Wann wird’s mal wieder richtig Sommer, so sang einst Rudi Carrell. Und weiter: Ein Sommer, wie er früher einmal war?
Ach, was Carrell nicht wissen konnte: Wenn es wieder richtig Sommer ist, werden wir in Klimahysterie verfallen!
Es ist etwas wärmer dieser Tage. Es ist immerhin Juni. Es brennt auch, und ein oder zwei Menschen hat die Hitze nicht gutgetan.
Ehrenwerte Familienväter werfen am Wochenende trotz der Hitze den Grill an. In politischen Büros und Redaktionen schüren derweil weniger ehrenwerte Klimahetzer wieder die Klimahysterie.
Ich will offen sein: Ich bin frei von Klimapanik.
Wir kennen sie ja, die Wetterkarten, die heute viel brennender wirken. Wettervorhersage im Panikmodus.
Staatsfunk-Versteher behaupten, diese Karten hätten unterschiedliche Kontexte. Sei’s drum.
Ein besonders freches Beispiel für geschürte Klimahysterie lieferte dieser Tage eine gewisse politische Fachkraft, welche eine Horror-Grafik verbreitete, wo man 53 Grad Celsius in Spanien darauf sah. Diese Fachkraft »verwechselte« perfide mal eben die Temperatur der Oberfläche mit der Temperatur der Luft. Wo Panik geschürt wird, da müssen Details zurückstehen. (@Peter_Jelinek, 17.6.2022/ archiviert)
Mir selbst bereitet etwas anderes mehr Angst als Klima. Eine andere Katastrophe.
Auch ewiger Frühling
Vergleichen wir einmal das TV-Programm von heute mit dem TV von vor 20 Jahren. Es lässt sich nicht leugnen, dass die Debatten schlicht blöder geworden sind.
Ein Harald Schmidt etwa wirkt heute wie ein Relikt – ein Relikt aus einer klügeren Zeit.
Wir hören Journalisten und Politiker, wie sie argumentieren, und wir denken uns: War das schon immer so ein Kinder-Niveau?
Nein, war es nicht.
Es war nicht immer so blöd.
Zum Beispiel: Gerade erst las ich (@IsoldeRuhdorfer, 14.6.2022/ archiviert), wie eine Journalistin argumentierte, dass es in Deutschland keine Propaganda gibt, was man daran sieht, dass Querdenker demonstrieren dürfen.
Das meinte die ernst.
Was soll man da noch sagen?
In Deutschland wird das »falsche« Demonstrieren bestraft, von Bußgeldern über Jobverlust bis hin zur blanken Gewalt durch die Berliner Polizei. Selbst wenn das nicht der Fall wäre, was hätte das eine mit dem anderen zu tun?
Logik? Fehlanzeige. Hauptsache, man hat Zeilen gefüllt, mit Stichwörtern. Journalismus im Propagandastaat.
Wenn Worte aber nichts bedeuten, dann sind wir bei der »Idiocracy« angelangt. Idiokratie. Dummheit als wahres Herrschaftsprinzip. Das macht mir weit mehr Angst als etwas Klima.
Wenn wir klug wären, dann kämen wir auch mit steigenden Temperaturen klar, was auch immer diese wirklich verursacht.
Wenn wir aber dumm sind, dann würde auch ewiger Frühling zur Hölle auf Erden werden.
Übrigens: Es ist nicht nur ein Bauchgefühl, dass die Menschen dümmer werden.
Es wurde in neutralen Studien belegt, dass der durchschnittliche IQ der entwickelten Länder seit Jahren sinkt.
Ein Zitat: »Even children born to high-IQ parents are slipping down the IQ ladder.« (nbcnews.com, 22.5.2022) – zu Deutsch: »Sogar Kinder von Eltern mit hohem IQ rutschen die IQ-Leiter hinab.«
Es hat etwas mit dem Lebensstil insgesamt zu tun. Mit Überlastung von Teilen des Gehirns, die etwas Ruhe bräuchten – und mit sträflicher Vernachlässigung anderer Teile.
»Ein Schaf war damals froh«
Man könnte die logischen, sachlichen Denk-Fähigkeiten des Menschen auch ein »logisches Immunsystem« nennen.
Ein starkes Immunsystem kann dich, wenn du Glück hast, vor schweren Krankheiten schützen.
Ein schwaches Immunsystem dagegen wird auch vom lauen Lüftchen umgehauen – und eine schwache Logik schmilzt in der Sommerhitze dahin.
Es wäre eine gute Idee, unser Immunsystem zu stärken – aber dann auch auf unsere Abwehrkräfte zu vertrauen. Dies gilt auch und insbesondere für die Abwehrkräfte gegen unlogisches Denken.
Mir klingt heute extra laut die Mahnung der Aufklärung im Ohr: »Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.«
Mit einem Kaltgetränk
Rudi Carell sang: »Wann wird’s mal wieder richtig Sommer?« – Das Lied ist nostalgisch und prophetisch zugleich. Es heißt: »Ein Schaf war damals froh, wenn man es schor. Es war hier wie in Afrika.«
Nun, mancher Bürger fühlt sich heute tatsächlich wie ein Schaf, und soll wohl auch noch froh sein, dass und wenn er geschoren wird. Oder wie es beim Laden vom Klaus Schwab heißt: »Du wirst nichts besitzen, und glücklich sein.«
Ob es inzwischen hier ist »wie in Afrika«, das muss jeder selbst beurteilen, an manchen Orten ist es auf jeden Fall ganz schön heiß.
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen. Und vergiss nicht: Wenn es so warm ist wie dieser Tage, dann denkt es sich mit einem Kaltgetränk in der Hand angenehmer – und manchmal auch präziser.
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen – und hüte dich vor denen, die es nicht tun.