Dushan-Wegner

04.07.2020

Jeder Tag soll Unabhängigkeitstag sein!

von Dushan Wegner, Lesezeit 8 Minuten, Foto von Luke Stackpoole
Der US-Präsident beschwört zum Unabhängigkeitstag die Freiheit und stolze Unabhängigkeit der USA – seine Gegner zischen, fast wie Vampire, wenn der Tag anbricht. Ich sage: JEDER Tag sollte Unabhängigkeitstag sein – auch für uns!
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»Independence Day«, der Unabhängigkeitstag der Vereinigten Staaten von Amerika – er ist der amerikanischste aller Fest- und Feiertage. Der Unabhängigkeitstag steht für jene innere Kraft der USA, die jeden Menschen und jedes Land weltweit dazu bewegt, etwas gegenüber den USA zu empfinden, sei es Neid und Bewunderung – oder Neid und Bewunderung, die mit Selbsthass vermengt zum Anti-Antiamerikanismus gelieren.

Der Unabhängigkeitstag steht für jenen USA-Effekt, der einmal so beschrieben wurde: »Wenn Sie bei einer Anti-USA-Demo in Teheran einen Stapel Greencards verteilen würden, wie schnell meinen Sie, dass die vergriffen wären?«

Am 2. Juli 1776 stimmten die dreizehn Kolonien des »Zweiten Kontinentalkongresses« (siehe Wikipedia) für ihre Unabhängigkeit von der britischen Monarchie unter dem damaligen König, Georg dem Dritten. (Es schillert mit ganz eigener Ironie, dass heute Großbritannien selbst darum ringt, wirklich und endgültig dem Brüsseler Diktat zu entkommen, mehr zu sein als nur eine weitere EU-Kolonie.) – Am 4. Juli 1776 dann ratifizierte der Kongress die unter der Federführung von Thomas Jefferson verfasste Unabhängigkeitserklärung, jenes Dokument, das formell mit der Feststellung seiner Notwendigkeit beginnt (Absatz 1, englisch, mobile Version), doch eigentlich mit diesen Worten der berühmten Präambel:

We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness.

Ins Deutsche übertragen, in etwa so:

Wir halten diese Wahrheiten für offensichtlich, dass alle Menschen mit gleichem Wert erschaffen sind, dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet wurden, und dass unter diesen Rechten das Leben ist, die Freiheit und das Streben nach Glück.

Bereits die Präambel beschreibt das schroffe, diametrale Gegenteil diverser Ideologien, die sich heute wieder ausbreiten, die wohl doch nicht ausgerottet waren.

Ihre eisigen Finger

Am Vorabend des 4. Juli 2020, vorm traditionellen Feuerwerk, hielt Donald Trump eine Rede in aufgewühlten Zeiten. Weltweit recken die Feinde der Freiheit ihre eisigen Finger aus den Gräbern der Geschichte – ach, es waren schale Gräber fürwahr und nur weil sie stanken, waren die Ideologien ja nicht tot!

Mit dem Mut, der Deutlichkeit und dem inneren Kompass, für den Amerikaner, wenn sie wahre Amerikaner sind, von den Guten geliebt und den Bösen gehasst werden, erklärte Donald Trump:

»1776 stellte nicht nur den Gipfel tausender Jahre westlicher Zivilisation dar, und den Triumph des Geistes, sondern auch der Weisheit, der Philosophie und der Vernunft. Während wir heute Abend hier zusammenkommen, wächst eine Gefahr, die all die Segnungen bedroht, für welche unsere Vorfahren so hart gekämpft haben, die zu sichern sie gerungen und geblutet haben. Unsere Nation wird zum Zeugen einer erbarmungslosen Kampagne, unsere Geschichte auszulöschen, unsere Helden zu entehren und unsere Kinder zu indoktrinieren. Wütende Mobs versuchen, die Standbilder unserer Gründer niederzureißen, unsere heiligsten Denkmäler zu entstellen, und eine Welle gewalttätiger Verbrechen über unsere Städte zu bringen. Viele dieser Leute wissen nicht, warum sie es tun, aber einige wissen, was sie tun. Die denken, dass die Amerikaner schwach sind, nachgebend und unterwürfig, aber nein, Amerikaner sind stark und stolz und sie werden nicht zulassen, dass unser Land und alle seine Werte, seine Geschichte und seine Kultur ihnen genommen werden.« (Donald Trump, Rede am Vorabend des 4.6.2020, ab ca. 7:50 der Rede selbst, siehe YouTube via NBCNews, meine Übertragung)

