Es läuft nicht gut für die Grünen – und ich freue mich darauf und darüber und überhaupt.
Nach dem verdienten Rauswurf aus dem Brandenburger Landtag sind die Grünen in einer neuen INSA-Umfrage tatsächlich unter 10 Prozent gerutscht (focus.de, 23.9.2024). Man könnte sagen: Nach dem Brandenburgischen Abschiedskonzert geht es für die die Grünen weiter den Bach runter!
Unter. Zehn. Prozent. Man könnte fast meinen, die Realität hat kurz bei Annalena Baerbock und Robert Habeck vorbeigeschaut und die Rechnung präsentiert.
Ich weiß, Habeck plant schon seine Kanzlerschaft (fr.de, 15.8.2024), doch die Realität kümmerte die Grünen schon seit jeher wenig.
Ja, die Grünen – die Partei, die uns das Fliegen, das Autofahren und im Grunde auch das Atmen am liebsten verbieten würde – stehen jetzt bei lächerlichen 9,5 Prozent. Das gab’s zuletzt vor sieben Jahren! Damals hat man noch gedacht, dass Dieselfahrzeuge vielleicht nicht das Ende der Welt sind, erinnert ihr euch? Und heute werden Verbrenner doch wieder populärer. Ein interessanter Zusammenhang.
Aber na ja, ist ja kein Wunder. Wer den Leuten erklärt, dass sie im Dunkeln sitzen sollen, dass sie ihre Heizung möglichst wegwerfen und stattdessen eine umgebaute Klimaanlage einbauen sollen – während die Strompreise hochgejagt werden –, wer »Gürtel enger schnallen« predigt, aber selbst … egal. Wer in Staatslimousinen kutschiert wird, aber den Bürgern die U-Bahn durch den Hotspot nahelegt, der muss sich wahrlich nicht wundern, wenn irgendwann das Licht ausgeht, und zwar zuerst in den Wahlkabinen, für die verantwortungslosen Verantwortlichen.
Nothing left to lose
Die Grünen flüchten sich in Verschwörungstheorien. Hinter ihrem Niedergang soll der böse Russe stecken. Das sagt übrigens Göring-Eckardt (siehe deutschlandfunk.de, 23.9.2024), die selbst in der DDR als »Funktionärin für Agitation und Propaganda« arbeitete – genauso wie eine gewisse Frau Merkel, wie Göring-Eckardt selbst zu Protokoll gab (welt.de, 28.5.2013).
Während die Grünen endlich ihre Wähler verlieren, taucht am Horizont eine neue Heldin auf: Sahra Wagenknecht. Ihr neu gegründetes Bündnis kommt mal eben auf zehn Prozent. Die Ex-Kommunistin schlägt die Öko-Weltverbesserer mit links – buchstäblich.
Aber gut, das ist ja noch nicht alles: Für die FDP sieht es noch viel schlimmer aus. In Brandenburg sind sie eine »Sonstige«-Partei, deutschlandweit sind sie bei 3,5 Prozent. Wie sang Janis Joplin? »Freedom’s just another word for nothing left to lose« – heute ins Politische übersetzt: »›Liberalismus‹ ist nur ein anderes Wort dafür, nichts mehr zu verlieren zu haben (außer natürlich seinen Funktionärsposten)«.
Vielleicht doch noch Verstand
Jetzt aber zu den »Gewinnern« dieser Umfrage. Die SPD hat es doch tatsächlich geschafft, 1,5 Prozentpunkte dazuzugewinnen. Einen Applaus, bitte! 15,5 Prozent – das sind satte anderthalb Prozent mehr als vor ein paar Wochen, falls der Kanzler sich erinnert. Olaf Scholz kann sich an der Spitze seiner 15-Prozent-Partei endlich wieder zurücklehnen und zufrieden gucken, während die AfD mit 20 Prozent immer weiter wächst. Ja, 20 Prozent! Das ist doppelt so viel wie die Grünen.
