Dushan-Wegner

25.07.2022

Warnung vor dem Warntag

von Dushan Wegner, Lesezeit 3 Minuten
Die Regierung kündigt einen »Warntag« an. Smartphones sollen klingeln, Sirenen heulen. Eigentlich eine gute Idee. Man fragt sich aber, wovor tatsächlich »gewarnt« werden wird. Viren? Klima? »Moralische« Gefahren?
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Je länger du ein Objekt anstarrst, so wird der Maler  Lucian Freud  zitiert, umso abstrakter wird es, und ironischerweise, umso realer.

Lucian Freud wurde am 8. Dezember 1922 geboren. Am 8. Dezember 2022 wäre er also 100 Jahre alt geworden.

Zufälligerweise hat die Regierung für genau dieses Datum einen »Warntag« angekündigt.

»Warntag« bedeutet, dass Regierung und lokale Behörden die wichtigsten Warnsysteme testen. Sirenen sollen heulen. Lautsprecherwagen sollen durch die Städte fahren und heute bedeutet »Warnung« auch, dass Nachrichten an alle eingeschalteten Smartphones verschickt werden.

2020 gab es schon mal so einen »Warntag«. Die meisten Bürger bekamen nur davon nichts mit. In diesem Fall war es kein Zeichen guter Amtsführung, dass die Bürger nichts davon mitbekamen. Jetzt aber, zwei Jahre später, soll es klappen.

Der Staatsfunk tut seinen Job und erklärt, warum der Warntag wichtig und richtig ist. Der neue Enthusiasmus der Politik für Warnsysteme sei »Folge der Flutkatastrophe in Rheinland-Pfalz und NRW« (tagesschau.de, 19.7.2022).

Die Bevölkerung soll sich an neue »Warnkanäle« gewöhnen – und damit auch, dass sie nun in einem Zustand permanenter Angst leben könnte.

Was aber ist die eigentliche Motivation?

Schutz vor Sturm und Hochwasser? Klar, dafür könnte es nützlich sein.

Doch da könnte noch etwas anderes sein.

Ich zitiere aus der Erklärung des »Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe« zu diesem »Warntag«: »Die Wichtigkeit und Aktualität des Themas Warnung zeigt sich auch durch die Entwicklungen im Zusammenhang mit dem Corona-Virus in diesem Jahr.« (bbk.bund.de, Stand 25.7.2022 / archiviert)

Aha. – Ich dachte, es ginge um Hochwasser?

Simple Frage: Gegeben die Erfahrung der letzten Jahre, was könnte die wirkliche Motivation dafür sein, wenn man Systeme ausbaut, mit denen man ein Land buchstäblich auf Knopfdruck in Panik versetzen kann?

Wir haben in den letzten Jahren viel gelernt.

In der Corona-Panik aber erschrak ich darüber, wie viele Menschen willig sind, zu folgen, wenn die Regierung nur Angst macht.

Ich sage: Ja, Angst kann leben retten – wenn sie auf Fakten und Kausalität basiert, nicht auf Propaganda und gewissen Interessen.

Wir haben erlebt, dass regelmäßig berechtigte Angst zur Phobie erklärt wurde und lächerlich gemacht wurde – bis die Regierung selbst vor den Dingen, vor denen man sich fürchtete, warnt.

Und wir wissen, dass die Regierung aktiv Angst schürt vor Dingen, die zu fürchten schlicht nicht rational ist.

In Wahrheit ist aber nicht nur im Denken eines gewissen Ministers ein jeder Tag »Paniktag«. – Bei einigen Leuten ist jeder Tag ein »Klima-Panik-Tag«!

Nebenbei: Ein CNN-Mitarbeiter hat letztes Jahr offen zugegeben, dass nun wo de facto Trump aus dem Amt entfernt wurde und Covid als Thema vorbei ist, das nächste große Panik-Ding das Klima würde (projectveritas.com, 13.4.2021).

Oder doch wieder ein Virus?

Oder vielleicht etwas ganz anderes?

Je länger du ein Objekt anstarrst, so sagte Lucian Freud, umso abstrakter wird es, und ironischerweise, umso realer.

Die Regierung will, dass wir die Gefahr anstarren, bis sie sich real und sehr schrecklich anfühlt. Mir kommt so manche »offizielle« Gefahr zunehmend abstrakt vor.

Ich sage: Sei vorbereitet, sei gut vorbereitet – doch lass dir keine Angst machen. Genieße lieber deinen Sommer! Und dann den Herbst.

Winter wird es noch früh genug.

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