Dushan-Wegner

12.06.2022

Harte Drogen, aus Gründen

von Dushan Wegner, Lesezeit 7 Minuten, Foto von Sven Brandsma
In Oregon, USA, wurden harte Drogen entkriminalisiert, um die Zahl der Überdosis-Fälle zu senken. Was passierte? Die Fälle wurden deutlich mehr. Kanada schaut sich das an – und will es natürlich nachmachen. Warum?
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Die Gouverneurin des US-Bundesstaates Oregon wird von den sogenannten »Democrats« gestellt, ebenso wie der Generalstaatsanwalt. Die Gouverneurin betont gerne, dass sie »bisexuell« ist (und mit einem Mann verheiratet, dessen Kinder sie adoptierte), und bestimmt sagt sie das nicht nur aus Wahlkampf-Gründen (immerhin liegt auch Portland in Oregon, und die »woke« Szene von Portland ist derart extrem, dass sogar andere »Woke« sich in TV-Serien wie »Portlandia« darüber lustig machen).

Oregon ist nicht der einzige Staat in den USA, in welchem immer mehr Menschen die Realität nur noch mit Drogen ertragen. Oregon hat aber eine interessante Lösung für das Problem krimineller, harter und gefährlicher Drogen gefunden – man »dekriminalisiert« sie einfach! (npr.org, 18.6.2021)

33,6 Prozent

Nach einem entsprechenden Bürgerentscheid von 2020 (vox.com, 3.11.2020) wird der Besitz »kleiner Mengen« von harten Drogen wie Heroin oder Meth nur noch als Ordnungswidrigkeit behandelt, auf die ein Bußgeld von 100 US-Dollar steht, und selbst das kann erlassen werden.

Der offizielle Grund für die Dekriminalisierung war, dass man damit die Zahl der Überdosis-Tode reduzieren wollte, indem man Ressourcen von der Verfolgung von Drogenverbrechen auf die Behandlung von Suchtkranken umlenkte. Hmm.

Am Ende gewinnt aber immer die Realität. Im letzten Jahr stieg die Zahl der Überdosis-Tode in Oregon um 33,6 Prozent (so etwa wweek.com, 13.5.2022).

Wann Sie dies suchen

Eine der treibenden Drogen der aktuellen Krise heißt »Fentanyl«. Es ähnelt Morphin, ist aber 50 bis 100 mal stärker (nid.nih.gov).

Die Lehrkräfte in Oregon werden nicht nur in »LGBTQ2SIA+«-Standards und Pronomen-Akrobatik geschult (siehe etwa cosa.k12.or.us, Präsentation vom August 2021 (PDF)), sondern auch im Umgang mit Fentanyl-Überdosis-Fällen in Schulen (co.lincoln.or.us, 2022).

Lehrer in Oregon lernen neue Grundkenntnisse, etwa darüber, wie man einfach an Naloxon kommt; Naloxon ist ein »Opioid-Antagonist« (siehe Wikipedia), der die Wirkung von Opiaten ganz oder teilweise aufhebt.

Ach, man kann den Zustand einer Gesellschaft wohl auch daran ablesen, wie die Schulapotheke jeweils bestückt wird. An mancher deutschen Schule wurden, wie mir aus erster Hand berichtet wurde, in den letzten Jahren die Kühlpacks aufgestockt (um die Folgen brutalster Pausen-Schlägereien etwas aufzufangen). Es ist an deutschen Schulen auch bald konkret notwendig, sich um die Erstversorgung von Messerwunden kundig zu machen. (Nennen Sie mich zynisch, aber ich verlinke hier nicht eine konkrete Meldung, sondern eine entsprechende Google-Suche, die aktuelle Meldungen zu Messern an Schulen findet, egal wann Sie dies lesen.)

In den USA trainieren Lehrer ja bereits, was sie im Fall von Amokschützen mit Sturmgewehren tun sollen (vielleicht auch in Fällen, wenn die Polizei aus mysteriösen Gründen nicht nur nicht eingreift, sondern auch noch Eltern mit Gewalt und Drohungen davon abhält, selbst ihre Kinder in Sicherheit zu bringen; siehe nypost.com, 26.5.2022).

