21.10.2024

»Staatsfeind Nummer Zwei« (Der Spiegel über Elon Musk)

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten
Der Spiegel erklärt Trump und Musk zu »Staatsfeinden«. Manche lesen es als Rechtfertigung von Attentaten. Musk hat seine Security verstärkt. Werden Medien jemals für ihre Handlungen zur Verantwortung gezogen werden?

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Wisst ihr, wer Osama bin Laden war? Genauer: Was er war? – Er war »Public Enemy Number One«. Staatsfeind Nummer Eins.

Mit »Staat« sind hier die USA gemeint. Aber, ähnlich wie bei Hollywood-Filmen über Alien-Angriffe, erklärten sich die USA zur Welt. Und damit gilt: Wer Staatsfeind, ist Weltfeind. Und wir wissen, wie Weltfeind bin Laden endete.

Der Spiegel, das Sturmgeschütz des Kommunismus gegen die Demokratie, hat nun quasi-offiziell Donald Trump und Elon Musk zu Staatsfeinden und damit zu Weltfeinden erklärt.

»Staatsfeind Nummer Zwei«, so hetzt der Spiegel aktuell über Elon Musk (spiegel.de, 20.10.2024).

Und was versucht man mit Staatsfeinden der USA?

Nun, siehe Donald J. Trump: Jemand wird sie erschießen … oder es zumindest versuchen.

Der Spiegel scheint nun das Signal in die USA zu senden, dass auch Europa es zumindest moralisch verstehen könnte, wenn jemand Trump erfolgreich erschießen würde.

Doch für wen spricht der Spiegel, wenn er denn solches signalisiert?

Ich sage nicht, dass der Spiegel ein Sprachrohr eines deutschen Deep State ist. Ich sage nur dies: Immer, wenn nicht näher erklärte »Recherchen« oder ein »exklusiv vorliegendes« Papier etwas ergeben, was auffällig den Interessen der immergleichen Eliten zu dienen scheint, denke ich persönlich an Ockhams Rasiermesser, wonach die einfachste Erklärung meist die richtige ist.

(Und ich denke auch an Elon Musks Denkregel, wonach das unterhaltsamste Ergebnis das wahrscheinlichste ist. Diese Regel wiederum hängt natürlich von der persönlichen Definition von »unterhaltsam« ab.)

In Elon Musk aber hat Trump einen mächtigen, reichen und zweifellos geschickten Verbündeten gefunden. Musk tritt bei Trump-Veranstaltungen auf. Auf 𝕏 macht er massiv Stimmung für Trump. Und damit wird Musk zum »Staatsfeind Nummer zwei« für den Spiegel – und womöglich nicht nur für den.

Die Drohung des Spiegel wurde auch in den USA gelesen – das sollte sie vermutlich auch. foxnews.com, 20.10.2024 titelt: »Elon Musk to upgrade security after left-wing magazine labels him ‘Public Enemy No. 2’«. Man versteht es auch ohne Übersetzung. »Left-wing magazine« ist für den Spiegel noch eine höfliche Beschreibung. Und Musk verstärkte nach der Drohung des Spiegel seine Security.

Wie viel Schuld?

Ich schrieb zum Anschlagsversuch auf Donald J. Trump zwei Essays. Einen Essay zu Lücken in den Theorien. Und in einem zweiten Essay fragte ich: Wie viel Schuld tragen die Democrats?

Heute müssen wir fragen: Wie viel Schuld trägt die Journaille? Weitere am Trump-Derangement-Syndrom leidende Propaganda-Opfer könnten versuchen, Trump zu töten. Und wollen sie nun auch Elon Musk töten?

Heute erst hat Musk die kommende US-Wahl zur »wichtigsten Wahl in unserer Lebenszeit« erklärt (@elonmusk, 21.10.2024).

Der Spiegel hat , aufgrund wessen Initiative auch immer, Elon Musk zum Staatsfeind Nummer Zwei erklärt.

Wie man mit Trump umgehen sollte, das hatte der Spiegel ja indirekt deutlich genug gesagt, als er ein Bild von Trump zeigte, wie er die Freiheitsstatue köpft (dw.com, 2.6.2017).

Rund um die Welt war die Botschaft angekommen: Wer die freie Welt zu köpfen droht, mit dem sollte vorsorglich ebenso verfahren werden.