Wenn du als AfD mehr als doppelt so viele Prozentpunkte einfährst wie die Grünen und die SPD – und irgendwann mehr als beide zusammen –, könnte in Deutschland vielleicht doch noch Verstand existieren. (Dass der Verstand sich nicht durchsetzt, dafür haben die übrigen Parteien natürlich die »Brandmauer« errichtet.)
Falls ihr aber den Verstand fürchtet, keine Sorge: CDU/CSU halten sich tapfer mit 32 Prozent. Man könnte meinen, Friedrich Merz hätte endlich den richtigen konservativen Kurs gefunden. Na ja, bis er wieder feststellt, dass er am Ende doch lieber mit den Grünen koalieren will, um ihnen den einen oder anderen Ministerposten zu schenken. So als kleine Aufmunterung, falls sie weiterhin so traurig gucken. Grüne Tränchen lassen das harte Männerherz eines Herrn Merz schmelzen – wetten?
»Die Linke« ist weiter stabil bei 2,5 Prozent, also eigentlich auch »Sonstige«. Deren Wähler sind wohl größtenteils inzwischen bei Frau Wagenknecht. Die letzten zweieinhalb Prozent bleiben vermutlich aus reiner Nostalgie.
Und wenn wir mal einen Blick auf die Koalitionsmöglichkeiten werfen: Eine Regierung ohne die AfD oder das Wagenknecht-Bündnis wäre aktuell nur mit CDU/CSU und SPD möglich. Große Koalition. Die Grünen machen das Licht aus, und die nächste Groko macht es sich drinnen gemütlich.
Wir haben es satt!
Aber zurück zu den Grünen. Haben die Grünen jetzt endgültig ihren Zenit überschritten? Schließlich sind sie die Partei, die uns weismachen wollte, dass wir bald alle mit Lastenrädern durch die Gegend fahren und dabei glücklich den Vögeln zuschauen, wie sie fröhlich zwitschernd in die endlosen Windkraftanlagen schmettern.
Ach, ich bin so alt, ich erinnere mich noch, als uns allen Angst vor der nächsten Eiszeit gemacht wurde. Und übrigens auch vor BTX, was die Grünen als Teufelstechnologie ausmachten. Und vor dem Waldsterben und was weiß ich. Heute machen sie wegen etwas anderem Panik – und erklären mich zum »Schwurbler« und »Nazi«, wenn ich vor etwas noch anderem Panik habe –, und die weitaus meisten der Deutschen haben es satt. So satt.
»Mehr Licht!«, sagte die Aufklärung und sagte Goethe zuletzt. Schön, wenn Deutschland zur Aufklärung zurückfände und mit weniger Grünen auch mehr Strom und damit mehr Licht erhielte!
Weniger nervig, weniger grün
Ich weiß nicht, wie es mit Deutschland weitergeht. Doch selbst wenn Deutschland unter Mr. BlackRock weiter in Richtung »totaler Ausverkauf« fährt, wird es ohne die Grünen doch zumindest etwas weniger nervig sein. Etwas weniger grüne Belehrungen, wieder etwas freier atmen, mit etwas weniger Heuchelei. Ja, eine Welt ohne die Grünen hätte etwas Befreiendes.
Gute Nacht, Grüne! Schlaft gut unter zehn Prozent. Ihr wurdet wieder und wieder öffentlich der Heuchelei überführt, und euer Untergang soll unser aller Hoffnung sein. Ach nein, nicht »Hoffnung« – das wäre ein zu großes Wort –, aber doch eine Freude.
Gute Nacht und Adieu, ihr Grünen. Ihr wart unnütze Knechte, und ihr wisst, was die Bibel (Matthäus 25:30) über unnütze Knechte sagt: »Den unnützen Knecht werft hinaus in die äußerste Finsternis; da wird sein Heulen und Zähneklappern.«