Dushan-Wegner

31.05.2023

Interessante Zeiten, was tun?

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Foto vom Autor: »Frische Farbe!«
»Mögest du in interessanten Zeiten leben«, so ein alter Fluch. Jetzt sind die Zeiten also da. Verschwörungstheorien werden wahr: Überwachung, Heizpolizei, Impfschäden und ein »Austausch«, den man nicht so nennen darf. »Interessant« ist milde gesagt!
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Immerhin sind es interessante Zeiten. Sie wissen schon, gemäß jenem chinesischen Fluch, den man nur im Westen zu kennen scheint: Mögest du in interessanten Zeiten leben! (siehe Wikipedia)

Man könnte auch Mr. Robot zitieren: »Exciting time in the world right now. Exciting time.« (siehe YouTube) – »aufregende Zeiten«.

Ob interessant oder aufregend, die zwei großen Fragen des denkenden Menschen bleiben: »Was ist der Fall?« und »Was soll ich tun?«

Wenn man sich dem nähern will, was der Fall ist, hat sich als tägliche Arbeitsthese bewährt: nicht das, was die »Faktenfinder« sagen. Doch das ist nur eine negative Abgrenzung und erklärt allein noch wenig. (Wenn eine Ebenenverwechslung vorliegt, dann ist nicht einmal das Gegenteil richtig.)

Zur positiven Wahrheitssuche bieten sich Instanzen wie Sciencefiles oder Prof. Homburg an, und natürlich Freie Denker.

Wer sich aber rechtzeitig aus solchen freien Medien informiert hat, der erlebt dieser Tage ein bemerkenswertes Phänomen: Nicht nur bewahrheiten sich regelmäßig sogenannte Verschwörungstheorien – das tun sie schon länger; inzwischen leugnen die Medien des deutschen Propagandastaates nicht einmal mehr, dass sie es tun. Jetzt tun sie so, als wären sie schon immer auf der Seite der nun nicht mehr zu leugnenden Fakten gewesen.

Mit lapidarer Nonchalance stellt diese Woche zeit.de, 30.5.2023 hinter der Bezahlschranke fest, dass Migranten die neuen »Mächtigen« in Deutschland sein werden – eine schon lange absehbare Entwicklung, die unter dem Stichwort »Großer Austausch« zu den verbotenen Wahrheiten des Propagandastaates zählt, gelistet etwa auf verfassungschutz.de.

deutschlandfunkkultur.de, 28.5.2023 titelt derweil entspannt: »Sportler kämpfen nach einer Corona-Impfung für die Gesundheit«, und man gibt sich sogar extra engagiert: »Erschöpfung, Fieber, Magenschmerzen: Mehrere Leistungssportler leiden nach einer Corona-Impfung unter verschiedenen Symptomen. Sie brauchen jetzt Solidarität und unbürokratische Hilfe.«

In Berlin hat man sich derweil aufs Heizdatengesetz zur Totalüberwachung der Heizdaten aller Häuser in Deutschland geeinigt, und zwar laut aktuellen Berichten (bild.de, 31.5.2023) inklusive der sogenannten Liberalen, welche wohl zugleich »inhaltlich dagegen« sind (n-tv.de, 31.5.2023). Auf Brüssel-Ebene plant die EU mit »Digital Services Act« (siehe Wikipedia) und Chatkontrolle (siehe etwa netzpolitik.org, 23.5.2023) derweil den Informations-Lockdown. Man will überwachen, was du erfährst, was du sagst, dank iPhone & Co. auch wo du dich aufhältst und daheim welche elektrischen Geräte du benutzt.

Kleiner, überwachter, nervöser Mann – und Frau – was nun?

Nun da wirklich nicht mehr zu leugnen ist, dass wir richtig lagen und Deutschland aus Demokratie, Wohlstand und dem Deutschsein selbst herausrutscht, was nun?

Außer dem passenden T-Shirt zu diesen interessanten Zeiten, welche sonstigen Schritte willst und wirst du jetzt unternehmen?

