Dushan-Wegner

30.01.2022

Verschwörung oder Zufriedenheit

von Dushan Wegner, Lesezeit 9 Minuten, Foto von Marc Thunis
Die EU-Chefin gibt die Kurznachrichten nicht heraus, die der Pfizer-Chef und sie austauschten – die EU aber bestellte Impfungen für 35 Milliarden Euro. Es ist so unglaublich, es stürzt Verschwörungstheoretiker in Sinnkrisen!
Telegram
Facebook
𝕏 (Twitter)
WhatsApp

Wofür lesen Sie diesen Text? Wofür lesen Sie irgendeinen Text? Was muss der Fall sein, damit Sie nach der Lektüre das Lesen dieses Textes als Gewinn bezeichnen können? Wann wären Sie für einen Text, wenn Sie ihn gelesen haben, sogar dankbar?

Wie muss die Welt beschaffen sein – und Ihre Gedanken nach dem Lesen des Textes sind ja Teil der Welt, damit Sie nach der Lektüre eines Texte besser dastehen als zuvor?

Ach, wie die Welt beschaffen sein sollte, also später, das hängt doch davon ab, wie sie jetzt beschaffen ist – womit wir natürlich bei den Nachrichten des Tages wären!

Nicht einmal James Bond

1987 flog der deutsche Hobbypilot Mathias Rust nach Moskau, und er landete auf der Großen Moskwa-Brücke nahe des Roten Platzes (siehe Wikipedia).

Nachdem Mathias Rust die gesamte sowjetische Flugabwehr mit nichts als einer alten Cessna überwunden hatte – wie peinlich für die Kommunisten! – sollen laut einer wahrscheinlich erfundenen, aber doch treffenden Legende die Produzenten von James Bond gesagt haben: »Wenn wir uns sowas für den Film ausgedacht hätten, würden alle schimpfen, das sei doch selbst für 007 unrealistisch!«

Ich hoffe, liebe Leser, dass niemand von uns hauptberuflicher »Verschwörungstheoretiker« ist, denn die Dinge, die heute passieren, würden ihn arbeitslos werden lassen.

Leider, leider

Frau von der Leyen – die zuvor auf keinem Wahlzettel stehende EU-Chefin – hat sich mit dem Pfizer-Boss offenbar reichlich Kurznachrichten hin und her geschickt. Das Ergebnis waren Milliardenverträge zum sogenannten »Impfstoff«, für welchen Pfizer keine Haftung übernehmen muss, aber sehr viel Geld erhält (u.a. ec.europa.eu, 20.5.2021), mit 35 Milliarden Euro (nzz.ch, 28.1.2022) immerhin der größte Pharmadeal der EU-Geschichte!

»SMS und andere Kurznachrichten« seien eben »kurzlebig«, heißt es dreist. Es wird behauptet, SMS ließen sich nicht archivieren (die simpelste Google-Suche liefert viele entsprechende Dienstleister). Es wirkt wie jene Art von unverschämter Frechheit, welche die Untertanen spüren lassen soll, dass sie nicht einmal die Mühe wert sind, für sie eine glaubwürdige Lüge zu erfinden.

Wir erinnern uns an die Berater-Deals der Plagiatorin (siehe spiegel.de, 9.3.2016) noch aus Berliner Zeiten, als sie Verteidigungsministerin war und sehr lukrative Deals abschloss (also lukrativ für diejenigen, die das Geld erhielten, unter anderem die Beraterfirma McKinsey, bei welcher übrigens auch ihr Sohn arbeitete, siehe tagesspiegel.de, 13.2.2020, weniger »lukrativ« für die Steuerzahler) – und danach wurden leider, leider ihre SMS gelöscht, was es dem Untersuchungsausschuss schwerer machte, die Hintergründe dieser Verträge zu verstehen (siehe spiegel.de, 13.1.2020).

Von der Leyen lernte aus der Berateraffäre in Deutschland offenbar vor allem eines: Dass sie damit durchkommt.