Und ebenfalls in den USA, etwa im erwähntem Staat Oregon, lernen die Lehrer eben auch, was sie tun müssen, wenn ein Kind etwas viel Fentanyl geschluckt hat. (co.lincoln.or.us, 2022).

Nimmt sich ein Beispiel

Auch im Great-Reset-Musterland Kanada ertragen manche Bürger die Welt nur noch durch den Schleier von Heroin, Fentanyl & Co. In Städten wie Vancouver sind einige Straßenszenen von Junkies in verschiedenen Stadien des Verfalls geprägt (auf YouTube finden Sie zahlreiche Videos: Beispiel 1, Beispiel 2, selbst suchen).

Wie reagiert nun die kanadische Regierung auf die Epidemie harter Drogen? Was beschließt Kanada, um die Zahl der Überdosis-Fälle durch kriminellen Missbrauch tödlicher Gifte einzudämmen?

Es ist die Regierung des Fidel-Castro-Fans (cnn.com, 27.11.2016) und George-Soros-Verstehers (@canadianpm, 20.1.2016) Justin Trudeau. (Wissen Sie noch, 2016, als Trudeau in Davos zu Ehren von Herrn Schwab einen Text schlecht von den Telepromptern las, der ihm offenbar weitgehend fremd war? Siehe die Verhaspler bei YouTube.)

Wir erleben es ja, dass Prominente aus dem Davos-Dunstkreis öffentlich vom »Great Reset« reden. Und wir erleben, dass Journalisten als die publizistischen Kettenhunde der Politik es als »Verschwörungsmythos« niedermachen, wenn man schlicht wiederholt, was die Politik selbst ankündigt. Wenn ich Justin Trudeau für mehr als einen braven Text-Vorleser halten würde, dann dürfte ich ihm echte Chuzpe attestieren, wenn er erstens selbst vom »Great Reset« schwärmt, weil Covid 19 eine »opportunity for a reset« »to reimagine economic systems« bietet (etwa: Gelegenheit für einen Reset, um ökonomische System neu zu denken) – und zweitens es als »Conspiracy« abtut, dass er ernst meinen sollte, was er wörtlich sagte (toronto.com, 24.11.2020).

Die Regierung des Justin »Blackface« Trudeau nimmt sich ein Beispiel an Oregon und will ebenfalls den Besitz harter Drogen »entkriminalisieren« (npr.org, 1.6.2022).

Sheila Malcolmson, die kanadische Ministerin für »Geistige Gesundheit und Süchte«, erklärt, dass durch die Entfernung des »Stigmas« die Menschen auch nicht mehr abgehalten würden, sich Hilfe zu holen (ebenda).

Wie weltfremd muss man sein, zu glauben, dass es das »Stigma« ist, dass den Drogensüchtigen dazu treibt, sich das nächste High zu besorgen statt auf ultra schmerzhaften Entzug zu gehen?

Emergenz der Nützlichkeit

Die Frage nagt also weiter an mir: Warum »bekämpfen« Great-Resetter den Anstieg von Überdosis-Fällen, indem sie es leichter machen, harte, tödliche Drogen zu besitzen?

Die offizielle Theorie funktioniert offenbar nachweislich nicht in der Praxis.

Gibt es noch eine Begründung, eine inoffizielle?

Ja, gibt es.

Genau genommen gibt es zwei. Eine inoffizielle Begründung, die tatsächlich ausgesprochen wird – und eine, die nur impliziert wird, die sich aber recht deutlich als Funktion ergibt.

Bei npr.org, 18.6.2021 lesen wir: »critics everywhere have long called the drug war a racist, inhumane fiasco«, zu Deutsch etwa: »Kritiker überall haben seit langem den Krieg gegen Drogen ein rassistisches, unmenschliches Fiasko genannt«.

2017 wurde bekannt, dass die U-Bahn von San Francisco die Überwachungskamera-Videos von Überfällen nicht mehr herausgab, um nicht »rassistische Stereotype« zu bedienen (cbsnews.com, 9.7.2017). Wenn die Hautfarbe von Tätern nicht zu linken Lebenslügen passt, verzichtet man eben darauf, die Täter zu fangen, und nimmt schulterzuckend mehr Opfer in Kauf. Ähnlich ist es wohl mit dem Kampf gegen Drogen: Wenn es das linke Lügenweltbild beschädigt, welche Gruppen häufiger im Kontext von Drogenkriminalität auftauchen, dann »löst« man das Problem auf die »linke« Art: Man »entkriminalisiert« es, tödliche Drogen zu besitzen.

