Dushan-Wegner

16.02.2022

Vom Bestätigungsfehler

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Foto von Alfred Kenneally
Ich hörte einen Zyniker schimpfen: »Es ist schwierig, einen Impfarzt dazu zu bewegen, schwere Nebenwirkungen und Impfschäden anzuerkennen, wenn sein Einkommen davon abhängt, dass es die nicht gibt.«
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Wenn er oder sie dich unterbricht, ist es charmante Lebensenergie oder nervige Arroganz? Die Fältchen um die Augen, sind es Zeichen lachender Lebenslust oder bloß Altersverfall? Das Schnarchen in der Nacht, ist es beruhigende Vergewisserung, dass man nicht allein ist, oder ist es bloß eine nächtliche Ruhestörung?

Nicht nur Anwälte, auch Liebende und Nicht-mehr-Liebende können präzise sagen: »Es kommt drauf an!«

Worauf kommt es an? – Es kommt drauf an, was man sehen möchte!

Ein bekannter flapsiger Spruch besagt: »Meine Meinung steht fest, verwirren Sie mich nicht mit Fakten!« – Es ist witzig gemeint, kein Zweifel, doch tatsächlich ziehen der Verliebte ebenso wie der Erkaltete beide durchaus Fakten heran – nur interpretieren sie die Fakten eben anders – oder wählen gleich ganz andere Fakten zur Betrachtung aus.

Es nicht zu verstehen

In den letzten Tagen und Wochen berichten mir Leser immer häufiger von ihren Erlebnissen mit Ärzten, die einem bestimmten Muster zu folgen scheinen.

Ich habe mir erlaubt, die berichteten Aussagen der Ärzte zu einem kombinierten Zitat zu arrangieren: »Wie kommen Sie darauf, dass die Symptome mit der Impfung zusammenhängen?! Nee, das nehme ich jetzt nicht auf. Was ein Schmarrn! Wenn die Impfung solche Nebenwirkungen hätte, dann wäre es doch von Ärzten gemeldet worden!«

Man wird uns einreden wollen, dass Ärzte, die Nebenwirkungen der Impfung aktiv leugnen, alles nur Einzelfälle seien. Es ist ja ein erfolgreicher Psycho-Trick des Propagandastaates: Was du siehst, es ist nicht wirklich real, denn es ist »nur ein Einzelfall«.

Was könnte aber die Motivation von »Impfärzten« sein, aktiv Nebenwirkungen zu leugnen?

Es könnte natürlich die ehrliche Überzeugung sein, dass all diese Patienten simulieren oder sich Nebenwirkungen gewissermaßen »psychosomatisch« einbilden. Es ist ja bekannt, dass wenn im TV über eine Krankheit berichtet wird, am nächsten Tag die Zahl der Patienten, die diese Symptome zu spüren meinen, nach oben schnellt; warum sollte nicht für Internet-Gruppen von Impfgegnern dasselbe gelten? (Hier passt es aber nicht logisch, dass Geimpfte, die von Nebenwirkungen berichten, zumeist wohl keine »Impfgegner« sind, sondern nach aller Lebenserfahrung wohl eher dazu neigen könnten, auch ernsthafte Nebenwirkungen abzutun und sie kleinzureden, solange es irgendwie geht.)

Gewiss haben ja auch Impfärzte ein Gewissen, und also wäre es menschlich verständlich, wenn ihr Gewissen die Berichte über Nebenwirkungen unbewusst blockierte, weil das Eingeständnis von (Mit-) Schuld womöglich schmerzhaft wäre. Und zumindest theoretisch könnte es auch eine Rolle spielen, wenn die Berichte so viele würden, dass die Meldungen an die Behörden den Betrieb der Praxis blockieren würden.