Auch die Pfizer-Deals wurden, so die Nachrichtenlage, via SMS begleitet, und nun – Nein? Doch! Oh! – sind diese Kurznachrichten wohl ebenfalls »weg« (bild.de, 29.1.2022), oder Ursula von der Leyen kann oder will sie aus anderen Gründen nicht veröffentlichen (thetimes.co.uk, 29.1.2022).

Die betreffenden Kurznachrichten wurden gesendet zwischen Frau von der Leyen und dem Pfizer-Chef, Herrn Bourla. Wenn Sie sich ein bewegtes Bild des Verhältnisses der beiden SMS-Freunde machen möchten, können Sie ja in die Video-Aufnahme der letzten »Distinguished Leadership Awards« des »Atlantic Council« hineinschauen, wo die Dame dem Herrn einen Preis für irgendwas verleiht (10.11.2021, via YouTube, ab 1:00:29).

Ein romantisch veranlagter Zyniker würde womöglich sarkastisches Verständnis dafür äußern, warum die beiden Supermenschen ihre Privatnachrichten nicht öffentlich machen wollen. Ich bin natürlich sicher, dass Frau von der Leyen niemals Privates und Staatswesen vermischt und auch sonst nur auf den Vorteil des Steuerzahlers bedacht ist. Für uns alle schmerzhaftist eben nur, dass das Gefühl durch den Raum geistert, es solle womöglich eine Impfpflicht eingeführt werden, um irgendwie das Ergebnis dieser SMS-Bekanntschaft im Nachhinein zu legitimieren.

Das Zeug muss in die Adern und dann in die Zellen – wie viele Menschen dabei auch draufgehen – warum genau eigentlich? Selbst wenn alles genau so notwendig ist, wie die von der Politik handverlesenen »Experten« es in einigen Ländern sagen (und in anderen nicht…), war der Impfstoff von Pfizer wirklich der günstigstmögliche? Wir sollen vertrauen.

Er versteckt sich

Ich erwische mich selbst dabei, davon zu träumen, dass es »jetzt aber genug« sei, und es »bald weitergehen« kann. Jedoch, die Mächte, welche unser Schicksal steuern (wollen), sie haben noch lange nicht aufgegeben!

Weltweit mag zwar wieder in immer mehr Orten so etwas wie »Normalität« versucht werden, doch längst nicht überall.

Im kanadischen Quebec etwa dürfen ab sofort nur noch Geimpfte bei der wichtigen Supermarkt-Kette Walmart einkaufen ( so @WalmartCanada, 24.1.2022). Ebenfalls in Kanada protestieren seit einer Woche die Trucker gegen willkürliche Corona-Schikane-Maßnahmen (businessinsider.com, 29.1.2022). Justin Trudeau, gerngesehener Gast beim »World Economic Forum« des Herrn Klaus »Great Reset« Schwab in Davos (weforum.org: link 1/link 2), ließ laut Nachrichtenberichten die Straßen und Brücken nach Ottawa verriegeln und wurde derweil »in Sicherheit gebracht« – sprich: Der Feigling versteckt sich (@RedQuadrifoglio) – es wird ihn bei seinen wahren Freunden nicht weniger beliebt machen.

Von der Revolte

»Verschwörungstheorien« sind die wahren Nachrichten von heute, und sogenannte »Nachrichten« sind zur Hälfte die klebrigen Lügen, welche das Volk von der Revolte abhalten sollen.

Die USA erleben mit 7% die höchste Inflation seit 1982 (tagesschau.de, 12.1.2022). Darauf angesprochen beleidigt Joe Biden einen Journalisten wüst (»stupid son of a bitch«; bild.de, 25.1.2022). Die Präsidentschaft des senilen Bosses der Biden-Bande ist exakt das Desaster, das man erwartet hatte, und seine vielen gebrochenen Versprechen taugen höchstens noch als Futter für Witz-Websites (9gag.com, 29.1.2022).

Während in China schon die neueste, diesmal extra tödliche Covid-Version angekündigt wurde (Codename »NeoCov«, so ndtv.com, 29.1.2022), wird im Westen bekannt, dass die Biden-Familie offenbar stolze 31 Millionen Dollar verdiente in Geschäften mit Gestalten, die direkt mit dem chinesischen Geheimdienst-Apparat verbunden sein sollen (breitbart.com, 24.1.2022).