Es wirkt reichlich absurd und erschreckend plausibel, dass man den Kampf gegen harte Drogen aufgibt, um nicht »rassistisch« zu sein.

Jedoch, es gibt auch »Nützlichkeiten«, die von keinem einzigen Menschen oder Akteur tatsächlich beabsichtigt sein müssen, um zu wirken. Wir erleben eine »Emergenz der Nützlichkeiten«, die nicht aktiv geplant war – aber dann doch in Kauf genommen und eben genutzt wird.

Rechtzeitig

Schauen wir uns einmal an, wie Behörden in Oregon selbst erklären, warum sogar Kinder harte Drogen nehmen.

Das Folgende ist keine essayistische Zuspitzung meinerseits. Es ist ein wörtliches Zitat. Dies ist erste Begründung für den steigenden Konsum harter Drogen durch Kinder, wie sie die erfrischend offene und ausführliche Website der Schulbehörde des Lincoln-County in Oregon vorlegt:

Youth may use drugs to cope with mental health problems and stress. Many are still struggling from the effects the COVID-19 pandemic had on their lives in and outside of school. (co.lincoln.or.us, Stand 12.6.2022)

Zu Deutsch etwa:

Jugendliche könnten Drogen nehmen, um mit psychischen Gesundheitsproblemen und Stress fertig zu werden. Viele kämpfen immer noch mit den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf ihr Leben innerhalb und außerhalb der Schule. (co.lincoln.or.us, Stand 12.6.2022; Übersetzung aus dem Englischen)

Wollte man versuchen, den Zynismus noch zu übertreffen, könnte man es paraphrasieren: »Hey, eure Kinder nehmen harte Drogen, aber das ist fast schon verständlich nach all den Covid-Maßnahmen. Tröstet euch! Erstens wäre es ohne Lockdown, Masken und Impfung noch schlimmer geworden! Zweitens ist es zum Glück nicht mehr kriminell, diese harten Drogen bei sich zu haben. Und drittens wissen die Lehrer jetzt Bescheid, wo es Gegenmittel gibt, um die Überdosis zu neutralisieren — vorausgesetzt natürlich, dass man euer zusammengebrochenes, kaum noch ansprechbares Kind rechtzeitig auf dem Boden der Schultoilette findet.«

Aus den Fugen

Dies sind Zeiten, in denen westliche, sich »demokratisch« gebende Regierungen täglich mehr wie Marionetten wirken und sich bald wie Gegner der Menschen anfühlen könnten.

Spätestens wenn westliche Behörden es de facto schulterzuckend hinnehmen, dass behördliche Maßnahmen die Kinder in Depression und harte Drogen treiben, wissen wir, dass die Welt aus den Fugen geraten ist.

Dankbar für Klaviermusik

Ich habe offenbar, während ich diese Zeilen schrieb, »The times, they are a’changing«, vor mich hingebrummt. Das muss meine Tochter inspiriert haben, denn sie spielt und singt just jetzt eben dieses Lied unten am Klavier.

Der Sohn hat sich am Nachmittag mit einem Freund getroffen, um gemeinsam Hausaufgaben zu erledigen (und etwas Computer zu spielen). Jetzt geht er mit einem anderen Freund etwas »Ballsport« treiben.

Die letzten Jahre haben mich, ja, Dankbarkeit gelehrt. Ich bin dankbar für jedes bisschen Normalität in meinem Leben.

Dankbar für Klaviermusik. Dankbar für Jungs, die Jungsdinge machen. Dankbar, dass es Menschen gibt, die sich wie ich noch immer weigern, den Wahnsinn als »normal« schönzulügen – und die doch, wie ich, etwas Normalität und etwas Schönheit in jedem finden wollen.

Ich will dem hässlichen Wahnsinn im Großen ganz bewusst die normale Schönheit im Kleinen entgegensetzen, das ist heute mein bestes Rezept.

Weiterschreiben, Wegner!

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