Linke reagieren auf Trumps Worte wie Vampire aufs gefürchtete Sonnenlicht – sie kreischen und zischen. Die umstrittene New York Times etwa entblödete sich nicht, es ernsthaft und wörtlich als »Breaking News« (Eilmeldung) zu verbreiten, Trump habe eine »dunkle« und »trennende« Rede gehalten (»Breaking News: President Trump delivered a dark and divisive speech at Mount Rushmore, leaning into the culture wars and barely mentioning the pandemic.«, @nytimes, 4.6.2020). Mit Linken und Propagandisten argumentiert man nicht, denn sie sehen sich weder der Wahrheit noch der Kohärenz oder gar dem gesunden Menschenverstand verpflichtet, doch wenn man argumentieren wollte, könnte man fragen: Soll der US-Präsident wirklich nach Gemeinsamkeit mit denen suchen, welche die Freiheit hassen und die USA zerstören wollen? Das gesamte Original-Transkript der Rede findet sich etwa bei rev.com, und man ahnt, was fanatische Amerika-Hasser (und jene, die für ihren Trump-Hass bezahlt werden), an der Rede stört.

Im letzten Absatz seiner Rede sagt Trump (meine Übertragung): »In Jahrhunderten werden die Städte, die wir gebaut haben, unser Vermächtnis sein. Die Champions, die wir geschmiedet haben, das Gute, das wir getan haben, und die Denkmäler, die wir gebaut haben, um uns alle zu inspirieren. Meine Mitbürger, Amerikas Schicksal ist in Sichtweite. Amerikas Helden leben in unseren Herzen. Amerikas Zukunft liegt in unseren Händen.«

Es sind zwei Gruppen, die Trumps Rede hassen müssen, die wüten und schäumen werden: Jene, die dafür bezahlt werden, den Westen zu schwächen – und jene die dazu manipuliert wurden (und selbst nicht wirklich begründen können, warum sie so fühlen, wie sie fühlen, was sie nicht daran hindert).

Ritzen und Risse

Der Unabhängigkeitstag ist ein Fest der Freiheit – doch Freiheit ist, vielleicht neben Demokratie und Gerechtigkeit der meistmissbrauchte Begriff der Politik. Was auch immer Politiker jeweils als Freiheit (oder Demokratie und Gerechtigkeit) bezeichnen, es wird wahrscheinlich zuverlässig mit der Liste ihrer Sponsoren kompatibel sein (siehe abgeordnetenwatch.de).

Es ist der Fluch der wirklich wichtigen Worte, dass die Täuscher wie auch die Trottel sie zu Tode missbrauchen, wenn und indem sie mit den Händen wedeln und Sand in die Augen der ohnehin augenschwachen Ängstlichen werfen. Die Freiheit, unsere Freiheit, ist einer jener Begriffe, die ihren Geschmack verloren zu haben drohen, wie zu oft ausgekochte Zimtstangen. Dass diese Tölpel jene Worte gebrauchen, das allein ist nicht das ganze Problem – vielmehr: Dass weder die selbst noch ihre gehirngewaschenen Hörer rechtfertigen können, belegen oder beschreiben, auf welches Ding oder Muster in der Welt sich ihr Gewedel bezieht, das ist der Sache raue Crux. – Wir wollen nicht wie jene sein!

Im Essay vom 1.11.2017 schrieb ich:

Ich fühle mich »frei«, wenn ich zwischen mehreren (potentiell) »befriedigenden« Möglichkeiten wählen kann.

Der neue Ungeist, das alte Gespenst, dessen kalter Hauch neu durch die Ritzen und Risse unserer Philosophien bis in unsere Familien kriecht, er fürchtet die Freiheit, er hasst und verachtet, was er nicht kontrollieren kann. »Freiheit ist Sklaverei«, ruft das Ministerium für Wahrheit, und der neue Faschist, der sich nun Antifaschist nennt, zertrümmert wieder die Scheiben, und er brüllt: »Unterwirf dich, und nenne es Freiheit!«

Der neue Ungeist kennt keine Wahlmöglichkeiten mehr, er kennt nur eine »moralische« Handlungsmöglichkeit. Auch deshalb hassen die Feinde der Freiheit die Geschichte und ihre Mahnmale so: Aus der Geschichte lernen wir, dass die Völker immer mehr als einen Weg beschreiten konnten – und dass der Weg des Sozialismus immer ins Leid führte.