Natürlich aber war kein Arzt jemals von primär monetären Motiven getrieben, und also kann eine Ablehnung, Nebenwirkungen der mRNA-Injektion anzuerkennen, nichts damit zu tun haben, dass Impfarzt zu sein heute mal eben den Wert einer Eigentumswohnung extra einbringen kann (wie erstaunlicherweise sogar im Staatsfunk berichtet wird; siehe wdr.de, 20.1.2022). Corona ist ein Business, und so wird schon mal aus einem angestellten Jung-Arzt ein Impf-Unternehmer mit Millionen-Euro-Umsatz (businessinsider.de, 8.2.2022).

Ich bin sicher, dass ein System, das Tausende in Serie impft, jeden einzelnen davon gründlich über Risiken und Nebenwirkungen aufklärt, so wie man ja auch bei Spaß-Impfungen in Diskotheken oder Einkaufszentren stets gründlich aufgeklärt und informiert wird.

Wenn finanzielle Motive bei der Ablehnung auch nur der Denkmöglichkeit von Nebenwirkungen eine Rolle spielten, dann würde ja die alte Weisheit greifen: Es ist schwierig, einen Menschen dazu zu bringen, eine Sache zu verstehen, wenn sein Gehalt davon abhängt, dass er sie nicht versteht.

Zu ihrer Kritik

So oder so oder so, was auch immer einen Arzt bewegen könnte, mögliche Nebenwirkungen nicht anzuerkennen, das Ergebnis ist immer das, was Logiker einen »Bestätigungsfehler« nennen.

Laut Wikipedia bezeichnet »Bestätigungsfehler« die »Informationen so auszuwählen, zu ermitteln und zu interpretieren, dass diese die eigenen Erwartungen erfüllen (bestätigen)«.

Wenn ein Arzt sich rabiat weigert, mögliche Nebenwirkungen und mögliche bleibende Schäden auch nur als Möglichkeit zu bedenken, wählt er damit nur solche Informationen aus, die seine Neigung bestätigen.

Der Bestätigungsfehler ist ein derart häufiger Fehler, dass sogar Redensarten und in Versform vor ihm gewarnt wird. »Was nicht passt, wird passend gemacht«, so heißt es, und: »›Weil‹, so schließt er messerscharf, ›nicht sein kann, was nicht sein darf.‹«

Selbstverständlich wenden wir unser eigenes Motto – Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst! – auch auf uns selbst an: Es ist zumindest denkmöglich, dass auch kritische Menschen sich solche Fakten aussuchen, die zu ihrer Kritik passen.

Nun, sagen wir mal so: Sicher, sicher, es sind alles »Einzelfälle«, doch wenn öffentlich auftretende Personen sich lautstark über Impfkritik lustig machen, oder im TV die Impfpflicht preisen, und dann plötzlich live kollabieren, ist es schon harte Arbeit, einen Anflug von Sarkasmus zu unterdrücken. Wir wünschen allen live-on-air zusammenbrechenden Geimpften rasche und vollständige Genesung.

Nur für dich

Mein Rat, an mich wie an jeden anderen, der es hören will, ist heute denkbar simpel: sei ehrlich zu dir selbst, was du weißt – und was du nicht weißt.

Unsere Seelen mögen angeknackst sein durch das, was Politik und Propaganda uns in den letzten Jahren antaten. Wir mögen nervös darüber sein, was man uns da in die Zellen spritzte – oder spritzen wollte. Doch immerhin sind wir in einigen Aspekten tatsächlich klüger geworden, so haben wir heute etwa unser Wissen darüber aufgefrischt, was ein »Bestätigungsfehler« ist.

Ich danke Ihnen, dass ich mit diesem Essay Ihren Tag unterbrechen durfte. Ich wünsche Ihnen wie mir Weisheit, Realitätssinn und starke Nerven.

Den Verliebten aber, und allen, die es aufs Neue werden wollen, sei dieser neue Säuselspruch gewidmet: Ich möchte alle meine Bestätigungsfehler nur für dich begehen!

Weiterschreiben, Wegner!

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Vom Bestätigungsfehler

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