Zu jeder Zeit der Geschichte war nur ein kleiner Teil der Menschheit tatsächlich damit beschäftigt, das große gemeinsame Projekt voranzubringen.
Manche selbsterklärten Weltveränderer sagen zwar, dass sie versuchen, die Welt zum Besseren zu verändern, doch sie reden oft genug mit solchen Worten bloß ihren Egoismus schön. (Solche Gestalten waren in der Geschichte nicht selten besonders grausam.)
Andere Menschen brachten die Menschheit tatsächlich voran, und an diesen wiederum fällt mir etwas auf: Jene, welche uns wirklich voranbrachten, wollten oft nur ein Problem lösen. – Oder so: Wer die Welt tatsächlich veränderte, der wollte oft nur eine Frage beantworten, von der er selbst nicht sagen konnte, warum er sie so interessant fand.
Ich bin sehr vorsichtig und wohl auch misstrauisch, wenn einer sich selbst zum »Weltverbesserer« erklärt. Meine Familiengeschichte mag damit zu tun haben. Wir haben zu viel unter selbsterklärten Weltverbesserern gelitten.
Ich frage die Weltverbesserer von heute: »Welches Problem löst du? Welches Problem löst du wirklich?!« (Und mit »Problem« meine ich nicht den individuellen Wunsch gewisser Akteure, auch ohne ernstzunehmende Qualifikation ein leistungsunabhängiges Einkommen zu erzielen.)
»Alles Leben ist Problemlösen«, so sagt Karl Popper – alles echte Weltverbessern wohl auch.
Welches Problem löst du?