Der Rechtsanwalt Joachim Steinhoefel schreibt auf x.com:
> Merz ist Merkel auf Steroiden. Für den gigantischen Schaden, den seine Vorgängerin in 16 Jahren angerichtet hat, braucht er nicht einmal 16 Tage. Es ist ein geschichtlich einzigartiges Totalversagen. Man kann sich darüber aufregen oder zieht klug die unvermeidbaren Konsequenzen. (@Steinhoefel, 15.03.2025)
Welche »unvermeidbaren Konsequenzen«, die der kluge Deutsche ziehen soll, meint er?
In den sozialen Medien wird diese Frage vielleicht beantwortet, zum Beispiel etwa so:
> Firma schliessen, Haus verkaufen und nix wie weg aus DE und Europa … (Wunschtraum – leider unrealistisch aus diversen Gründen) Hätte ich mir vor 10-15 Jahren NIE gedacht, dass ich das mal sagen würde… (@frankenzicke, 14.03.2025)
Oder so:
> „Flieht, Ihr Narren!“ (@KielerFinanzen, 14.03.2025)
Und, extra deutlich, so:
> Die zwingen einen zum auswandern das ist so krank ich halt das rr nicht aus ich will doch nur meine Zukunft planen verfickt noch mal dürfen wir nicht einfach auch hier Familie mit häuschen haben und schönes Leben haben warum hassen die uns so es fuckt so ab es ist so krass ey (@moi_violet, 14.03.2025)
Eine Bürgerin notiert eine interessante Beobachtung:
> Hier schreiben sehr viele Leute, dass jetzt nur noch Auswandern hilft. Es erinnert mich an die Arbeit in der Klinik, wo Personal immer gedroht hat, wenn das und das nicht ist, werden sie kündigen. Gekündigt haben immer Leute, die das nicht gedroht haben. Die haben es einfach (@LiviaClauss, 15.03.2025)
Man könnte anmerken, dass »Die haben es einfach« vielleicht nicht so nicht vollständig ist. Vielmehr ist es vielleicht so, dass das Ankündigen der Kündigung oder des Auswanderns bereits eine kathartische Wirkung ausübt, ähnlich wie wenn Markus Lanz im TV sich regierungskritisch gibt, was seelischen Druck vom Kessel lässt und so die Beharrungskräfte stärkt. Manche lenken ihre Wut in Worte, andere in die Tat – einfach ist es auch für die Tatkräftigen wahrlich nicht immer.
Was aber soll man raten?
Nun, ich schrieb 2017 den Essay »Die letzten Tage des Westens«.
Ich schrieb dort, unter anderem, über den biblischen Propheten Daniel, der die berühmte Schrift an der Wand zu deuten wusste: »Mene tekel u-parsin«.
Was heute in Deutschland passiert, was manchen zu »unvermeidbaren Konsequenzen« bewegt, es kündigte sich ja schon länger eben als »Menetekel« an.
Der vorletzte Absatz jenes Essays von 2017 war formal ein »Nachtrag«:
> In der Nacht, als Daniel dem König Belchazar das „Mene tekel u-parsin“ deutet, wird der König getötet und sein Reich eingenommen. Essay 19.2.2017
(Damit illustrierte ich, dass nur weil dir die Zeichen an der Wand richtig gedeutet wurden, du dadurch noch längst nicht gerettet bist. Einer, der aus dem Fenster im zehnten Stock fiel und dem Gehweg entgegenrast, und der um seine Umstände weiß, der wird ja durch dieses Wissen nicht weniger tot sein durch den folgenden gehwegbedingten plötzlichen Halt.)
Der allerletzte Absatz in jenem Essay von 2017 dann, der zweite Nachtrag quasi, ist mit »Persönliches« betitelt, und er lautet:
> Ich kann Ihnen keinen Rat geben. Ich weiß auch nicht, was Sie tun sollen. Ich jedenfalls ziehe auf eine kleine Insel, an den Fuß eines Vulkans, und schreibe einen Roman. Über einen Mann, auf einer Insel, mit einem Vulkan. Essay 19.2.2017
Ich schrieb schon früher zum Thema Auswandern, etwa im Essay »Wanderer, aus Gründen« (2019) oder im Text »Vom Auswandern« (2021). Ich verweise auf jene Texte, und will nur bloß betonend wiederholen: Wer einmal auswandert, wird immer ein Wanderer bleiben – bisweilen über Generationen.
Ich weiß nicht sicher, ob Steinhoefel mit den »unvermeidbaren Konsequenzen« das Auswandern meint. Doch ob man auswandert oder nicht, es scheint festzustehen, dass die deutsche Regierung nun ganz offen die Zerstörung Deutschlands betreibt. Totale Verschuldung zugunsten von blanker Korruption (sprich »Klima«, »Ukraine«, und so weiter), während jede Woche weitere Flieger mit muslimischen jungen Männern landen und der Ramadan zum Teil von Schulbetrieb und sogar Champions League wird.
Ob du heute noch auswanderst oder ob du bleibst: In einigen Jahren wirst du nicht mehr in Deutschland leben, so oder so. (Tatsächlich triffst du schon heute etwa in manchen kanarischen Städten täglich mehr Deutsche als in manchen Stadtteilen von Deutschland.)
2023 schrieb ich im Essay »Deutschland ohne Deutsche« dies:
> Wir sollten durch unsere eigene Kulturgeschichte gehen, wie einer, der weiß, dass er am nächsten Tag erblinden wird, durch die Straßen, Parks und Museen geht und so viel in seinen Geist aufnimmt, wie er irgend aufnehmen kann. (Essay vom 18.10.2023)
Der Auswanderer hat keine Heimat außer der, die er in sich mitnimmt. Und als Deutscher hast du auch in Deutschland bald keine deutsche Heimat außer der, die in dir ist.
Heute steht für alle Deutschen die Suche, Einrichtung und Verteidigung der Heimat an – beginnend mit der inneren Heimat.