Zunächst eine wichtige Info: Dieser Text kommt mit Audio, doch es ist nicht schönes Vorlesen, sondern ein Soundtrack. Es ist englische Sprache drin, was sich mit dem deutschen Lesetext hier »beißen« könnte – aber Sie bekommen das schon hin!
Ich freue mich auf Ihr gewiss begeistertes Feedback als »Daumen hoch« und Kommentar auf YouTube – doch nun zum Thema des Tages!
Ich höre dieser Tage, dass wir loslassen sollen, und ich sage es ja auch – ich habe sogar ein Buch darüber geschrieben! Doch wenn die das »Loslassen« preisen und wenn wir es tun, dann meinen wir es womöglich jeweils deutlich anders.
Umstritten, umstritten
Die Bedeutung des Wortes »umstritten« hängt sehr davon ab, wer es benutzt.
Wenn Mainstream-Medien es benutzen, signalisieren sie damit schon mal: »Vorsicht! Da ist jemand mit abweichender Meinung, und wenn Sie dessen Ansichten übernehmen, wird der Propagandastaat auch Sie angreifen.«
Wenn ich dagegen »umstritten« benutze, dann umschreibe ich bisweilen damit andere Vokabeln, die explizit auszusprechen mir die Gesetze oder der gute Geschmack verbieten.
Man kann sich aber vermutlich darauf einigen, dass das Adjektiv »umstritten« im öffentlichen Diskurs ein Marker für Meinungen und Personen ist, die eine Debatte auslösen.
Eine »umstrittene« Persönlichkeit in einem dieser Sinne ist wohl der sympathische Fauci, der erst für Trump und dann für Biden die Corona-Panik verwaltete.
Vor ein paar Tagen gab der umstrittene Herr Fauci dem umstrittenen Sender CNN ein Interview – und darin stellte er eine Forderung, die man durchaus als umstritten bewerten darf.
»We have to get away from the blame game«, sagte Fauci (via @amanpour, 28.4.2023).
Ins Deutsche übertragen bedeutet das etwa: »Wir müssen aufhören, einander die Schuld zuzuschieben.«
Einander? Fauci hat doch lang und ausführlich von höchster Warte aus Schuld zugeschoben – den Ungeimpften – oder nicht? Und jetzt ist Zuschieben von Schuld plötzlich doof. Soso.
Fauci antwortet das auf die Frage, welche Lehren für das öffentliche Gesundheitswesen gezogen werden müssen (siehe auch transcripts.cnn.com).
Fauci sagte wohl unwahre Dinge im Kongress (siehe @c-span.org, 20.7.2021). Er sagte unwahre Dinge im TV (@msnbc, 23.6.2021). Und er spaltete ganz bewusst Familien (businessinsider.com, 22.12.2021). Zum weiteren umstrittenen Schaffen des Herrn Fauci halten zum Beispiel sciencefiles.org reichlich Dokumentationen bereit.
Hier sei nur so viel auf Meta-Ebene gesagt: Fauci ist einer, von dem Elon Musk de facto öffentlich sagte, dass dieser strafrechtlich verfolgt werden sollte (@elonmusk, 11.12.2022) – doch alle Welt weiß, dass hinter Fauci Mächte stecken, die jenseits von Recht, Gesetz oder gewöhnlichen ethischen Vorstellungen agieren.
Viel zu verdanken
Durch die Corona-Panik wurden einfache Menschen teils in den wirtschaftlichen Ruin oder sogar in den Suizid getrieben. Doch durchschnittlich einmal pro Tag machte die Panik jemanden zum Milliardär (cnn.com, 23.5.2022), und die zehn Reichsten der Welt verdoppelten mal eben ihr Vermögen (oxfam.org, 17.1.2022). Jeder Einzelne von ihnen hat dem fleißigen Herrn Fauci vermutlich sehr viel zu verdanken.
Selbst wenn die Reichsten der Welt der Meinung wären, dass sie Fauci in Zukunft nicht mehr »brauchen« werden, da er ja am Ende seiner Karriere steht, werden sie ihn nicht fallen lassen. Indem sie Herrn Fauci weiter schützen und stützen, senden die Reichsten unausgesprochen das Signal an »zukünftige Faucis«: »Wenn ihr uns helft, so wie uns Fauci half, helfen wir auch euch, so wie wir Fauci halfen.«
Herr Dr. Anthony Fauci aber sagt über den Wahnsinn der Corona-Panik: Schwamm drüber! Wir brauchen jetzt keine Schuldzuweisungen!
