Dushan-Wegner

07.06.2023

Schweden will zurück ans Ufer

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten,
Schweden will seine irre Migrationspolitik umsteuern. Womöglich ist man aber schon zu weit aufs offene Meer des Toleranz-Wahnsinns hinausgetrieben. Am Ende gewinnt immer die Realität – und manchmal existiert kein realistischer Weg zurück.
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Zu den Anfängerfehlern im Badeurlaub gehört die Anschaffung aufblasbarer Schwimminseln in der Hoffnung, sich in den kommenden Tagen extra urlaubig auf dem Wasser gondelnd entspannen zu können.

Übergroße, aufgeblasene Frösche, Autoreifen, Pizzastücke – der Urlauber und besonders seine Kinder hoffen auf viele Stunden planschenden Spaß im Hotelpool oder auf den Wellen des Meeres.

Also beschließt die Familie, ihre Schwimminsel zum Testen mit ans Meer zu nehmen.

Mit einem aufblasbaren Schwan samt eingebautem Bierdosenhalter in Wellen und Gischt zu treiben – das ist exakt die Art von Abenteuer, die regelmäßig im Einsatz von Küstenwache und Rettungsschwimmern mündet.

Also verbieten es die Rettungsschwimmer, wenn sie denn im Einsatz sind und es mitbekommen, mit der Schwimminsel aufs Wasser hinauszupaddeln.

Der Urlauber, der sich auf der Rettungsinsel lässig von den Wellen schaukeln lässt, unterliegt gefährlichen kognitiven Fehlern.

Der Stadtmensch ist sich der natürlichen Phänomene wie Ebbe, Wind und Strömung oft nicht bewusst. Der Urlauber auf der Schwimminsel im Meer könnte meinen, dass der Weg zurück ähnlich viel Kraft kostet wie der Weg nach draußen. Wenn er aber, vielleicht von All-inclusive-Cocktails angeheitert, auf dem Plastikding einschläft und später einige Seemeilen weit auf dem Meer aufwacht, könnte dies sein letztes Aufwachen werden.

Rückwärtsgang, irgendwann

Im Jahr 2018 fragte ich im Titel eines Essays: »Wird unsere Kraft reichen, den Weg zurück zu gehen?«

Ich stellte fest: »Jeden Meter, den das Land mit Merkel geht, wird es nach ihr wieder zurückgehen müssen. Es wird hart werden.«

Erste Länder wagen es inzwischen immerhin, darüber zu reden, dass sie in Sachen Migration den Rückwärtsgang einlegen wollen. Oder zumindest etwas bremsen wollen. Auf jeden Fall vielleicht nicht ganz so schnell beschleunigen wollen, wenn die NGOs der Migrationsindustrie es erlauben.

Innenministerin Faeser will eigentlich auch weiterhin die Milliarden von Menschen, denen es schlechter geht, als wenn das deutsche Sozialsystem sie versorgt, in ebendieses aufnehmen (zdf.de, 23.4.2023: »Keine Höchstgrenze für Menschlichkeit«).

Doch anscheinend auf politischen Druck hin (AfD bei 19 %!) deutete Faeser zuletzt an, endlich den Rückweg zurück zur Vernunft anzutreten – nur um dann immer wieder selbst auf der Bremse zu stehen.

tagesschau.de, 9.5.2023: »Mehrmals betonte Faeser, dass Gefährder und schwere Straftäter konsequent in ihre Heimatländer abgeschoben werden müssten. Doch zum Beispiel im Fall von Rückführungen nach Afghanistan stand die Ministerin selbst auf der Bremse, weil die Betroffenen im von den Taliban regierten Land gefährdet sind.«

Nun zurückpaddeln

Nicht erst seit Donald Trumps Spruch »Last Night in Sweden« ist es weltweit bekannt, dass Schweden stellenweise ein ernsthaftes Problem mit importierter Gewalt hat, bis hin zu wiederholten Bombenanschlägen und Bürgerkrieg zwischen verfeindeten migrantischen Banden (siehe auch Essay vom 1.5.2022).

