Dushan-Wegner

14.12.2022

Shiva gegen Gates, Tagesschau gegen Shiva

von Dushan Wegner, Lesezeit 7 Minuten, wheat dna
Die neuen, von Globalisten motivierten Linken, LIEBEN Milliardäre. Wir ahnen, warum. Wenn aber »altgediente« Linke heute über Bill Gates herziehen, wie früher, muss man sie ausstoßen – und das kann von außen durchaus lustig aussehen!
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Ob es Krieg war, ein Erdbeben, eine plötzliche Absenkung des Bodens, oder ob ein Bagger ein Haus abzureißen begonnen hat: Wir sehen in Städten gelegentlich ein halbes Haus, also eines, bei dem eine Wand fehlt, und man in die Wohnungen hineinblicken kann, wie in ein Puppenhaus, oder in aufeinander gestapelte Mini-Bühnen.

Wir sind neugierig, und doch erschüttert von der Banalität des anderen Lebens, wenn wir in diese wandlosen Vier Wände hineinsehen. Es fühlt sich verboten an, die nun öffentlichen unöffentlichen Dinge zu betrachten – die fremden Tapeten, die Bilder, die jemand anderem etwas bedeuteten, die Badezimmerkacheln, und was sonst noch plötzlich zur Schau steht.

Die Nachrichtenlage erinnert mich heute manchmal an ein solches »reales Puppenhaus«, eine Ruine.

Dieses Puppenhaus aber ist nicht, wie schon lange üblich, das Privatleben von Film- und Musikstars, die an ihrem Erfolg scheiterten. (Und spätestens wenn diese »privaten Einblicke« sich als inszenierter Fake wie der Rest derer Persönlichkeit herausstellen, wie wohl im Fall von Meghan und ihrem Prinzlein, siehe gala.de, 12.12.2022, werden die »Promi-Puppenhäuser« ja auch langweilig.)

Die neuen »Puppenhäuser mit fehlender Wand«, die ich meine, sind die Lügengebäude offizieller Wahrheit, und manche, die von deren Betrieb und Vermietung leben, versuchen nun verzweifelt, die herunterklappenden Wände hochzuhalten.

»Nichts zu sehen!«

Mancher Journalist erinnert mich heute ein wenig an Leslie Nielsen, der vorm wild explodierenden Haus steht (siehe YouTube), und selbstbewusst den schockierten Passanten erklärt: »Gehen Sie weiter, es gibt nichts zu sehen!«

Ich erwähnte diesen Vergleich ja schon im Text vom 21.2.2022: »Die Normalisierung der Blutgerinnsel«. Und Sie können an fast jedem beliebigen Tag die Website von Spiegel, Tagesschau et cetera aufrufen, und ich sage Ihnen voraus, dass ein guter Teil der sogenannten »Nachrichten« recht schnell erkennen lässt, dass sie im Kern von anderen Nachrichten ablenken wollen.

Während ich diese Zeilen schreibe, macht sich etwa der Spiegel wieder mal mit seiner Top-Meldung lächerlich. Man hat wohl eine Umfrage in Auftrag gegeben, wonach Elon Musk den Ruf von Tesla in Deutschland »zerstört« (spiegel.de, 14.12.2022(€)). Der kritische Leser könnte fast meinen, dass die Qualitätsjournalisten etwas unglücklich über all die Enthüllungen sind, die im Rahmen der »TwitterFiles« ans Licht kommen und »dem großen Lügen-Narrativ« eine Wand wegbrechen lassen, so dass jeder, der will – nicht jeder will … – hineinsehen kann.

Abhängig davon, wann Sie diesen Essay lesen, könnten andere »Fakten« zur Top-Meldung im Mainstream gemacht werden – und Sie werden andere Ablenkungen darin erkennen können.

So weit, so inzwischen üblich.

Ich will jedoch mir und damit auch Ihnen, liebe Leser, einen leicht zynischen Spaß gönnen. Ich habe einen Fall entdeckt, an welchem die Beschwichtiger und Wahrheitskonstrukteure an ihre Grenzen gelangen.

Seit Jahrzehnten ein Star

Der geradezu orwellsch-gegenteilig benannte »Faktenfinder« der Tagesschau, ein niedliches Möchtegern-Weihnachtsministerium beim deutschen Staatsfunk, hat über eine indische Öko-Aktivistin namens »Vandana Shiva« geschrieben.