Es erinnert an das unwürdige Schauspiel, das die lupenreinen Demokraten im Deutschen Bundestag aufführten, als die AfD einen Untersuchungsausschuss zur Corona-Politik einzusetzen beantragte.
Sicher, ein Kubicki schimpft zwar über das Robert-Koch-Institut (bild.de, 3.5.2023), doch wie ernst ihm generell der Wille zur Aufarbeitung der Corona-Politik ist, dürfen wir womöglich an seinem politischen Verhalten zur Atomkraft bewerten: In Interviews plädierte er lautstark für die Laufzeitverlängerung, im Bundestag stimmte er dagegen (siehe Essay vom 22.4.2023).
Das im Parlament vorgebrachte »Argument« etwa der SPD gegen den Ausschuss war wörtlich und wiederholt, eine Forderung nach Aufarbeitung sei »frech« (@FPerrefort, 29.4.2023; bundestag.de, 19.4.2023). Wenn ein SPD-Abgeordneter sich den Darm am Rednerpult des Bundestags entleeren würde, wäre der Schaden für das Ansehen des Parlaments nicht größer, als der reale Schaden durch die Verbaldiarrhoe, welche die Genossen im Hohen Haus bisweilen absondern.
Jetzt wollen diverse feine Gestalten also, dass wir vergeben, dass wir Schuldzuweisungen unterlassen, dass wir nicht »frech« werden.
Und welches Wort folgt im deutschen Sprachgebrauch gern auf »vergeben«? Genau: »vergessen«.
»Vergeben und vergessen« soll das legale Unrecht werden, welches die »Ermächtigten« hier und drüben über die Bürger brachten – während in den Kreisen ihrer Spender und Strippenzieher täglich ein Milliardär hinzukam.
Weniger oder mehr Widerstand?
Im Januar 2022 schrieb ich: »Alte Bekannte werden kalt und hasserfüllt, hetzen übel gegen Ungeimpfte. ›Spalte und herrsche‹ hat funktioniert. Werden wir ›vergeben und vergessen‹ können?«
»Weiterleben? Ja. Vergessen: Nein!«, notierte ich dann im April 2022.
Heute wird mir bewusst, dass die womöglich gar nicht wirklich darauf angewiesen sind, dass wir vergessen. Wenn wir nicht vergessen, dass die mit allem durchkommen, müssen sie das nächste Mal noch weniger Widerstand erwarten, oder?
Ich sehe ja genug Gründe für die These, dass der Widerstand und die Verweigerung gegen den nächsten Virus-Wahnsinn schneller und selbstbewusster aufbranden würden.
Ballweg ist frei (reitschuster.de, 4.4.2023), und beim nächsten Mal wird er – oder wer nach ihm kommt – sich so aufstellen, dass er den Behörden des Propagandastaates weniger Angriffsfläche bietet. Das Buch »Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen« ist aktuell Nr.1-Bestseller in der Amazon-Kategorie »Mafia & Organisiertes Verbrechen«.
Die nächste Virus-Panik wird womöglich gar nicht um ein Virus herum inszeniert werden. Es könnte auch gut sein, dass wir tatsächlich fürs Erste immun wurden – und zwar immun gegen Viren-Paniken. (Ich bin mir wahrlich nicht sicher – ich hoffe es, vorsichtig.)
Daran zu erinnern
Wir werden nicht vergessen, und Vergeben ist ohnehin Sache des Herzens und damit individuell.
Die wollen, dass wir »loslassen«, wer den Menschen dieses Unrecht angetan hat – wir aber müssen »nur« den Ärger darüber loslassen, weil er sonst unseren Alltag und damit unser Leben vergiftet.
Ich halte es aber für seelisch überlebenswichtig, uns in der Kunst des Loslassens zu üben.
Es sind schreckliche Dinge passiert. Wir wissen, wer die Schuld trägt und den Konzernen ein williger Helfer war, auch wenn sie es »frech« finden sollten, es untersuchen zu wollen.
Und doch will ich loslassen – let go, my friend! – und mit dem Kopf wie auch mit dem Herzen (die meiste Zeit des Tages) lieber das festhalten, was mir wirklich wichtig ist!