Vor einigen Tagen schon wurde bekannt, dass Baerbock als Anschlussverwendung an die UN weitervermittelt werden soll, als deutsche Kandidatin für den UN-Vorsitz.
Eigentlich war dafür die Diplomatin Helga Schmid vorgesehen, und sie hatte sich auch vorbereitet. Doch nun wurde hopplahopp beschlossen, dass Deutschland bei der UN von Baerbock blamiert werden soll, und zwar bis aufs Knochenmark. (Bis auf die Knochen blamiert hat sie die Deutschen ja schon.)
Helga Schmid hatte bereits Gespräche mit einer dreistelligen Zahl von Delegationen geführt. Sie soll, so bild.de, 28.03.2025, »international geschätzt« sein.
Baerbock dagegen wird international eher anders bewertet, meine ich gehört zu haben. In Deutschland auszusprechen, wie anderswo auf der Welt über Baerbock gesprochen wird, brächte dir vermutlich eine Straf-Hausdurchsuchung und Tausende Euro Strafe ein.
Und dennoch (Verschwörungstheoretiker raunen: genau deswegen!) soll Baerbock jetzt für den deutschen UN-Vorsitz nominiert werden. Ein internationaler Diplomat soll dazu gesagt haben: »Wir dachten, so was passiert nur in autoritären Staaten« (bild.de, 28.03.2025. Siehe auch Markus Lanz am 26.03.2025)
Baerbock macht derweil Deutschland weiter in der Welt lächerlich. Ihr neuester, wieder sehr genialer Coup ist ein 10-Cent-Strafzoll für iPhone-Updates (@ARD_BaB, 27.03.2025). Wenn Apple den Funktionsumfang, die Stabilität und die Sicherheit von Smartphones gratis verbessert, dann sollte die EU das unbedingt bestrafen.
Ich hörte jemanden sagen, Baerbock sei genau die richtige Person für den Vorsitz der UN. Es war kein Kompliment gegenüber Frau Baerbock oder der UN.
Doch warum nur erinnert die Besetzung von Posten mit Frau Baerbock an autoritäre Staaten?
Es hat mit der Schildkröten-Metapher zu tun, die in Erinnerung zu rufen ich mich unangenehm oft verpflichtet fühle. Ich schilderte sie etwa im Essay »Frau L. gewinnt viele besondere Eindrücke«.
Die Schildkröten-Metapher geht so: Wenn du eine Schildkröte auf einen Zaunpfahl sitzen siehst, weißt du, dass das Tier nicht von selbst dorthin gekommen ist. Du weißt also auch: Jemand muss das Tier dort hochgesetzt haben. Und unwillkürlich drängt es dich, der Schildkröte zu helfen und sie wieder auf den Boden zu setzen.
So ähnlich geht es manchen von uns mit Politikern wie Frau Baerbock. Es ist nach aller Lebenserfahrung nicht vorstellbar, dass Personen wie Baerbock aufgrund ihrer Fähigkeiten – etwa ihrer diplomatischen Erfahrung, ihrer Fach- oder Sprachkenntnisse – auf diese Posten gelangt sind. Nicht auf die Partei-Spitzenfunktion, nicht an die Spitze des Außenministeriums. Definitiv nicht in den UN-Vorsitz. Also muss sie jemand »gehoben« haben. Und diese wahre Macht hinter den Kulissen kann logischerweise nicht der demokratische Souverän sein – sondern eine »Autorität«.
Wissenschaftler stellen Thesen auf und testen diese in Experimenten, in Laboren und Teilchenbeschleunigern, bei gutem Wetter sogar auch mal in freier Wildbahn. Wir Philosophen stellen Thesen zur Ordnung der eigenen Gedanken auf, und wir testen diese unsere Thesen in Gedankenexperimenten. Gedanken, die sich an Gedanken messen.
Nehmen wir also an – in Gedanken, philosophisch und rein hypothetisch –, dass es nicht Baerbocks diplomatischen und sonstigen Fähigkeiten sind, die sie in immer höhere Ämter bringen.
Daraus würde folgen: Jemand, eine autoritäre Autorität, hat sie dorthin gesetzt.
Aus diesen Prämissen aber folgt eine weitere These: Findet den, der Baerbock dorthin gesetzt hat – und ihr findet den, der wirklich an der Macht ist.