Dushan-Wegner

19.03.2021

Nicht unsere Freunde

von Dushan Wegner, Lesezeit 3 Minuten, Foto von Chuttersnap
Journalisten sind NICHT unsere Freunde – die sind DEREN Freunde. Journalisten sind im besten Fall unser Gegenüber, wenn nicht sogar unser Gegner. Und wer zu laut nach der Wahrheit fragt, den können sie als ihren Feind ausmachen – mit allen Konsequenzen.
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Erstens: Nicht nur die deutschen Grenzen scheinen fließend und durchlässig! Die Worte Gegenüber und Gegner teilen dieselbe Wurzel: gegen, und manches Gegenüber wirkt im Verlauf der Zeit mehr wie ein Gegner (auch mal im Nachhinein, dann schmeckt es oft extra bitter).

Zweitens: »Niemand kann zwei Herren dienen«, so sagt Jesus in Matthäus 6:24, und weiter: »Entweder er wird den einen hassen und den andern lieben oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.« (Vergleiche auch Matthäus 12:30a: »Wer nicht mit mir ist, der ist gegen mich«.)

Es ist auch im Corona-Chaos kaum zu leugnen, dass die sogenannten »Mainstream-Journalisten«, ob Staatsfunk oder via Steuergeld co-finanzierte Zeitungen, zu weiten Teilen wie eine Armee von Regierungssprechern agieren, teils so aggressiv und unverschämt, wie selbst der aktuell ganz offiziell als Pressesprecher dienende Staatsfunker es sich nicht trauen würde.

Wenn wir nun Erstens und Zweitens zusammennehmen, und wenn wir es auf die Lage unseres (Des-) Informiertseins anwenden, so gilt: Journalisten dienen nicht uns, sie dienen denen, mit denen sie in einem Boot sitzen, deren Chaos und böse Taten sie schönreden (wenn sie nicht wie BILD-Chef Reichelt zufälligerweise kurz nach deutlicher Regierungskritik (BILD/YouTube, 4.3.2021: »Hauch von sozialistischer Mangelverwaltungsrhetorik«) »freigestellt« werden wollen (was natürlich nichts mit der Regierungskritik zu tun hatte, klar, siehe meedia.de, 13.3.2021)).

Journalisten (zumindest die, die im Berliner Sumpf überleben oder gar erfolgreich sein möchten) sind (mindestens) unser Gegenüber – und Gegenüber ist (noch) wertneutral formuliert.

Ach, den Lügenstrom der Journaille zu dokumentieren, es würde eine zweite, parallele Medienindustrie notwendig machen. Für heute sei beispielhaft auf Glenn Greenwalds Aufarbeitung einer aktuellen Lüge der US-Journalisten bezüglich CIA und Hunter Biden verwiesen (greenwald.substack.com, 17.3.2021) – und weiterhin natürlich auf @argonerd.

Journalisten sind nicht auf unserer Seite. Medien sind die vierte Säule der Macht, und diese vierte Säule ist der Wachturm am Gefängnis, auf dem die Journalisten mit scharfen Gewehren im Anschlag sitzen, um Medaillen zu verdienen, indem sie Meinungsflüchtige erschießen (ähnlich wie die Mauermord- und Foltergefängnis-Partei es unmetaphorisch tat, welche 23,4 Prozent der Staatsfunk-Volontäre wählen würde, so welt.de, 3.1.2020).

Journalisten sind nicht unsere Freunde, sie sind unser Gegenüber, und die begriffliche Grenze vom Gegenüber zum Gegner und von da aus zum Feind, diese Grenze ist eine Frage der Interpretation und der Stimmung des Tages, wieder wie auch die deutsche Grenze.

In diesen Tagen, in denen mancher an der Mühe des Alltags, der offenen Warumfrage, und der wachsenden Pflicht bei verschwimmender Hoffnung müde und matt zu werden droht, in dieser unscharfen Zeit wollen wir uns darüber klar werden, welches Gegenüber uns ein Freund ist – und welches uns als Feind betrachtet.

Ich notierte es 2018 in den Essays »Drei Werte, die den Westen stark machten« und »Was ich meine, wenn ich ›wir‹ sage«, jene Mahnung aus Matthäus 5:37, wonach unserer Rede »Ja, ja« oder »Nein, Nein« sein soll.

Es ist weiterhin und nicht minder ein guter Rat, es gilt und wird noch eine lange Zeit gelten, und sei es auch paraphrasiert! Eure Rede aber sei also: Ja, ja; nein, nein. Was darüber ist, das ist von Journalisten.

Weiterschreiben, Wegner!

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