum wie auch als Gruppe, dient der Verbesserung von Information. Die Vermehrung samt Aufzucht und Unterweisung der Brut dient dem Erhalt von Information.
Eigentlich waren Marktwirtschaft und Demokratie einst ziemlich brillant aufgestellt, insofern der Markt und auch Wahlen sowohl die Erkenntnis als auch den Erhalt förderten.
In Deutschland wird – wesentlich durch Staatsfunk, Indoktrination und Propaganda in allen Lebensbereichen – sowohl die Erkenntnis (innen wie außen) als auch die Weitergabe von Information verhindert.
Informierte Panik
Die »Pandemie« war ein Informationsereignis.
Das Volk wurde informiert über eine angebliche Bedrohung. Der Gesundheitsminister zwang seine Behörde, bestimmte Informationen wahrheitswidrig zu verbreiten. Wer die falsche Information schon damals bestritt, wurde von Propaganda, Politik, Polizei und politisierter Justiz fertiggemacht – siehe Fall Ballweg, bis heute.
Die »Impfung« aber bestand darin, Körperzellen bestimmte »Informationen« zu geben, aufgrund derer sie angeblich auf bestimmte Weise reagieren sollten. (Die Information sollte aber auf keinen Fall besagen, dass der Körper mit Fehlgeburten oder Herzinfarkten reagieren soll, um die Geburtenrate – sprich: die Weitergabe von Information – noch weiter zu senken.)
Nicht nur Demokratie
Die Corona-Panik markiert ein Scheitern von Demokratie, Rechtsstaat und öffentlicher Vernunft, und das zu sagen ist nicht neu.
Spätestens aber, wenn Lauterbach frei herumläuft und ein Leben lang Ministerrente kassiert, während die, die ihn infrage stellten oder sogar beschimpften, hart bestraft werden, ist es ein Scheitern öffentlichen Denkens, der öffentlichen Suche nach guter Information.
Die Lehre (also: die persönlich gewonnene Information) all der Lauterbachs in Deutschlands »Elite« ist ja: Man kommt damit durch.
Das deutsche politische System und dann das, was auch immer man noch »deutsche Gesellschaft« nennen kann, scheitern sowohl an der Erkenntnis ihres Selbst als auch an der Bewahrung und Weitergabe essenzieller Information.
Für Scheitern an der fortwährenden Erkenntnis und an der Bewahrung von Information kennen wir auch ein einfacheres Wort, und dieses Wort ist »sterben«.