Eine simple Frage, die uns die Luft anhalten lässt: Sind die Deutschen frei? Ist Deutschland ein freies Land?
Wir sollten sehr ernsthaft darüber sprechen.
Stellen Sie sich bitte erst einmal folgende Szene vor: Ein Mann geht in eine Bank und gibt dem Kassierer einen Zettel. Darauf steht: »Dies ist ein Überfall. Ich habe keine Waffe. Rufen Sie die Polizei.«
Warum tut er das? Das ist doch ein Verbrechen!
Kurze Rückfrage: Warum begehst du keine Verbrechen? Vielleicht sagst du: »Ist doch klar, ich bin ja kein Verbrecher!«
Das wäre ein Argument aus der Moral. Okay, das ist respektabel.
Doch seien wir ehrlich: Ein guter Grund, keine Verbrechen zu begehen, besteht darin, dass man nicht ins Gefängnis will.
Eine Anmerkung: Bisweilen tun wir sehr unmoralische Dinge, um nicht ins Gefängnis zu kommen. Etwa wenn du deine GEZ-Zwangsgebühr bezahlst, tust du etwas sehr Unmoralisches, denn du finanzierst Propaganda und den Niedergang der Demokratie – doch wenn du die GEZ nicht bezahlst, wirft dich der Propagandastaat ins Gefängnis.
Und im Gefängnis möchte man nicht landen. Denn im Gefängnis verliert man seine Freiheit, und das ist wie seine Atemluft zu verlieren.
Es gibt aber immer wieder Menschen, die verüben Verbrechen, gerade um ins Gefängnis zu kommen.
Warum tun die das? Wollen die denn nicht frei sein?
In seiner Klosterzelle
Nun, eine Art der Freiheit ist die Abwesenheit von Einschränkungen. Eine andere ist die Möglichkeit, selbst über sein Schicksal zu bestimmen.
Meine Erklärung ist: Wir nennen es »Freiheit«, wenn wir mit unseren Handlungsmöglichkeiten zufrieden sind.
Und was es braucht, damit einer mit seinen Möglichkeiten zufrieden ist, kann sehr unterschiedlich sein.
Ein Mönch, allein betend in seiner Klosterzelle, kann sich frei fühlen – und ein Rockstar auf der Bühne, die Masse unter Kontrolle, kann sich gefangen fühlen.
Freiheit in »Fesseln«
Der Mensch, der in die Bank geht und ein Verbrechen inszeniert, nur um ins Gefängnis zu kommen, tut das, weil er sich in seiner Realität nicht wirklich frei fühlt.
Vielleicht hat dieser Mensch kein Obdach und keine Krankenversicherung. Vielleicht saß er ja ein, und seine einzigen Freunde sind noch immer »drinnen«.
Im Gefängnis hätte er Unterkunft, ärztliche Versorgung und womöglich auch Freunde. Im Gefängnis wäre er mit seinen Handlungsmöglichkeiten zufriedener als draußen – und insofern ist die einzige »Freiheit«, welche die Außenwelt ihm bietet, die »Freiheit«, allein zu sein und auf der Straße krank zu sterben.
Also begeht er ein möglichst harmloses »Verbrechen«, um ins Gefängnis zu kommen. Das ist, neben dem Suizid, sein letzter Hauch von »Freiheit«. Eine Freiheit in »Fesseln«.
Wie kommt es?
Zurück zu Deutschland: Ist Deutschland »frei«?
Fragen wir zurück: Nehmen wir an, dass die Regierung ihr Bestes gibt, zum Wohl Deutschlands zu halten – können wir mit unseren Wahlmöglichkeiten zufrieden sein?
Könnte es sein, dass Nachbarstaaten so viele bessere Entscheidungen treffen, folglich mit ihren Entscheidungen zufriedener sein können, also mehr Freiheit genießen?
Ein Land, dessen Regierung aus unklaren Gründen zum Schaden von Land und Volk handelt, dessen »Freiheit« muss hinterfragt werden – nach jeder Definition von »Freiheit«.
Als Beispiel: Bist du frei, deine Meinung zu sagen, wenn jederzeit droht, dass die Polizei dir zur Strafe für eine falsche Meinung die Wohnungstür eintritt?
Freiheit bedeutet nicht, per Gesetz und Propaganda zu erklären, dass der Bürger sich frei zu fühlen hat. Freiheit bedeutet, dass ein mündiger, vernünftiger Bürger mit seinen Möglichkeiten innerhalb des Landes und in der Gesellschaft zufrieden sein kann.
Es bleibt wahr
Es gibt Menschen, die geben ihre traditionelle Freiheit auf, um einen anderen Wert, eine andere Freiheit dafür zu erhalten.
Deutschland hat so viele Freiheiten aufgegeben! Die Freiheit, sich selbst vernünftig mit Strom zu versorgen. Immer mehr die Freiheit des Bürgers, selbst über sein Einkommen und seine Gesundheit zu bestimmen. Nicht zuletzt die Freiheit des Staates, wer innerhalb dieses Staates wohnt.
Haben wir darüber je diskutiert? Wurde es öffentlich und mit offenem Visier angekündigt und beschlossen? Gab es der Ordnung halber eine Volksabstimmung?
Und, vor allem: Welche andere Freiheit hat Deutschland für die Abgabe dieser Freiheiten erhalten?
Ich sehe sie nicht.
Ich fürchte aber, Deutschland wurde und wird weiter seine Freiheit genommen – ohne dass es eine andere Freiheit, eine andere und bessere Möglichkeit dafür gab.
Wieder weit mehr
Früher, in der DDR, gingen die Menschen auf die Straße und forderten Freiheit.
Heute ist die Zeit gekommen, wo jeder sich neu für seine Freiheit entscheiden muss.
Die Versuchungen der Unfreiheit sind wieder weit mehr als Versuchungen geworden.
Goethe mahnt bekanntlich: »Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss.«
Es bleibt wahr.
Wir haben nur dieses eine Leben. Wenn wir nicht alles daransetzen, nach unseren eigenen Begriffen frei zu sein, was für ein Leben war es dann?
Es ist nicht einfach, doch es gibt mir Kraft, zu wissen, dass ich nicht allein bin.