13.02.2025

Seeshaupt, München, Nius und Wahrheit

von Dushan Wegner, Lesezeit 6 Minuten
Neues Asylheim in Bayern, Anschlag in München, Wahrheit über Migration und Gewalt – und über Propaganda der Regierung: Die Details erfahren wir immer öfter von Nius, also Julian Reichelt. Was haltet ihr davon?

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Als ich begann, diesen Text zu verfassen, war der heutige Auto-Anschlag in München noch nicht geschehen. Der passierte, während ich dies schrieb. Ich werde ihn noch erwähnen, und auch insofern ist dieser Essay ein kleines »Zeitdokument«.

Das eigentliche Thema war nämlich eine andere Meldung, die echte Menschen vor Ort sehr real bewegt, und zwar: Im bayerischen Dorf Seeshaupt wird ein neues Asylheim gebaut. Platz für 150 Migranten. Und die Menschen vor Ort sind nicht angetan, um es höflich zu sagen.

All das wird von nius.de, 13.2.2025 berichtet. Im Jahr 2025 sind wir beinahe schon gewohnt, dass die wirklich wichtigen Meldungen, also solche, welche die Zukunft des Landes betreffen, zuerst oder oft nur bei nius.de mit der angemessenen Klarheit berichtet werden.

Und ich bin dabei immer etwas zerrissen. (Wie ich überhaupt ein »zerrissenes« Dazwischenwesen bin.)

Ein paar Worte zu Reichelt

Wenn ich sein Projekt »Nius« zitiere, grummelt immer etwas in meinem Hinterkopf. Die Rolle von »Nius« und damit von Julian Reichelt in der deutschen Gesellschaft ist … spannend.

Julian Reichelt war 2015 »Chefredakteur Digital« der BILD. Kai Diekmann war Herausgeber der BILD, Tanit Koch die Chefredakteurin der gedruckten BILD – es war absehbar, wer langfristig wichtiger werden würde. Gemeinsam bildeten sie aber den vermutlich wichtigsten publizistischen Motor hinter »Refugees welcome!«, also Merkels Politik der offenen Grenzen (vergleiche etwa auch @TimKoffiziell, 21.10.2024).

BILD wirkte wie der publizistische Arm des Merkelschen »Wir schaffen das!«-Wahnsinns. Und Julian Reichelt hat damals ein Gehalt bezogen, nehme ich an. Also kann man sagen, dass er in diesem Sinne von der Flüchtlingskrise »profitierte«.

Inzwischen hat Reichelt politisch die Seiten gewechselt, nach gewissen Ereignissen. Sein neues Projekt »Nius« mischt die deutsche Medienszene auf, und zwar mit einem einzigen, simplen »Trick«: Nius berichtet, was wirklich fürs Land wichtig ist, was der Mainstream und der Staatsfunk im Propagandastaat aber verschweigen. Dank des finanziellen Backings durch den Unternehmer Frank Gotthardt (siehe etwa t-online.de, 16.02.2024) hat Nius wohl tiefe Taschen und kann etwa selbst Reporter losschicken und einen dauernden Nachrichtenstrom aufrechterhalten.

Was für ein Feuerwehrmann?

Heute erledigt Julian Reichelt das, was »Der Spiegel« sich einst auf die Fahnen geschrieben hatte: »Sagen, was ist.«

Ein Zyniker könnte es nun so deuten: Reichelt »profitiert« von einer Situation, zu der er selbst beigetragen hat, sprich: wovon er auch bereits »profitiert« hatte.

Im Januar 2015 klang Reichelt so:

Wir sind ein christlich geprägtes Land vieler Religionen. Wir sind reich. Wenn jemand Hilfe braucht, dann helfen wir. Das ist Deutschland, das ist Nächstenliebe, das ist unser christliches Erbe. (bild.de, 6.1.2015) Heute, ein Jahrzehnt später, klingt Reichelt so: Ich möchte nicht, dass wir psychisch schwerst gestörten Afghanen bessere Betreuung bieten. Ich möchte, dass sie an unserer Grenze gestoppt und zurückgewiesen werden. Und es ist mir auch egal, ob sie das Wort »Asyl« halbwegs verständlich aussprechen können. (@jreichelt, 12.2.2025) Das sind harte Worte – und es klingt sehr anders als der Reichelt, an den wir uns von »Wir helfen!« erinnern. (Ja, ja, ich weiß: Reichelt wird sagen, dass es einander streng genommen begrifflich nicht ausschließt. Doch seien wir ehrlich – der Sound ist ein reichlich anderer.)

Wahrheit ist Wahrheit ist Wahrheit

Ist Reichelt also ein Feuerwehrmann, der sich fürs Feuerlegen und fürs Feuerlöschen bezahlen lässt? Oder ist er ein zur Wahrheitsliebe bekehrter Apostel?

Ich meine: Reichelt ist Geschäftsmann, mindestens ein Geschäftsmann in eigener Sache. Wenn er heute sein Geschäft damit macht, die Wahrheit zu sagen, ist das dem Land auf jeden Fall nützlicher. Wahrheit ist Wahrheit ist Wahrheit – und wer heute die Wahrheit sagt, den attackiert die Propaganda, und der muss von daher schlau und gewieft sein.

