Dushan-Wegner

10.06.2022

Plötzlicher-Tod-von-Erwachsenen-Syndrom

von Dushan Wegner, Lesezeit 6 Minuten, Foto von Ankhesenamun
Ärzte rätseln über »Plötzlicher-Tod-von-Erwachsenen-Syndrom« (»SADS«, »Sudden Adult Death Symdrome«). – Aber, es ist doch logisch! Wenn Geboosterte »plötzlich und unerwartet« im Schlaf sterben, dann kann das nur eins bedeuten: Schlafen ist gefährlich!
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Poes Gesetz besagt (so Wikipedia), dass es »nicht möglich ist, eine politisch oder religiös extremistische Aussage so zu parodieren, dass die Parodie als solche eindeutig erkennbar ist« – zumindest nicht ohne explizite Kennzeichnung.

Umweltschützer etwa, die zum Schutz der Umwelt viele Liter Farbe in die Kanalisation kippen (Essay vom 3.8.2021) oder den Wald abholzen und mit krankmachendem Sondermüll den Horizont verschandeln (Essay vom 3.1.2020). »Woke« (und damit latent männerhassende) Personen, die sich die Brüste abschneiden und sich aus der Haut ihres Oberschenkels einen Penis machen und drannähen lassen (nymag.com, 20.12.2021/archiviert), um dem Geschlecht zu ähneln, das sie so sehr hassen. Oder Religion, deren Vertreter dich töten können, wenn du fragst, ob sie wirklich die »Religion des Friedens« ist.

Alle diese Phänomene lassen sich nicht persiflieren. Erstens könnten die jeweiligen Vertreter dir für den Versuch das Messer an die Kehle halten – oder gewisse am Niedergang des Westens interessierte Bürokraten könnten es für sie tun. Zweitens aber ist es schlicht konzeptuell falsch. Gewisse Zustände des menschlichen Geistes haben sich so weit vom »gesunden Menschenverstand« entfernt, dass ein Persiflieren durch Übertreibung einfach wie eine weitere irre, aber ernsthaft vertretene Meinung wirken würde.

Gewaltig und umfassend

Eine zentrale Eigenschaft nicht zu persiflierender Extremismen besteht darin, dass ihre Vertreter de facto gezwungen sind, sich täglich — und täglich weiter – zu schmerzhaften Spagaten kognitiver Dissonanz zu spreizen. Ob Öko-Extremist, Gender-Ideologe oder religiöser Fanatiker: Man muss in der Lage sein, einander widersprechende Fakten gleichzeitig für wahr zu halten.

Nicht allen Extremismen kann sich jeder Mensch gleich entziehen. Nehmen wir etwa Schulkinder: Wer in Palästina zur Schule geht, wird gelehrt, Israel zu hassen. Wer in Deutschland zur Schule geht, wird gelehrt, die Opposition zu hassen. Und wer in Amerika oder Kanada zur Schule geht, könnte gelehrt werden, das eigene Geschlecht und traditionelle Sexualität zu hassen.

Und einige absurde, widersprüchliche Extremismen sind so gewaltig und umfassend, dass sich auch »gewöhnliche« Menschen ihnen nicht entziehen können.

Am Wahnsinn

In den letzten Jahren lernten wir, dass wir in Sachen »Impfung« (gemeint: mRNA-Gentherapie) alles zu glauben haben, was die Behörden sagen, egal was der Verstand und freie wissenschaftliche Erkenntnis offenlegt – und dass jede kritische Nachfrage mit Ketzerei gleichzusetzen ist und absolute Ächtung rechtfertigt.

Freie, kritische Medien wie etwa sciencefiles.org dokumentierten seit nun Jahren die Halbwahrheiten und Schräglagen rund um die »Pandemie«. Ich selbst lese es und nehme es zur Kenntnis. Ich stelle mir dann gleich zwei philosophische Fragen: Was soll ich tun? Und: Wie kann ich verhindern, am Wahnsinn wahnsinnig zu werden?

Wäre er mal

Ich stolperte diese Woche über eine Meldung, genauer: quasi eine »Propaganda-Verlautbarung«, die mich ernsthaft infrage stellen ließ, wie man an diesem Wahnsinn denn nicht wahnsinnig werden soll.

In Staaten mit besonders hoher Impfquote wie Australien (7news.com.au, 9.6.2021) oder Großbritannien (dailymail.co.uk, 8.6.2022) wurden in den letzten Tagen geradezu hektisch Kampagnen angefahren, die auf »SADS« hinweisen sollen.

»SADS« steht für »Sudden Adult Death Syndrome«, zu Deutsch etwa: »Plötzlicher-Tod-von-Erwachsenen-Syndrom«. (Vorsicht: »SADS« kann traditionell auch »swine acute diarrhoea syndrome« bedeuten, zu Deutsch etwa »akutes Diarrhoe-Syndrom der Schweine«; siehe Wikipedia, die wohl noch nicht aktualisiert wurde.)