Die Mächte, welche dem notorischen Lügner Biden ins Amt halfen, sind sie nun zufrieden mit all dem Chaos und dem Schicksal der Welt insgesamt? – Wer kein Verschwörungstheoretiker ist, ist einfach nicht realistisch genug.

Ich weiß nicht, ob Sie den Namen schon einmal gehört haben, aber ein gewisser »George Soros« hat aktuell angekündigt, eine Rekordsumme von 125 Millionen US-Dollar an die US-Democrats zu spenden für die »Halbzeitwahlen« in den USA (so politico.com, 28.1.2022) – spannend!

Wenn Sie mir freiwillig einen Leserbeitrag zahlen, dann tun Sie das aus dem Grund, dass Sie mit meiner Arbeit und deren Ergebnis zufrieden sind und praktisch ein »Weiter so!« unterstützen wollen. Wer zufrieden ist, der bedankt sich, so gehört sich das, nur so kann die Welt funktionieren. Ich gehe also davon aus, dass Herr Soros zufrieden damit ist, wie gewisse Dinge derzeit laufen, sonst würde er ja nicht wieder an dieselben Leute zahlen, und diesmal so richtig viel, selbst für seine Dimensionen.

Funkenstiebende Spirale

»Das ist so wild, das hätte sich kein James-Bond-Schreiber ausdenken können«, so sagte man damals, als Michael Rust in Moskau landete, und es war ja auch reichlich absurd.

Man möchte heute entsprechend ungläubig ausrufen: »Das ist so plump, das kann sich kein Verschwörungstheoretiker ausdenken!«

Ein markanter Unterschied zwischen der Moskauer Landung und den Ereignissen von heute besteht darin, dass die Landung am Roten Platz sich seitdem nicht wiederholte – die Ereignisse dieser Tage wiederholen sich aber sehr wohl, wir rasen in einer funkenstiebenden Spirale, immer im Kreis und doch täglich anders, täglich wilder, und erst die Geschichte wird wohl zeigen, ob wir uns in dieser Spirale aufwärts, abwärts, seitwärts oder in Richtung bislang unbekannter Dimensionen bewegten.

Größtenteils grammatikalisch

Wofür haben Sie nun diesen Text gelesen?

Hat dieser Text vielleicht Katharsis geliefert, also eine Reinigung und Befreiung, indem quälende Konflikte offen benannt und ehrlich ausgesprochen wurden?

War es die Erleichterung, die man verspürt, wenn der Essayist das eigene Unwohlsein zu griffiger und größtenteils grammatikalisch korrekter Sprache schmiedet?

Teilen Sie gar meine nicht-nur-heimliche Freude daran, selbst beim Blick in den Abgrund noch zu scherzen? Gerade in diesen Tagen fühle ich mich ja oft an jene tschechische Redeweise erinnert: »Trochu života do toho umírání!«, zu Deutsch: »Etwas Leben in dieses Sterben!«

Ich kann Ihnen versichern, dass all die erwähnten möglichen Nützlichkeiten auch mich zum Schreiben motivierten, doch da wäre noch etwas.

Dürfen, können und müssen

Wenn ein Elefant im Raum steht, dann besteht der klügste Umgang mit diesem oft nicht darin, ihn zu ignorieren – es ist ja gar nicht möglich! Wenn der Elefant im Raum steht, dann hilft es, ihn zu benennen, seine Existenz anzuerkennen (das englische Wort »acknowledge« klingt an dieser Stelle gut) – und sich erst dann dem eigentlichen Tagesgeschäft zuzuwenden. An- und Aussprechen von Konflikten kann helfen, sich danach anderen Dingen widmen zu können. 

Wir dürfen, können und müssen wohl auch anerkennen, dass die Ereignisse dieser Tage wie auch dieser Jahre teils plumper und zynischer sind, als einige der verrücktesten Verschwörungstheorien.