Und nun steigen die Chancen, dass Trump ein zweites Mal zum US-Präsidenten gewählt wird – nach mancher Überzeugung: eigentlich ein drittes Mal.

Deep State und Marionetten

Das Trump-Team hat nun mehrfach (zum Beispiel am 17.10.2024) einfach nur Original-Videos von Kamala Harris gepostet – und zwar als Wahlwerbung für Trump. Wenn man deine Videos als Wahlwerbung für den Gegner posten kann, dann stehen deine Chancen vermutlich nicht optimal.

Wer wirklich in den US-Umfragen führt, das hängt auch davon ab, welche Umfrage man befragt. Insgesamt scheint es aber, dass die von den »Democrats« ohne den üblichen demokratischen Vorwahlen-Prozess (nach einem Putsch gegen Joe Biden) eingesetzte Kamala Harris vom US-Volk durchschaut wird. Durchschaut als eine Marionette. Eine Marionette an den Fäden jener Mächte, die wir bisweilen hilflos »Deep State« nennen.

Eine »Marionette«?

Eine von vielleicht Tausenden oder Hunderttausenden.

Sind damit die sogenannten Journalisten beim Spiegel auch »Marionetten« des amerikanischen »Deep State«? Ach, es wäre mir eine zu einfache Formulierung.

Es wäre mir persönlich zu nah an gewissen intellektuell unappetitlichen Aspekten von Religion. Zu viele unerklärte Variablen werden mit geheimnisvollen allmächtigen Instanzen wegerklärt.

Erklärungen sollten auf der Ebene ihrer jeweils bestmöglichen Präzision belassen werden. Das bedeutet: Wenn eine abstrakte und damit allgemeine Erklärung präziser ist als eine konkretisierte Erklärung es wäre, dann sollte in Argumentationen diese verwendet werden. (Beispiel: Es ist menschlich und emotional verständlich, einen persönlichen Gott zu erleben. In intellektuellen Argumentationen aber sind etwa ein abstrakter unbewegter Beweger oder allgemeine Gesetzmäßigkeiten des Universums nützlicher.)

Nicht genug

Ich weiß nicht sicher, warum Journalisten – oder »Mainstream-Medien« – tun, was sie tun. Ich weiß aber: Wie sehr wir solchen »Journalismus« verachten, wir verachten diese »Journalisten« nicht genug.

Die Journaille steht für die geschriebene und gelebte Lüge. Wie sehr ihr aber auch die Lüge verachten mögt, ihr verachtet sie nicht genug.

Im April dieses Jahres, als letzten Text meiner Zwischenstandswoche, schrieb ich den Essay »Lüge nicht!«, und in der Einleitung dazu dies:

Belogen zu werden ist schlimm, doch auf gewisse Weise ist Lügner zu sein schlimmer: Der Belogene kann daran arbeiten, nicht mehr belogen zu werden – der Lügner aber muss Lügner bleiben, denn er belügt sich auch selbst darüber, ob er ein Lügner ist. (Essay vom  28.4.2024) Ich glaube nicht, dass diese Gestalten, dass diese »Journalisten« für sich selbst sagen können, warum sie tun, was sie tun. Wer nicht wirklich ein Konzept von Wahrheit verinnerlicht hat, wen diese Lügen nicht schmerzen, der kann seine wahren Motive kaum angeben, denn er hat keine Möglichkeiten zur Introspektion.

Eine Befehlskette allein erklärt noch nicht, warum jemand sich ohne Not zum willigen Glied in dieser Befehlskette degradiert. Ich bin aber überzeugt, dass es eine menschliche Pflicht ist, auch aus Verantwortung vor sich selbst, der Lüge ausdrücklich zu widersprechen. Und sei es in Gedanken, solange ihr nur widersprecht.

Der Spiegel sendet das Signal nach Amerika, dass die Deutschen es vertretbar fänden, Trump und Musk als Staatsfeinde zu behandeln.

Soweit die Idee Staat noch uns Bürger beinhaltet, sollten wir als Bürger solchen Journalisten sagen: Nein, ihr lügt! Euer Leben, ihr Journalisten, ist eine Lüge, und wir wollen nicht sein wie ihr!

Und das ist die Wahrheit.

Weiterschreiben, Wegner!

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