Mal säuselnd…

Nicht jeder, der »Independence Day« hört, denkt sogleich an den Unabhängigkeitstag, an den 4. Juli 1776 – mancher denkt an den Film dieses Titels. In jenem Action-Science-Fiction-Film mit Stars wie Will Smith und Jeff Goldblum, rettet F/A-18-Pilot Steven Hiller (gespielt von Smith) die Welt vor einer Außerirdischen-Invasion – und die gesamte Welt ist den USA zu Dank verpflichtet.

Ich gestehe, dass auch mich gelegentlich dass Gefühl ergreift, kalten Außerirdischen gegenüberzustehen, wenn ich einen jener »Non Player Characters« reden höre, eine dieser Seelen, die kein eigenständiges Denken mehr leisten, die nachplappern, was der Mann im Fernseher ihnen nachzuplappern aufgetragen hat, die mich für ihren Feind halten, und doch nicht begründen könnten, warum dem so sei.

Und doch, es sind nicht Menschen, gegen die wir kämpfen, nicht zuerst. Wir kämpfen gegen einen neuen Geist der Unfreiheit, der mal säuselnd daherkommt, und wenn das Gesäusel nicht wirkt, dann wieder brutal draufschlägt.

Der Kampf gegen Links, der Kampf gegen die Unfreiheit, es ist ein Kampf gegen eine eiskalte Ideologie, die fast jede Zeile der Unabhängigkeitserklärung ablehnt – und die Werte des Grundgesetzes gleich mit.

»Dass alle Menschen mit gleichem Wert erschaffen sind« – es ist ein direkter Widerspruch zu allen Ideologen und -isten, für die der Gegner kaum noch Mensch zu nennen ist (siehe auch den Essay »Es ist 2019 und in Deutschland werden wieder Menschen mit Ratten verglichen«).

»Dass sie von ihrem Schöpfer mit gewissen unveräußerlichen Rechten ausgestattet wurden«, mit einer »unveräußerlichen Würde« – allein der Gedanke an einen Schöpfer, an eine moralische Wahrheit und Instanz über der von Zentralkomitee und Kampfbund, für Ideologen unvorstellbar, wie die Geschichte wieder und wieder zeigte. Es hat seinen Grund, warum Sozialisten immer und immer schon zu Beginn die (wirklich) Gläubigen verfolgen.

»Dass unter diesen Rechten das Leben ist, die Freiheit und das Streben nach Glück« – die alten wie auch die neuen Ideologen haben mehr als einmal deutlich gemacht, für wie wenig wichtig sie das Leben halten, die Freiheit oder gar das Glück. Einfach nur leben zu wollen, frei zu sein und sein Glück zu suchen, das gilt denen ja als »faschistisch«, was deren Code für alle ist, die sich (noch?) nicht unter die neue Unfreiheit unterwerfen ließen.

Jeder Tag

Der Westen steht unter Attacke auf mehreren Fronten. NGOs mit dubiosen Geldquellen säen Hass und Spaltung. Emotionale, fake-moralische Propaganda lässt die Bürger unfähig zur Demokratie werden – wer die Wähler zu zitternden Wracks reduziert, der muss sich gar nicht erst die Mühe machen, Wahlurnen vorab zu füllen oder Wahlzettel »nach Gefühl« zu zählen.

Ein Unabhängigkeitstag ist nicht genug – und ein Unabhängigkeitstag nur für die USA auch nicht. Jede Nation, jedes Volk und jede Familie, die frei sein und frei bleiben möchte, werden sich die Freiheit, wie Goethe es meisterhaft sagt, täglich neu erobern.

Heute muss jeder Tag ein Unabhängigkeitstag sein. Jeder Tag ist ein Tag, an dem wir feiern sollten, was uns an Freiheit noch geblieben ist.

Ich wünsche den Amerikanern und allen Menschen guten Willens weltweit einen selbstbewussten, frohen und gegen alle dunkle Wolken fröhlichen (!) Unabhängigkeitstag – jeden einzelnen Tag!

Weiterschreiben, Wegner!

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