Beim Begriff „Renaissance-Künstler“ denken wir meist an Supermänner wie Michelangelo und Leonardo da Vinci. Frauen dagegen lächeln geheimnisvoll (Mona Lisa) oder haben merkwürdige „angetackerte“ Brüste. (Warum wirken Michelangelos „Frauen“ so häufig wie „Männer mit Brüsten“? Wusste er etwa nicht, wie Frauen wirklich aussehen? Oder hatte er andere, philosophische Gründe?)

Viel zu wenig ist im öffentlichen Bewusstsein verankert, dass es auch weibliche Renaissance-Malerinnen gab – und sie haben Großartiges geleistet. Tara Field hat 2013 einen Einstiegs-Artikel auf artnet.com geschrieben: „Women Painters during the Italian Renaissance“. Ich empfehle ihn zur Lektüre, samt der Links zu einzelnen Künstlerinnen. Jeder Tag ist ein guter Tag, seine Begriffe zu überprüfen, heute also den Begriff des Renaissance-Künstlers.
Das Top-Bild dieses Beitrags ist übrigens „Judith mit dem Kopf des Holofernes“ von Fede Galizia. Ein weiteres Gemälde von Galizia haben wir auch im Beitrag zum Feminismus präsentiert. Dieses aber, sagt man, ist ein Selbstportrait der Künstlerin. Sie hat ihren Namen ins Schwert eingraviert.