Laut aktuellen Umfragen trauen 57 % der Deutschen keiner Partei mehr zu, die aktuellen Probleme zu lösen (de.statista.com, 30.5.2023).

Wenn Wahlen nichts mehr bewirken, muss der Bürger plötzlich in Lebensbereichen eine Wahl treffen, die er bis eben noch für entschieden hielt. Da wären praktische Schritte wie die Berufswahl, die Wahl des Wohnorts, die Wahl stabiler Geldanlagen und so weiter. – Ich überlasse diese Themen den Experten, die sich damit besser auskennen als ich.

Eine weitere nicht unwichtige Frage lautet: Wie komme ich seelisch und privatphilosophisch damit klar, wenn das gesellschaftliche und das politische Fundament, auf die ich mich verließ, sich nun endgültig als Fake und Lüge erweisen?

Denkschulen wie Stoa, Buddhismus und die großen Weisheitslehren werden von einer Freizeitbeschäftigung für Hobby-Intellektuelle zur seelischen Überlebenstaktik.

Ich selbst ermahne mich heute, die Dinge anzunehmen als das, was sie sind, auch wenn es emotional echte Mühe braucht, sich manche Wahrheit einzugestehen. (Einer der Gründe, warum die EU künstliche Intelligenz einschränken möchte, ist wohl die berechtigte Angst, dass ein Roboter die Dinge benennen könnte, wie sie sind, da er nicht durch Emotionen daran gehindert wird.)

Ich werde mir neu des buddhistischen Grundgedankens bewusst, dass eines aus dem anderen folgt. Alles, was passiert, war voraussehbar, und die, die ehrlich genug waren, sahen es auch voraus.

Ich werde mir neu der Bibelpassage Prediger 1 bewusst, daraus etwa Vers 4: »Ein Geschlecht vergeht, das andere kommt; die Erde aber bleibt immer bestehen.«, und Vers 14: »Ich sah an alles Tun, das unter der Sonne geschieht, und siehe, es war alles eitel und Haschen nach Wind.«

Auf der einen Seite: Unsere Gewissheit wird gesprengt von einer Politikerkaste, die es aus gutem Grund unter Strafe stellt, sie zu beleidigen.

Auf der anderen Seite: In einigen Jahrzehnten ist niemand von uns mehr auf dieser Erde. Das Leben ist kurz, und jeder Tag kommt nur einmal.

Sich unserer wirklich relevanten Strukturen bewusst zu werden, ist keine Spielerei – sondern in einer Zeit und Welt von sich in Nichts auflösenden »Gewissheiten« die gesündere Alternative zum Durchdrehen und Verzweifeln.

Dies sind fürwahr interessante Zeiten.

Deine einzige Gewissheit ist die, dass du angelogen wirst – und perfiderweise weißt du nicht einmal sicher, worin genau.

Man könnte sich einsam fühlen, und es wäre verständlich!

Ein großer Teil unserer Mitmenschen will immer noch so tun, als wäre das alles nur eine vorübergehende Störung, die sich einrenken ließe, wenn man nur etwas demonstriert oder dieses oder jenes wählt. Ein anderer Teil will und wird nicht die emotionale Mühe aufbringen, sich einzugestehen, dass der Fall ist, was der Fall ist.

Die beste Zeit, aktiv an seiner Lebensphilosophie zu arbeiten, war vor Jahren und vielleicht sogar Jahrzehnten. Die zweitbeste ist heute.

Ob man aber mit der Arbeit an der eigenen Lebensphilosophie vor zehn Jahren oder zehn Minuten begann: Jetzt ist die Zeit gekommen, die Arbeit an der eigenen Weisheit hundertprozentig ernst zu nehmen.

Vielleicht entdecken Sie dabei sogar (für Sie) neue philosophische Gedanken, und dann werden die interessanten Zeiten zumindest für Sie auch aufregende Zeiten!

Weiterschreiben, Wegner!

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