Dushan-Wegner

04.06.2020

Deutschland, ein deutschenfeindliches Land

von Dushan Wegner, Lesezeit 8 Minuten, Foto von Phinehas Adams
Deutschland ist ein deutschenfeindliches Land. Ich träume von einem Land, wo meine Kinder nicht nach ihrer Hautfarbe beurteilt werden, sondern nach ihrem Charakter. Ich verstehe aber, warum viele Linke nicht nach ihrem Charakter beurteilt werden wollen…
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In der TV-Serie »Friends«, zehnte Staffel, dreizehnte Folge, betitelt »The One Where Joey Speaks French«, versucht Joey sich am Französischen.

Jeder Friends-Fan hat die Szene vor Augen, für die Uneingeweihten sei sie kurz geschildert! – Der Charakter Joey Tribiani versucht, Französisch zu lernen, doch seine französischen Sätze sind unverständlicher Unsinn.

Der Charakter Phoebe versucht, Joey etwas Französisch zu lehren, indem sie ihn Wort für Wort üben lässt. Tatsächlich ist Joey gut in der Lage, die einzelnen Worte zu lernen und auszusprechen (siehe auch die Szenen auf Englisch (und Französisch sowie Unsinn) bei YouTube), doch sobald er den gesamten Satz aus den eben gelernten Worten zu sagen versucht, hört man nur sinnlose Laute aus seinem Mund.

Obwohl Joey die einzelnen Worte zu sagen beherrscht, hält eine Sperre in seinem Kopf ihn davon ab, die einzelnen Worte zu einem Satz zu verbinden. Was ist es, das Joey blockiert?

Es ist nicht unwichtig

Das Innenministerium hat eine neue Kriminalstatistik vorgestellt (siehe bmi.bund.de). – Man könnte nun debattieren, wie realitätsnah solche Statistiken sind, so hört man etwa seit Jahren, dass manche Tat auch dann als »rechts« oder »rechtsextrem« gilt, wenn sie von Ausländern oder Linken etwa als »False Flag« oder als Beleidigung begangen wurde. Antisemitismus durch Muslime etwa wird »im Zweifel« grundsätzlich als »rechtsextrem« gewertet (siehe überraschenderweise sueddeutsche.de, 3.6.2020) – und dient damit in eklatanter Perversion demokratischer Logik als Rechtfertigung des »Kampfes gegen Rechts«, gemeint: Kampf gegen diejenigen, die unter anderem muslimischen Antisemitismus zum Thema zu erheben wagen.

Dies sind Zeiten der totalen Durchpolitisierung aller Teile der Gesellschaft, der Schulen, zu vieler Behörden und Medien, der Bilder, Bücher, Filme und der trivialen Unterhaltung ohnehin, und kein Satz, kein Schriftstück und keine Faktenbehauptung kann »nur« eben das sein, es ist immer von einer politischen Aussage, Perspektive und Deutung auszugehen, und so vielleicht leider auch bei der Kriminalstatistik. (Es ist nicht unwichtig, dass Mainstream-Journalisten nur selten aus der tatsächlichen Statistik zitieren, sondern meist nur aus dem knappen »Bericht der Innenministerkonferenz«, siehe dazu tichyseinblick.de, 29.5.2020.)

Umso überraschender ist nun, in der »populären« Statistik-Variante ein Stück der Realität wiederzufinden, das zwar Bürger (und oft Kinder in Schulen!) täglich schmerzhaft erleben, seit Jahren und Jahrzehnten schon, das aber zu den mit Höllenfeuerwut bekämpften »verbotenen« Wahrheiten der linksgrünen Lügenwelt zählt: die Deutsch(en)feindlichkeit. (bmi.bund.de, 4.6.2020, (PDF) S. 6)

Vor wenigen Jahren noch

Früher, als die verkündete Wahrheit noch näher an der Tatsächlichkeit verlief, konnte man noch die Mahnungen lesen:

Lehrer beklagen Mobbing gegen deutsche Kinder – An einigen Berliner Schulen wächst die Sorge über eine Diskriminierung deutschstämmiger Schüler durch Mitschüler mit Migrationshintergrund. Ein Kreuzberger Rektor erhebt schwere Vorwürfe gegen Moscheevereine. (tagesspiegel.de, 30.9.2010)

Lehrer beschäftigen sich mit „Deutschenfeindlichkeit“ – Eine Tagung der Lehrer-Gewerkschaft beschäftigte sich mit dem Phänomen der Deutschenfeindlichkeit an Problemschulen. Sprüche gibt es schon in Grundschulen (tagesspiegel.de, 3.10.2010)

Das Schweigen der Schulen über Deutschenfeindlichkeit – Zu lange wurde geduldet, zu lange auf multikulturelle Beschwörungsrituale gesetzt, zu lange die Debatte vermieden und das Problem rhetorisch verbrämt: Es gibt einen Rassismus in sozialen Brennpunkten, der von muslimischen Schülern ausgeht. (faz.net, 15.10.2010)

Was vor wenigen Jahren noch offen diskutiert wurde – und was deutsche Schüler in sogenannten »Brennpunktschulen« seit Jahren täglich schmerzhaft erleben, heute brutaler denn je, was Jahrzehnte zu spät, aber immerhin doch, Eingang in die Kriminalstatistik gefunden hat, das ist der »suizidalen Linken« natürlich ein Tabu.