Letztes Jahr kündigte auch die schwedische Regierung wirksame Schritte an, beginnend damit, dass sie öffentlich eingestand, was in den betroffenen Gebieten ohnehin jeder sehen konnte (ebenda).

Auf der Website der schwedischen Regierung wird nun offen und auf Englisch von der neuen Einwanderungspolitik gesprochen (government.se).

Schweden will Migranten mehr »Motivationen« geben, wieder in ihre Heimatländer zurückzukehren (euractiv.com, 2.3.2023).

In aftonbladet.se, 6.6.2023 (Deutsch via Google Translate) wird Schwedens Premierminister Ulf Kristersson zitiert, Schweden sei einmalig darin, dass es von seinen 1,2 Millionen Einwanderern keine Integrationsleistung erwartet habe, nicht einmal das Erlernen der schwedischen Sprache (ob Schweden damit wirklich so einmalig ist, ist eine andere Frage). Und dies solle anders werden. Schweden wolle von seinen Einwanderern auch etwas verlangen – oh Schreck!

Werte? Aha. Wie?

Die Erfahrung der letzten Jahre lehrt, dass Schwedens Ankündigungen eben das bleiben könnten: Ankündigungen, die das Volk beruhigen (sollen).

Bei tichyseinblick.de, 6.6.2023 werden die schwedischen Ankündigungen analysiert. Schweden wolle die Einwanderer auf gemeinsame schwedische Werte einschwören.

»Werte«?

Das ist der Moment, an welchem beim denkenden Menschen die Alarmglocken schrillen.

Nehmen wir an, dass die Einwanderer sich gewissen religiös begründeten Werten verpflichtet fühlen, die schwedischen Werten widersprechen, welche Werte sollen Vorrang haben?

Wir ahnen es.

Ausgerechnet im »Pride Month« will Schweden eine Art »schwedischen Stolzmonat« ausrufen?

Ich habe Zweifel.

Die Warnhinweise

Der Toleranz-Wahnsinn ist wie eine aufblasbare Schwimminsel: Außen eine künstliche, multikulti-bunt bedruckte Folie, innen viel Luft politisch korrekter Lebenslügen.

Ein kleiner Messerstich genügt, um die Luft aus der Schwimminsel zu lassen – auch deshalb sind sie als Boot denkbar ungeeignet.

Schweden ist gefährlich weit auf das Meer der Clash-of-Cultures-Realität hinausgedriftet. Einige Teile von Deutschland ebenfalls, wenn auch immerhin Bombenanschläge nicht zum deutschen Alltag gehören, sondern »nur« Messergewalt und antideutscher Rassismus.

Die Metapher von der Schwimminsel auf dem Meer hat auch ihre Grenzen: Auf den Plastik-Schwimminseln sind in großen Lettern entsprechende Warnhinweise aufgedruckt – die Warnhinweise im Westen musste man bei Blogs und Freien Denkern suchen.

Die Lehre aus dem schwedischen Dilemma muss sein, nächstes Mal früher auf Hinweise von Abweichlern und Andersdenkenden zu hören.

Extra laut hört man in Deutschland aber immer noch eher von staatsnahen Prominenten, die meist aus ihren Millionärsvillen heraus mehr Einwanderung aus Afrikas alten Krisenzonen in Deutschlands neue Krisenzonen fordern (siehe auch die Analyse der Akteure von Alexander Wallasch, epochtimes.de, 6.6.2023).

Am Ende gewinnt immer die Realität. Angetrieben vom Toleranz-Irrtum und politisch korrekten Lebenslügen, könnte ein Land wie ein dösender Urlauber auf der Schwimminsel seinem Ende entgegentreiben – bis es heißt: »Willkommen in der Realität!«

Am klügsten ist es, sich gar nicht erst aufs Meer treiben zu lassen. Am zweitklügsten ist es, rechtzeitig umzukehren oder zur Not abzusteigen und mit eigener Kraft zurückzuschwimmen. Und wenn man beides verpasst, bleibt nur, auf die Küstenwache zu hoffen.

Wer aber könnte unsere »Küstenwache« sein, die uns zurück ans Ufer der Vernunft holt?

Weiterschreiben, Wegner!

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