Es bleibt ein Fakt, dass Reichelts Projekt »Nius« heute Wahrheiten berichtet, die Mainstream und Staatsfunk verschweigen – die aber für das Fortbestehen nicht nur Deutschland, sondern auch der Zivilisation in Mitteleuropa überlebenswichtig sind.

Und eine dieser Wahrheiten, die man in der gebotenen Deutlichkeit zuerst bei Nius liest, ist jener Bericht aus dem bayerischen Dorf Seeshaupt.

Schnell erzählt

Jene Meldung aus Bayern ist schnell erzählt: Seeshaupt ist eine Gemeinde am Starnberger See mit nur 3.250 Einwohnern.

Um die Dimensionen zu illustrieren: In Seeshaupt befindet sich eine Grundschule (siehe km.bayern.de). Im Schuljahr 2023/24 unterrichteten dort 9 Lehrer immerhin 114 Schüler.

Und jetzt, so berichtet nius.de, soll in Seeshaupt auf einem teuren Grundstück am Starnberger See eine Asylunterkunft eingerichtet werden, eine Traglufthalle und Wohncontainer, und zwar für 150 Migranten.

In Seeshaupt wird es über 30 Prozent mehr »junge Männer« als Grundschüler geben.

Die Bürger von Seeshaupt sind nun aufgebracht, so erfahren wir. Bei der öffentlichen Gemeinderatssitzung war der Saal komplett gefüllt, und die Bürger machten sich genau die Sorgen, die man erwarten würde.

Seeshaupt ist nicht Bremen

Die Bürger von Seeshaupt sind eher nicht »linke Spinner«, wie man sie etwa in Berlin oder Bremen erwarten würde, und wo man in zynischen Momenten sagen möchte: »Haha, selbst schuld!«

Bei der letzten Kommunalwahl haben die meisten eine lokale Gruppierung namens »Parteifreie Bürger Seeshaupt-Magnetsried« gewählt, danach die CSU (siehe seeshaupt.de) und sehr knapp danach eine lokale »Grüne Alternative«. Die AfD hatte zu wenige Stimmen, um überhaupt einen Sitz im Gemeinderat zu erhalten, und doch kann man nicht sagen, dass Seeshaupt ein Ort »linksgrüner Spinner« wäre.

Seeshaupt, so scheint es von außen, hat einfach versucht, seinen Kopf unten zu halten, in der Hoffnung, der Kelch des bundespolitischen Wahnsinns würde an dem Örtchen am Starnberger See vorübergehen. Wird er nicht. Hätten die Bürger früher lauter werden, ihren Protest gegen dieses »legale Unrecht« deutlicher formulieren sollen?

Das sind ethische Fragen. Es ist nicht schön, davon zu erfahren, doch es ist wichtig. Gut, dass es Medien wie Nius.de gibt, welche sogar Reporter schicken können, um Eindrücke vor Ort zu sammeln.

In mutigen Stunden

Während ich diese Gedanken notierte, erscheint bei nius.de oben ein Laufband: »Auto-Anschlag in München – mindestens 15 Verletzte« (nius.de, 13.2.2025).

Der Täter, so erfahre ich auf X, wurde inzwischen festgenommen. Es wurde noch nicht berichtet, ob er ein leider psychisch kranker Neu-Mitbürger ist, oder ob seine Tat irgendwie der politischen Opposition angehängt werden soll (vor Kurzem war ja erstaunlicherweise beides der Fall).

Ich nehme an, ich werde es bei nius.de erfahren. (Aktuell erfährt man dort übrigens neue Details darüber, wie die deutsche Regierung im Stil totalitärer Diktaturen mit viel Steuergeld gegen Opposition und Andersdenkende agitiert; siehe nius.de, 12.2.2025.)

Vielleicht werde ich es auch irgendwo anders zuerst lesen, wer das in München war, bei einem Freien Denker vielleicht.

Ich bin auf jeden Fall dankbar für jeden, der heute die Wahrheit sagt, ob auf eigene Faust oder mit einem Milliardär im Hintergrund.

Die Wahrheit über Seeshaupt, über München, über Deutschland.

Die Wahrheit über unsere Gegenwart.

Und in mutigen Stunden dann die Wahrheit über unsere Zukunft.

Nachtrag: Da ist sie, die Schlagzeile

Als ich diesen Text fertig geschrieben hatte, während der liebe Korrektor noch korrigierte, erschien bei nius.de, 13.2.2025 diese Schlagzeile: »Mindestens 20 Verletzte in München: Auto-Anschlag! Afghane rast in Menschenmenge«.

Die Bürger von Seeshaupt, mit dem Auto eine Dreiviertelstunde von München entfernt, werden diese Schlagzeile wohl auch lesen – und ich kann förmlich spüren, wie es ihnen dabei flau im Bauch wird.

Weiterschreiben, Wegner!

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