Die in politischen Angelegenheiten oft als stramm links gesehene deutsche Wikipedia, als Beispiel, reduziert Deutschenfeindlichkeit auf einen »Begriff« »in rechtspopulistischen und rechtsextremistischen Kreisen« (siehe Wikipedia), und macht deutlich dass es die dem Begriff zugrunde liegenden Tatsachen nicht gibt bzw. geben darf – was ja für den Linken mit »Haltung« dasselbe bedeutet.

Zusatz-Bedingung »Macht«

»Rassismus« ist nach allgemein anerkanntem Verständnis in etwa die gruppenbezogene Abwertung von Menschen aufgrund äußerlicher Merkmale wie Hautfarbe, körperlichen Eigenschaften oder Herkunft. Dieselbe Wikipedia zitiert etwa die Definition von Albert Memmi, wonach Rassismus »die verallgemeinerte und verabsolutierte Wertung tatsächlicher oder fiktiver Unterschiede zum Nutzen des Anklägers und zum Schaden seines Opfers, mit der seine Privilegien oder seine Aggressionen gerechtfertigt werden sollen« ist (siehe Wikipedia).

Besonders in linken Kreisen wird seit Jahrzehnten versucht, auch Kritik an Eigenschaften von Kulturen als »rassistisch« darzustellen.

Bald stellten Linke fest, dass nach ihrem Rassismus-Begriff diejenigen, die sie eigentlich als Rassismus-Opfer brauchten, selbst wie üble Rassisten dastanden – also erfanden sie die Zusatz-Bedingung »Macht« (vergleiche etwa Fredrickson): Die Abwertung von Menschengruppen sollte nur dann als »Rassismus« gelten, wenn der »Rassist« auch in einer systematischen Machtposition über dem Rassismus-Opfer steht.

Die eigene Heimat projiziert

Es ist fast schon »normal« geworden, dass linke deutsche Meinungsmacher das Land hassen, das ihnen Auskommen und Unterkunft beschert. Es ist nicht allzu schwer, eine tragfähige Arbeitsthese für linken Selbsthass zu legen: »links« beinhaltet heute als Konzept »Unordnung in den relevanten Strukturen«, was, wie ich in »Relevante Strukturen« darlege, zwingend unglücklich macht, im tiefsten philosophischen Sinn – zugleich beinhaltet »links« heute, niemals selbst die Verantwortung für sein Handeln zu übernehmen, also wird das eigene Unglück auf die eigene Heimat projiziert, wie das missratene Kind, das seine Eltern dafür hasst, dass sie es auch nur auf die Welt brachten.

Der linke Selbsthass verbindet sich mit etwas, was als offener anti-deutscher Rassismus einer bestimmten Einwanderergruppe erscheint. Bekannt wurden etwa die Ausführungen des Deutsch-Türken Deniz Yücel, der schwärmte, der »baldige Abgang der Deutschen« sei »Völkersterben von seiner schönsten Seite« (taz.de, 4.8.2011), der Fall jener Gerichtsentscheidung, wonach Deutsche legal »Köterrasse« genannt werden dürfen (welt.de, 28.2.2017). In linken Redaktionskreisen (also die, die ihre Kinder verhüten, abtreiben oder in teure Privatschulen schicken – nie aber in »Brennpunktschulen« schicken werden), ist es modisch geworden, die rassistischen, anti-deutschen Beleidigungen wie »Kartoffel« oder »Alman« für Deutsche selbst anzuwenden.

Mit Hilfe ihrer »magischen« Sonderbedingung Machtposition können sich Linke herausreden, antideutscher Rassismus sei nicht wirklich Rassismus, denn Deutsche seien mächtiger. Das klitzekleine Problemchen ist nun: In Deutschland herrscht anti-deutscher Rassismus, der alle Definitionen von Rassismus erfüllt, sogar die arbiträren Zusatzbedingungen, die eingeführt wurden, um Raum für den Hass von Einwanderer auf ihren Gastgeber auszuschließen.

In immer mehr Stadtteilen und Schulen sind Deutsche in der Minderheit und stehen einer mächtigen Mehrheit von Einwanderern gegenüber. Es ist nach traditionellen und nach linken Extra-Termini rassistisch, wenn Deutsche in der Straße, am Arbeitsplatz oder in der Schule auf Arten beleidigt werden, die sie selbst, wenn sie sie auch nur im Ansatz wagten, vor den Richter bringen würden.

