Wer im Jahr 2020 darüber schrieb, dass das Corona-Virus vielleicht einem Labor entfleucht sein könnte, der wurde von Propaganda und Zensur als »Schwurbler«, »Verschwörungstheoretiker« und so weiter fertiggemacht.
Der von Corona-Gläubigen in den Messias-Status erhobene Drosten klang extra aggressiv in seinen »Widerlegungen«: »Kompletter Unsinn« schimpfte er (focus.de, 14.05.2020).
»Folgt der Wissenschaft«, so lautete damals der Kampfschrei der Gerngehorsamen – und mit »Wissenschaft« meinten sie: die Wahrheit des Tages, wie Drosten und TV-Propaganda sie verkündeten. Wie ernstzunehmen diese »Wissenschaft« wirklich war, können wir heute recht simpel prüfen.
Die Labor-Theorie sei nicht nur »kompletter Unsinn«, sondern auch »widerlegt«, tönte Drosten im Jahr 2020 (ebenda).
Der Nobeltreisträger und Virologe Luc Montaigner hatte eine entsprechende These vorgelegt. Drosten giftete: »Dieses Thema ist einfach erledigt, auch wenn ein im Ruhestand befindlicher Nobelpreisträger in einer Talkshow darüber redet.«
Drostens Wort hatte quasi-religiösen Status im deutschen Propagandastaat. Wer eine alternative These zur Geschichte von der Fledermaus-Suppe auch nur andenken wollte, und wer dafür nicht in den sozialen Netzwerken zensiert und augeschaltet werden wollte, musste es in Nebenzeilen und Andeutungen tun. (Siehe dazu etwa den Essay vom 24.3.2020 oder den vom 27.5.2021)
Nach und nach aber brachen Risse in Drostens Version der Wahrheit auf. Irgendwann war die Debatte nicht mehr, ob Drosten falsche Informationen – neudeutsch: Desinformation – verbreitet hatte. Die Frage war – und ist noch immer –, ob er es absichtlich getan hat (cicero.de, 07.12.2022).
Mit größter Selbstverständlichkeit
Und nun, in der Adventszeit des ereignisreichen Jahres 2024, meldet unter anderem der deutsche Staatsfunk mit lässiger Nonchalance: »US-Untersuchung: Bericht führt Corona auf Laborunfall zurück« (zdf.de, 12.03.2024)
Was ich hier und heute beschrieben habe, folgt denkbar präzise dem in den letzten Jahren etablierten Schema: »Verschwörungstheoretiker« leiten aus den Meldungen des Tages eine Theorie ab, diese wird beschimpft und abgetan … und einige Zeit später berichten die »Nachrichten« davon, mit größter Selbstverständlichkeit.
Vergessen wir nicht: Bevor die Regierung ihre 180-Grad-Drehung hinlegte, galt es als Verschwörungstheorie von Rechten. (Siehe dazu meinen Essay: »Corona-Virus? »… alle erstmal durchatmen«!«)
Was also ist die Lehre aus all dem? Was können wir daraus lernen?
Schattierungen von Fake
Im Essay »Fake News, so oder so« erklärte ich, dass eine Nachricht nicht unbedingt faktisch falsch sein muss, um »Fake News« genannt werden zu können.
Eine weitere Variante von »Fake« kann darin bestehen, dass die Nachricht nicht neu oder für das Publikum relevant ist. Manchmal besteht die Lüge nicht im faktischen Inhalt der »Nachricht«, sondern in der impliziten Neuigkeit und Relevanz. Und, damit zusammenhängend: Auch die »Lüge durch Weglassen« ist eine Lüge. Zum impliziten und sehr zentralen Versprechen von Nachrichten gehört, dass das Berichtete 1. neu und 2. für das Leben des Publikums relevant ist.
Der deutsche Staatsfunk bricht dieses Versprechen regelmäßig doppelt. Etwa, wenn von irgendwelchen Mini-Demos mit einer Handvoll bezahlter »Aktivisten« berichtet wird, weil deren Anliegen das Propaganda-Narrativ stützt. Oder in all den Aspekten in Themen von Migration über EU bis Virus, die nicht nur trotz, sondern wegen ihrer maximalen Relevanz nicht berichtet werden.
Weil es einem Zweck dient
Die Laborthese ist nach aktueller Erkenntnis von US-Wissenschaftlern also die wahrscheinlichste Erklärung für den Ursprung des Virus. Das ist vermutlich sowohl wahr als auch neu als auch zumindest für unser Weltverständnis recht relevant.
Und doch ist die eigentliche Nachricht eine andere, ist eine Erinnerung und Lehre, nämlich diese: Glaubt nichts davon, was »Experten« im Staatsfunk als Wahrheit verkünden. Die sagen womöglich nicht, was sie sagen, weil es wahr ist, sondern weil es einem Zweck dient.
Es gilt, auch weiterhin: Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst!