Dushan-Wegner

10.01.2018

Seid’s ihr völlig deppert?!

von Dushan Wegner, Lesezeit 3 Minuten, Bild von Michael Barth
Was glauben Leute, die pubertierende Mädchen und alleinstehende Männer praktisch zusammenbringen, dass passieren wird? Und, dazu Folgefrage: Seid's ihr völlig deppert?!
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Man muss es sich langsam vorsprechen, und selbst wenn es im Fernsehen berichtet und in der Zeitung beschrieben wird, tut man sich noch immer schwer, zu glauben, dass ist, was ist. In Deutschland werden – als Teil von »Willkommenskultur« und »Integration« – offensichtlich erwachsene, tiefgläubige Einwanderer mit minderjährigen Mädchen via »Patenschaft« im praktischen Effekt »zusammengebracht«.

Ich hoffe es gibt eine dritte Möglichkeit und die alte Logiker-Regel »tertium non datur« – wonach es kein Drittes gibt – greift hier nicht, denn ich sehe prima facie nur zwei Deutungswege für diese neuen Windrichtungen:

  1. Jene, die das tun, sind deppert.
  2. Jene sind genial und ich in meiner menschlichen Beschränkung bin es, der deppert ist und so deren Güte und Genialität geringschätzt.

Erlauben Sie mir eine einfache Frage: Was glauben diese Leute denn, dass passieren wird, wenn man pubertierende Mädels und alleinstehende Männer zusammenbringt?

Ich sage ja nicht, dass Sie etwa mir als geborenem Tschechen besonders misstrauen sollten, nur weil mein gesprochener Akzent noch immer einen fremden Einschlag hat, doch mir oder irgendwem nur deshalb mit weniger Vorsicht zu begegnen, nur weil er/sie/es aus der Fremde stammt, das ist etwas deppert.

Früher ermahnte man die Kinder, nicht mit fremden Männern ins Auto zu steigen. Heute werden hier und da von »Initiativen« minderjährige Mädchen mit fremden Männern zusammengebracht – und das Fernsehen berichtet ganz lässig davon. Ich möchte fragen: Seid’s ihr völlig deppert?!

Liebe Vereine, die Sie Einwanderer aus patriarchalen Kulturen mit minderjährigen Töchtern deutscher Gutmenschen zusammenbringen, erklären Sie mir bitte Ihre Absicht, denn auf mich wirkt es sehr deppert!

Gutmenschen können ja gerne ihre Multikulti-geht-durch-den-Magen-Stadtteilfeste veranstalten, doch wenn sie die eigenen Töchter motivieren, die Besserweltphantasien der Eltern auszuleben, spätestens dann sollte der Spaß lange vorbei sein. Früher hat das aufgeklärte Bürgertum Nicht ohne meine Tochter gelesen und diskutiert – heute schiebt die Phalanx des neuen Nichtwahrhabenwollens die eigenen Töchter als Integrationshelferinnen in »Patenschaften« vor. Sie sind, so scheint es mir, deppert geworden. Sie sind umso überzeugter von der Richtigkeit ihres Handelns, umso weniger sie dessen Folgen durchblicken. (Siehe auch: »Die Schuld der Gutmenschen«)

Alle Menschen haben die gleiche Würde, aber nicht alle leben dieselben Werte. In einer Beziehung werden sich immer die Werte des Stärkeren durchsetzen, nie die des Schwächeren. Nein, die Unterordnung der Frau ist nicht »nur eine andere Kultur«!

Liebe Journalisten, die Sie bis gestern noch die Emanzipation der Frau ausriefen und nun plötzlich die Unterordnung der eigenen Mädchen unter Männer aus patriarchalen Kulturen preisen, erklären Sie mir bitte Ihre Absicht, denn auf mich wirkt es sehr deppert!

Doch noch zum Dritten

Vielleicht gibt es neben derer Deppertheit und meiner Deppertheit doch noch eine dritte Möglichkeit.

Vielleicht haben jene »Helfer« schlicht vergessen, wofür sie selbst als Individuen stehen. Vielleicht ist das, was sie »Nächstenliebe« nennen, mehr eine Selbstverlorenheit. Sie sagen »ich helfe dir, Fremder«, und meinen doch: »Hilf mir, Flüchtling, zu wissen, wer ich selbst bin!« – Aber nein, das wäre nur Spekulation.

Ich will glauben, dass ich es bin, dem die Einsicht in deren großen Plan fehlt.

Also bitte, erleuchtet mich und sagt es laut, welches die Weisheit ist, die mir fehlt, auf dass auch ich euer Treiben preisen kann! Falls aber ihr keine Erklärung habt, falls ihr euch verlaufen habt: Bitte, gesteht euch ein, dass ihr euch verlaufen habt und schaltet das Gehirn wieder ein – euren Töchtern zuliebe.

Weiterschreiben, Wegner!

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