Wir dürfen, können und sollten auch unsere persönlichen Konsequenzen daraus ziehen, etwa daraus, ob wir diesen Gestalten in Angelegenheiten vertrauen, die unser Leben gründlich umlenken könnten.

Dann aber, nachdem wir es anerkannt haben und die Konsequenzen zogen, muss unsere Lebenskunst daraus bestehen, nicht unentwegt nach Berlin, Brüssel oder Washington zu starren wie das Kaninchen auf die sprichwörtliche Schlange. Es hilft ja (allzu oft) nichts!

Ich habe nur dieses Leben, jeder Tag kommt nur einmal, und wenn ich mich unentwegt darüber aufrege, was für Schweinereien die-da-oben wieder veranstaltet haben, lebe ich nicht mein Leben.

Der schönste Satz

Der Essay »Die Freiheit nehm’ ich mir« vom 8.7.2016 wurde von einigen Lesern später als »programmatisch« bezeichnet. Jener Text beginnt so: »Das ist mir wichtig! – Ich stelle die These auf, dass das der schönste Satz der deutschen Sprache ist«, und der Essay schließt dann: »Was mir wichtig ist, entscheide ich selbst. Das nenne ich Freiheit. Das ist mir wichtig.«

Die Welt ist eine durchaus andere, als man 2016 hätte absehen können (obwohl… Bill Gates sprach ja damals schon sehr erfrischend offen über kommende Pandemien; siehe ted.com, März 2015) – man mag gar nicht fragen, was in den nächsten sechs Jahren wohl passieren wird.

Der persönliche »Kampf fürs Recht auf selbstbestimmte Wichtigkeit« scheint mir aber heute nicht weniger dringend als 2016, nicht weniger zentral. Ich schreibe heute mit mehr Erfahrung und in einer anderen Welt-Lage als 2016, doch eines bleibt gleich: Ich schreibe, um mir und meinen Lesern den Mut zu machen, und um uns das sprachlich-gedankliche Werkzeug an die Hand zu geben, die eigenen Wichtigkeiten mit Mut und Vehemenz zu verteidigen, jeden Morgen aufs Neue, jedes Jahr mit neuer Entschlossenheit.

Für den Tag neu

»Que Sera, Sera«, so sang Doris Day (siehe YouTube), und es ist auch wahr, zu Deutsch: »Was sein wird, wird sein«, oder: »Was auch immer geschieht, geschieht«.

Es ist Teil jener Kunst, die man die »Kunst des Lebens« nennt, in innerem Frieden hinzunehmen, dass der Fall ist, was der Fall ist, und eben doch zu handeln und das eigene Leben zu leben.

Ich habe auch diesen Essay geschrieben, wie die 1.306 Essays davor, um meine eigenen Gedanken zu ordnen, um meine seelische Balance für den Tag neu einzupendeln, und immer mit der expliziten Absicht, meine Wichtigkeiten erst neu zu überprüfen und dann, wenn Sie sich bestätigt haben sollten, mich ihrer neu zu vergewissern.

Diese Zeiten sind wilder als manche der wildesten Verschwörungstheorien. Es ist mir eine Ehre, meine Gedanken mit Ihnen teilen zu dürfen. Was auch immer Sie sich vom Lesen dieser Zeilen versprachen, ich hoffe, dass Sie etwas davon erfüllt bekamen.

Weiterschreiben, Wegner!

Danke fürs Lesen! Bitte bedenken Sie: Diese Arbeit (inzwischen 2,029 Essays) ist nur mit Ihrer Unterstützung möglich.

Wählen Sie bitte selbst:

Jahresbeitrag(entspr. 1€ pro Woche) 52€

Augen zu … und auf!

Auf /liste/ finden Sie alle Essays, oder lesen Sie einen zufälligen Essay:

Mit Freunden teilen

Telegram
Reddit
Facebook
WhatsApp
𝕏 (Twitter)
E-Mail

Wegner als Buch

alle Bücher /buecher/ →

Verschwörung oder Zufriedenheit

Darf ich Ihnen mailen, wenn es einen neuen Text hier gibt?
(Via Mailchimp, gratis und jederzeit mit 1 Klick abbestellbar – probieren Sie es einfach aus!)