Es könnte sein, dass Sie den Namen »Shiva« eher mit einer zentralen Gottheit des Hinduismus verbinden. Vandana Shiva aber wurde 1952 im Norden Indiens geboren, und sie ist seit Jahrzehnten ein Star der linksgrünen Öko-Szene (siehe Wikipedia).

Wir kennen ja den Typus dieser »Aktivisten«, die von Konferenz zu Konferenz gereicht werden, die man mit Orden behängt und mit Zeremonien ehrt, vielleicht gelegentlich auch mal in der Hoffnung, etwas von deren Moral-Aura würde die üble Moralbilanz der eigenen Geschäfte ausgleichen helfen. Vielleicht ist sie so eine. Ich weiß es nicht, doch ich fühle mich an jenes Phänomen erinnert.

»Ein Leben für die Erde«

Frau Shiva, aus bäuerlichen Verhältnissen stammend, ist gebildet und hat ihre Bücher selbst geschrieben. Sie ist eine »Altlinke«, und doch beute auf die Zuneigung der ungebildeten neuen Linken angewiesen. Aktuell ist ein Film über sie erschienen, »Vandana Shiva – Ein Leben für die Erde«. Der Trailer ist bei YouTube, und er schlägt extra laut auf die Pauke. Zitat daraus: »Industrielle Landwirtschaft ist die größte zerstörerische Kraft auf diesem Planeten.« (Ich dachte ja, in Weltteilen mit effizienter Landwirtschaft wurden genau dadurch Hungersnöte überwunden, aber ich bin ja ein Mann, und die sind sowieso laut Frau Shiva an allem Bösen schuld, wenn ich den Trailer richtig verstehe.)

Der Film wird in linksgrünen Stadtpunkten öffentlich aufgeführt. (Kölner können den Film etwa kommenden Sonntag (14:15 Uhr) und Montag (17:45) im Odeon sehen; Normaleintritt beträgt 9 Euro, 8 Euro ermäßigt und 5 Euro für Kinder.)

Der Film ist ab 12 Jahren an Lebensalter freigegeben. Aber sollte er das?

Nun, es ist ein moralisches Verbrechen, was linksgrüne Ideologie in Köpfen von Kindern anrichtet, doch wäre es auch ein Verbrechen nach dem Gesetz – und würde es auch noch verfolgt – dann wäre der Lehrermangel über Nacht noch weit größer.

Ich schmunzele noch immer jedes Mal, wenn ich den Namen »Faktenfinder« höre, aber gut: Diese Tagesschau-Abteilung hat sich aktuell Frau Shiva vorgenommen, und man ist gar nicht zufrieden mit ihr.

Frau Shiva sei eine »Öko-Ikone« mit »fragwürdigen Ansichten«! (tagesschau.de, 13.12.2022)

Hmm.

Was hat sie denn so Fragwürdiges gesagt?

Wenn ich das richtig lese

Vandana Shiva hat in den Raum gestellt, dass Glyphosat mit Autismus in Verbindung stehen könnte, wenn ich das richtig lese. Als Gegenbeweis verlinkt man zu einem Text des Max-Planck-Instituts (mpg.de), in welchem das Wort Glyphosat (Stand 14.12.2022) gar nicht vorkommt, sondern nur die Aussage – aber keine Links zu Studien – dass Autismus meist genetische Ursachen hat. Das ist, was den »Faktenfindern« als Gegenbeleg genügt.

Wir lesen einen Absatz weiter, und wir ahnen, dass es nicht wirklich der Kampf gegen Glyphosat ist, der den deutschen Staatsfunk verärgert.

Frau Shiva hat gewagt, gegen Bill Gates zu sprechen:

[Bill Gates] sei laut Shiva Teil von einer Art Verschwörung der reichsten ein Prozent der Menschen, die die „Wirtschaft mit falschem Essen zerstören möchte“. Gates habe zudem die WHO unter Kontrolle. (tagesschau.de, 13.12.2022)

Nun verwendet Frau Shiva sicherlich die an Hyperbeln und Ungenauigkeiten reiche Sprache und Denkweise der Linksgrünen. Doch könnte es vielleicht sein, dass dies erst dann zum Problem wird, wenn sie gegen Bill Gates laut wird?

