Wenn du Trump-Unterstützer bist, dann bist du für Joe Biden nicht mehr wert als Garbage, auf Deutsch: Abfall. – Hören wir genau hin! Haben wir diese Melodie nicht schon einmal gehört?
Biden hat wörtlich dies gesagt:
The only garbage I see floating out there is his supporters. (Joe Biden über Donald Trumps Unterstützer; siehe etwa @ByronDonalds, 30.10.2024)
Das bedeutet auf Deutsch: »Der einzige Müll, den ich da draußen herumschwimmen sehe, sind seine Unterstützer.«
Der Kontext: Zuvor hatte der Comedian Tony Hinchcliffe bei einer Trump-Veranstaltung einen Witz über Puerto Rico gemacht. Er sprach zunächst von einer schwimmenden Müllinsel auf dem Meer und ergänzte dann, dass die wohl »Puerto Rico« heißt (siehe etwa bbc.com, 29.10.2024).
Puerto Rico ist eine karibische Insel und gehört politisch zu den USA. Der für seine scharfen Attacken bekannte Hinchcliffe (ein »Roast-Comedian«) thematisierte damit das seit Jahren bekannte erhebliche Müll-Problem der Insel.
Die inzwischen vollständig offen für die »Democrats« agitierende Mainstream-Presse empörte sich daraufhin extra theatralisch. Man behauptete, der Comedian habe über die Puerto-Ricaner gesprochen. (Einen Zusammenschnitt präsentierte ausgerechnet der eher linke Jon Stewart; siehe @JohnnyWoodard, 29.10.2024.)
Wenn das, was jener Comedian sagte, tatsächlich eine Aussage von Trump gewesen wäre (war es nicht), und wenn es sich tatsächlich auf Menschen bezogen hätte (hat es nicht), dann hätte die Trump-Campaign damit die etwa 6 Millionen in den USA lebenden Puerto-Ricaner beleidigt. (Die wählen traditionell zu 60 % die Democrats, das wohl durch die Fehlinterpretation gesichert und erweitert werden soll.)
Der greise Joe Biden sollte bei dem Propaganda-Sender CNN auf die Aussagen des Comedians reagieren. Und das tat er – auf denkbar ungeschickte Weise. Biden, der auch schon vor seiner graduellen Demenz zu ungeschickten Aussagen neigte, sagte ungeschickterweise die Wahrheit: Für »die Guten« sind Bürger, die den politischen Gegner unterstützen, schlicht »Garbage«.
Die Democrats und damit die vielen Sprachrohre des US-Sumpfes weltweit versuchen hektisch, das umzuinterpretieren. Politico machte sich extra lächerlich. Mal fügten sie ein Apostroph bei »supporter’s« ein, um die Bedeutung zu verändern. Mal behaupteten sie, Biden habe über »hatred« gesprochen – sprich: Sie logen (foxnews.com, 30.10.2024).
Wir Deutschen denken natürlich an so manchen Fall zurück, als »die Guten« uns Abweichler und Andersdenkende immer wieder als »Ratten«, »eitrigen Blinddarm« und so weiter bezeichneten.
Kamala Harris, ohne Vorwahl (und also in einem undemokratischen Putsch) nominierte POTUS-Kandidatin, bezeichnet Trump und damit seine Anhänger ganz selbstverständlich als »Faschisten« (@apnews.com, 25.10.2024).
Als beobachtende Teilnehmer (oder teilnehmende Beobachter?) dieses Welttheaters – und natürlich zugleich als Philosophen in eigener Sache – fragen wir uns selbstverständlich, welche Erkenntnis wir daraus gewinnen, wie wir an dieser Nachricht klüger werden.
Wir bestätigen zunächst einmal: »Die Guten« setzen wieder und weiter jene rhetorische Taktik ein, die sonst den historischen Faschisten zugeschrieben wird: »Wirf dem anderen vor, wessen du selbst beschuldigt wirst.« (siehe auch Essay vom 26.8.2023)
Wir lernen auch: Die historischen Nazis sind nicht die einzige politische Kraft, die ihren politischen Gegner zu Nicht-Menschen erklärt.
Der senile Joe Biden sagte laut, was »die Guten« sonst auch sagen, wenn auch eher nicht im TV-Wahlkampf. Doch es ist nicht der berüchtigte Geist von damals, der wieder zum Leben erwacht. Was in der widerlichen Rhetorik der »Guten« an die Oberfläche durchbricht, spukte als Geist schon immer in der Menschheit herum.
Evolutionär ergibt es sogar Sinn! Die kalte Dehumanisierung des Gegners als »Abfall«, »Ratten« oder von mir aus »Blinddarm« lässt den Stammeskrieger effektiver kämpfen, als wenn er von Empathie gehemmt wäre.
Zivilisation und Zivilisierung bedeutet, dass der Mensch und die Menschen lernen, diese alten Triebe zu kontrollieren und zu unterdrücken. Was wir aber in Deutschland und auch in den USA von »den Guten« erleben, immer wieder, ist nichts weniger als ein Zivilisationbruch.
Und auch das Phänomen, dass diejenigen, die Böses tun, sich selbst mit größter Vehemenz als »die Guten« etikettieren, ist nicht neu.
»Was geschehen ist, ebendas wird hernach sein. Was man getan hat, ebendas tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne«, so schreibt bekanntlich der Prediger.
Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Die Reime ähneln sich, die Melodie arbeitet ähnliche Tonsprünge ab. Die Frage ist, jedesmal wieder, ob du mittanzt, wenn sie die alten Akkorde aufspielen.