In Großbritannien wird getitelt: »Healthy young people are dying suddenly and unexpectedly from a mysterious syndrome – as doctors seek answers through a new national register«, zu Deutsch etwa: »Gesunde junge Leute sterben plötzlich und unerwartet an einem mysteriösen Syndrom – während Ärzte durch ein nationales Register nach Antworten suchen«. (dailymail.co.uk, 8.6.2022)

Dass Menschen plötzlich starben, das gab es schon immer. Doch in den letzten Monaten sterben offenbar so viele, und immer wieder »plötzlich und unerwartet« mit Herzproblemen, dass gewisse Stellen nervös zu werden scheinen.

Menschen unter 40 werden plötzlich aufgefordert, sich das Herz präventiv untersuchen zu lassen. Wer den desolaten Zustand des britischen Gesundheitssystems kennt, der weiß, wie lächerlich es wäre, ernsthaft zu erwarten, dass Menschen in größeren Zahlen ohne konkreten Anlass zum Arzt gehen – und dann noch tatsächlich eine aufwändige präventive Herzuntersuchung erhalten.

Ich vermute, dass nur deshalb dazu aufgefordert wird, präventiv zum Arzt zu gehen, um sich moralisch oder sogar juristisch abzusichern: »Dein Kind ist am Herzinfarkt gestorben? Tja, selbst schuld. Wäre er mal zur Präventiv-Untersuchung gegangen.«

Ja, Ärzte rätseln tatsächlich, warum plötzlich Menschen sterben, einfach so, im Schlaf.

Im Internet wird makaber gescherzt: Wenn multi-geboosterte Geimpfte »plötzlich und unerwartet« im Schlaf sterben, dann kann das nur eins bedeuten: Schlafen ist gefährlich!

Man tut, was Mediziner eben tun, wenn sie nicht sagen können – oder »wollen«? »dürfen«? – was die Ursache einer Krankheit ist: Man gibt dem Problem einen Namen, der genau nichts erklärt, aber wichtig klingt: »Plötzlicher-Tod-von-Erwachsenen-Syndrom«.

Der innere Morgenstern

Hmm. Woran könnte es liegen, wenn tatsächlich neuerdings beunruhigend viele relativ junge Menschen »plötzlich und unerwartet« sterben?

Wurde vielleicht in den letzten Monaten und Jahren ein globales, medizinisch relevantes Projekt betrieben, das sich irgendwie aufs Herz auswirkt?

Könnten plötzliche, unerwartete Tode mit der Massen-Injektion einer Gentherapie zusammenhängen, die für Herzprobleme und gefährliche Blutgerinnsel als mögliche Nebenwirkung bekannt ist?

»Nein, nein, nein«, sagt der Essayist hier, seinen inneren Christian Morgenstern zum Zeugen rufend, »weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.«

Nicht einmal vorstellen

Sorry, spätestens wenn sie den plötzlichen und unerwarteten Tod von jungen Erwachsenen als »Sudden Adult Death Syndrom« wegsortierten, als hätte man alles im Griff, weiß ich nicht mehr, wie man das noch parodieren sollte.

Es ist fast, als würde ein durchgeknallter Städteplaner sich verteidigen: »Nein, wir haben keine Ahnung, warum die Kinder auf der neu genehmigten Schnellstraße vor der Schule sterben. Es muss dieses Spontane-Schädelbrüche-bei-Kindern-Syndrom sein.«

Nein, wir sind nicht alles Extremisten. Doch als Bewohner dieser Welt und Zeit wurden wir alle Teilnehmer eines globalen Experiments, das einiges erfüllt, was es braucht, um ein Fall von »Extremismus« genannt zu werden – beginnend mit den extremen kognitiven Dissonanzen der Gläubigen.

Also, liebe Kinder, lasst euch nicht in die Irre führen. Koinzidenz ist nicht Kausalität. Nur weil zwei Phänomene direkt zusammen auftreten, führte  das eine ja nicht zwingend zum anderen! Wenn es politisch und finanziell nicht der Fall sein darf, dass eines zum anderen führte, dann ist das doppelt nicht so – ganz egal, wie viele Studien und Berichte exakt darauf hinweisen.

Wie also soll ich am Wahnsinn nicht wahnsinnig werden? Ich schreibe darüber, ich ordne meine Gedanken. Und dann gestehe ich mir ein, dass heute Dinge »normal« und »aussprechbar« sind, die ich mir vor wenigen Jahren noch nicht einmal vorstellen konnte.

Nathan Poe, der »Poes Gesetz« erfand, weist darauf hin, dass es besonders im Internet notwendig ist, dass Satire einen entsprechenden Marker trägt, etwa einen »Smilie« oder »Winkie«, also 😀 oder 😉.

Ich sehe an unserer Zeit und Politik eine Reihe von Extremismus-Markern, aber keine Satire-Marker, kein 🤨 und kein 🙃. 

Ich habe nur dieses Leben, also will ich es auch leben. Und so bleibt mir wenig übrig, als mich weiter zu bemühen, am 🤪 unserer Zeit nicht selbst 🤪 zu werden!

Weiterschreiben, Wegner!

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