Wollte man beim »Faktenfinder« wirklich »Fakten finden«, könnte man ja anmerken, dass etwa nach theguardian.com, 5.4.2021 tatsächlich Bill Gates der größte private Besitzer von Farmland in den USA ist. (Er besitzt aber immer noch »nur« etwa die Fläche Hongkongs an Farmland.)

Ein »Journalist« im traditionellen Sinne hätte erwähnen können, dass die Stiftung des Herrn Gates und seiner Ex-Gattin tatsächlich fast eine Milliarde Dollar für die Förderung ausgewogener Ernährung weltweit zugesagt hat, deren erster Punkt auf gatesfoundation.org, 23.9.2021 eben lautet: »Fortifying commonly consumed foods with vitamins and minerals«, zu Deutsch: »Anreicherung häufig verzehrter Lebensmittel mit Vitaminen und Mineralstoffen«, nach meinem Verständnis: künstliche Modifizierung von Nahrung. Das sollte immerhin erwähnt werden, bevor man mit den üblichen Waffen zum totalen Angriff übergeht, oder?

Nein, für solche Recherchen hat der milliardenschwere Staatsfunk wohl kein Geld – oder keine Motivation?

Man geht dafür zum harten Angriff über, wenig phantasievoll mit der schmutzigen Propaganda-Methode der Kontaktschuld (siehe Wikipedia). Frau Shiva habe etwa einem »Verschwörungsideologen« ein Interview gegeben, oder, wie der Staatsfunk es hier im Stehsatz von Framing und Propagandasprache formuliert: Frau Shiva hat in jenem Interview ihre »Thesen verbreitet«.

Ein Fuß über Kante

Nein, ich bin vermutlich nicht die Zielgruppe der Frau Shiva. Die Hetze der Tagesschau mit den immergleichen Vokabeln gegen Abweichler (»Verschwörungsideologe«, bla bla bla) gegen sie fühlt sich für mich aber an, als würde das grüne Puppenhaus von innen her aufgesprengt, und wir blicken hinein, wie in eine eben noch bewohnte Ruine, bei welcher eine Wand fehlt und hier und da ein ungemachtes Bett mit einem Fuß über der Kante steht.

Ich habe keine Meinung zu Frau Shiva. Ich habe aber eine Meinung zum zitierten Text über sie, und der ist selbst für das ohnehin niedrige Faktenfinder-Niveau erstaunlich plump.

Doch gerade in seiner Plumpheit beim Angriff auf eine der »ihren«, die wohl nicht mitbekommen hat, dass »links« und »öko« inzwischen von Milliardären übernommen wurde, und dass »Gib Gates keine Chance« heute als »rechts« und »verschwörungsideologisch« gilt, verrät sich der »Faktenfinder«. Es ist zum Schmunzeln.

Mir wird heute bei so mancher Meldung mulmig zumute. Ob die »Democrats« in Washington oder die lupenreinen Demokraten in Brüssel oder Berlin, man gibt sich nicht einmal mehr sonderlich viel Mühe, seine Taten und Gesinnung zu verhehlen. (Die »Freien Denker« liefern einen täglichen Überblick.)

Jedoch, ich erlaube mir heute auch mal zu lachen, und zwar auch froh zu lachen, wenn und weil ich ein Zeichen der Hoffnung sehe.

Doppelt gesund

Je angestrengter die versuchen, ihre widersprüchlichen Gebäude zusammenzuhalten, umso mehr Risse kommen in eben diese – und manchmal werden deren Gedankenhäuslein von innen aufgesprengt.

Ich darf erneut Leonard Cohen zitieren, und diesmal gleich auf Deutsch: »In allen Dingen ist ein Riss, und so kommt das Licht hinein.«

Ja, es kann sein, dass einiges von dem, was Frau Shiva sagt, schlicht Unfug ist, und anderes eher halbwahr. Aber das gilt für wahrlich viele weitere linksgrüne Behauptungen.

Eine Wand am linksgrünen Puppenhaus bricht weg. Man wird sie bald wieder vernageln, im gegensetigen Vernageln sind die Vernagelten geübt. Für den Moment aber dürfen wir lachen.

Lachen ist gesund, und über Risse in linker Ideologie zu lachen, das ist doppelt gesund!

Weiterschreiben, Wegner!

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