Nun werden »Journalisten« und »Aktivisten« ein weiteres Mal die Torpfosten verschieben, und behaupten, es gäbe keinen anti-deutschen Rassismus und keine Deutschenfeindlichkeit in Deutschland, denn es sei ja keine »strukturelle Diskriminierung« (auch hierzu siehe Wikipedia, klar) – doch müssen wir wieder die Gegenfrage stellen? Wer wird bestraft und bei wem drückt man ein Auge zu? Wer erhielt in der Corona-Krise die Bußgelder und wer wenig mehr als einen mahnenden Finger? Wer darf sagen, was er will, demonstrierend, brüllend, aggressiv – und wer muss fürchten, abgeführt zu werden? Wer zahlt und wer wird bezahlt? Wer ist es, der vom System, von Politik, von Meinungsmachern und Entscheidern behandelt wird wie der Esel, den man schindet, solange er noch schleppt?

Die Regierung des Failed State Berlin hat aktuell ein Gesetz beschlossen, das den Status Deutschlands als deutschenfeindliches Land weiter festigt: Polizisten, die der »Diskriminierung« auch nur verdächtigt werden, müssen dort nun ihre Unschuld beweisen – nicht der Ankläger die Schuld des Polizisten (tagesspiegel.de, 4.6.2020). Wenn der Rechtsstaat zugunsten einer Gruppe des Volkes und gegen eine andere aufgehoben wird, was ist es denn, wenn nicht offener, systemischer, deutschenfeindlicher Rassismus? Und, nebenbei: Nicht nur die vermeintlich Betroffenen können Beschwerde einreichen – auch dubiose NGOs, die selbst aber wiederum teils ihr Geld von Spekulanten aus dem Ausland bekommen, teils direkt von der Regierung (siehe etwa tichyseinblick.de, 4.6.2020).

Irgendwas in seinem Kopf

Wer in Deutschland heute noch bestreitet, dass Deutschland ein deutschenfeindliches Land ist, der erinnert mich an den Friends-Charakter Joey, der jedes einzelne Wort des Satzes sprechen kann, aber irgendwas in seinem Kopf hindert ihn daran, den Satz zusammenzusetzen.

In Deutschland kann man dafür gehasst, gemobbt und verprügelt werden, ein Deutscher zu sein – und der Staat lässt die Zonen, in denen dies realistisch passieren kann, wachsen. In Deutschland fürchten derweil immer mehr Deutsche, für Handlungen wie Meinungsäußerung weit härter bestraft zu werden als Nicht-Deutsche für dasselbe bestraft würden – wenn es bei Nicht-Deutschen überhaupt geahndet würde. Deutschland ist ein Land, das Diskriminierung von Deutschen zulässt – und streckenweise sogar zu befördern scheint. – Wir setzen zusammen, was ohnehin der Ehrliche als einen Satz hört: Deutschland ist ein deutschenfeindliches Land.

Anhand ihres Charakters

Ähnlich wie ich im kurzen Text zum Antisemitismus schrieb, widerspreche ich nachdrücklich jedem auch nur impliziten Ansatz, der darauf hinausläuft, dem Opfer des Rassismus die Schuld für eben diesen zuzuschreiben.

Wer die Schuld am grassierenden Deutschenhass, ob in Brennpunktschulen, clanregierten Stadtteilen oder linksglobalistischen Redaktionen, in einer fast-schon-üblichen Täter-Opfer-Umkehr »den Deutschen« zuschreiben wollte, der bestätigt darin zuerst und zuletzt seinen Rassismus – er sagt aber wenig über die Deutschen aus.

Wer sich ein Leben lang für Deutschland krumm gemacht macht, Steuern gezahlt, Nachbarschaft gestützt und Gesetze eingehalten, der hat einen besseren Lebensabend verdient, als dafür gehasst zu werden, dass seine Haut die falsche, weiße Farbe hat.

Wer heute in Deutschland eine Familie gründen will (und anders als gewisse außerdemokratische Öko-Aktivistinnen nicht das Familiengeld mitbringt, um seine Kinder außerhalb der Realität der »kleinen Leute« aufwachsen zu lassen), der muss sich ernsthaft die Frage stellen: Will ich meine Kinder in einem Land aufwachsen sehen, wo Politik, Medien und Teile der Bevölkerung sie dafür hassen, verprügeln und benachteiligen wollen, dass sie sind, wer sie sind?

Erinnern Sie sich noch an Martin Luther Kings großen Traum? Wie klang der nochmal? Träumte er, eines Tages in einem Land zu leben, wo die Einheimischen als »Köterrasse« gelten, als zu zerstampfende »Kartoffeln«, und die allen dienen außer sich selbst? Nein, wahrlich nicht.

Martin Luther Kings Traum klang so:

Ich habe einen Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, wo sie nicht anhand der Farbe ihrer Haut beurteilt werden, sondern anhand ihres Charakters. (Martin Luther King, I-have-a-dream-Rede; meine Übertragung)

Nichts mehr will ich, nichts weniger wollen wir – in einer Nation leben, in der Menschen nicht nach ihrer Hautfarbe be- und verurteilt werden, sondern nach ihrem Charakter. Ich kann allerdings sehr gut verstehen, dass die Deutschenhasser in Redaktionen und andere es sehr fürchten, nach ihrem Charakter beurteilt zu werden – gut kämen sie dabei nicht weg.

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