23.11.2023

Fragestunde: Ich frage, Sie antworten!

von Dushan Wegner, Lesezeit 3 Minuten
Wird ein Hürdenlauf einfacher, wenn man so tut, als ob keine Hürden im Weg stünden? (Welche Fragen habt ihr heute, die euch auf der Seele brennen? Lasst uns eine Fragestunde abhalten!)

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Heute habe ich keine Antworten, heute habe ich zuerst Fragen. Ich will sie Ihnen vorlegen. Und ich bin sehr gespannt auf Ihre Antworten!

Erste Frage: Wenn Demokratie zu einem Ergebnis kommt, das das eigene Überleben gefährdet, eine Diktatur aber zu einem Ergebnis gelangt, das das Überleben sichert: Wie verteidigen wir die Demokratie – und warum? (Was genau ist »Demokratie« eigentlich?)

Wo wir gerade von Demokratie reden: Ist es eine Lüge, wenn ich einen Kuchen, in dem Pflaumen und Arsen enthalten sind, einfach einen »Pflaumenkuchen« nenne?

Der Feind im Inneren Kreis ist gefährlicher als der Feind draußen. Am tödlichsten ist der innerste Feind, der Feind in deinem Kopf. Wie bekämpft man den Feind, der man selbst ist?

Wo wir aber von Feinden reden: Der profitabelste Feind ist der, der nicht existiert, denn alle und zugleich keine Waffen wirken gegen ihn. Die Propaganda kann alles und das Gegenteil mit dem Kampf gegen diesen Feind begründen, je nach Bedarf. Wie aber soll der Bürger wissen, ob der Feind, gegen den gerade zu kämpfen ist, wirklich existiert?

Wird ein Hürdenlauf einfacher, wenn man so tut, als ob da keine Hürden wären?

Wo wir aber von Laufwettbewerben reden: Der Läufer, der beim Marathon mitläuft, obwohl er keine Chance hat. Erschöpft, ohne Erfolgsaussicht, und doch bleibt er dabei. Warum eigentlich?

Wenn dein Kind dereinst begreift, was wirklich wichtig ist, wird es dann stolz auf dich sein?

Der Hund, der den Professor beißt, ist er klüger als der Professor? Der Politiker, der sich durchsetzt, ist er der beste Politiker?

Wenn ihr sagt, Deutschland solle dies oder das tun, oder der Bürger solle dies oder das tun: Wodurch genau erhält das Wort »soll« seine Kraft? Was bedeutet es?

Dieses Leben ist dein einziges. Ist es also dein bestes oder dein schrecklichstes?

»Du bist, was du isst«, sagt die Redeweise. Gilt für Veganer und Vegetarier dann »du bist, was du nicht isst«? Ich meine: Was bedeutet es, wenn Menschen sich darüber definieren, was sie nicht tun?

Wo wir aber gerade vom Sein und seiner Negation reden: Ein anderes Wort dafür, das Sein eines Menschen zu beenden, ist »Mord«. Wenn man aber einem Volk sagt: »Höre auf, Volk zu sein!«, ist das nicht dasselbe, wie wenn man ihm »Höre auf zu sein!« sagte? Also: »Stirb!«

Was halten wir von jenen Erpressern, die sagen: »Liebe mich, oder ich töte mich«? Wäre es okay, einen Menschen zu erpressen, entweder er lasse dich bei sich wohnen oder du bringst dich um? Und was, wenn einer sich wissentlich auf ein seeuntüchtiges Boot begäbe und sagte: »Rette mich, bringe mich in dein Land und versorge mich fürs Leben, oder ich ertrinke« – wäre das okay?

Du vertraust einem Arzt, weil er studiert hat, das belegt seine Expertise, und weil die übrigen Patienten ihm vertrauen. Warum vertraust du dir selbst, so allgemein? Bist du Experte in eigenen Angelegenheiten?

Und: Würdest du einem Arzt vertrauen, nur weil es dir zur Pflicht gegeben wird, ihm zu vertrauen? Vertraust du deiner Regierung?

Nächste Frage: Warum ist der Hamster im Hamsterrad glücklich?

Beim tatsächlichen Hamster ist es das Vorüberrauschen der Stäbe des Hamsterrads, das ihn glücklich macht. Das erinnert ihn ans Vorübergleiten der Grashalme, wenn seine Vorfahren durchs Feld liefen. Ist es beim menschlichen Hamster womöglich auch so?

Und schließlich, eine letzte Frage noch, wo wir gerade von der Hamsterisierung des Ehrlichen reden: Wenn du einen Satz einleiten oder schließen würdest mit »Früher war ich nicht so« – was genau würdest du meinen?

So viel der Fragen für heute! Ich bin sehr, sehr gespannt auf Ihre Antworten in den YouTube-Kommentaren.

Und: Was fragen Sie sich heute? Lassen Sie uns darüber sprechen!

Weiterschreiben, Dushan!

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