Es gibt diese Situationen im Leben, da sagt man (zu sich oder zu einem Freund): »Das solltest du lieber nicht zu Ende denken.«
Ein Hauskauf könnte so eine Situation sein. Man verschuldet sich auf zwanzig Jahre oder mehr. Man weiß nicht, ob man nächstes Jahr noch über genug Einkommen verfügt. Ob man gesund ist. Man weiß nicht, ob das Land in fünf Jahren wirtschaftlich nicht längst kollabiert ist. Doch man verpflichtet sich, noch in Jahrzehnten brav monatlich die Schulden samt aller Zinsen abzustottern. Das ist eine Situation, wo man sämtliche Szenarien außer dem Idealfall »nicht zu Ende denken sollte«. Es könnte einem den Mut rauben.
Ja, eine ganze Reihe von Entscheidungen im Leben lassen sich nur dann vor einem selbst rechtfertigen, wenn man alle Möglichkeiten außer dem Idealfall ignoriert. Ehe und/oder Familiengründung etwa. Manche interessante Berufswahl. Gewisse wirtschaftliche Unternehmungen. Auswandern und kämpfen und/oder bleiben und kämpfen.
Und dann existieren noch die Dinge, die sollte man aus verschiedenen Gründen lieber gar nicht zu Ende denken, denn alle möglichen Ausgänge sind … schwierig.
Aktuell wird gemeldet: »Knapp die Hälfte der Deutschen erwartet, dass die Ampel-Koalition noch vor den Bundestagswahlen im Herbst 2025 zerbricht. Spekulationen um vorgezogene Neuwahlen werden immer lauter.« (focus.de, 26.12.2023)
In noch höhere Ämter
Lasst uns zunächst das Offensichtliche feststellen. Was wäre denn die Motivation der Beteiligten, ihre Ämter aufzugeben? Einzig, dass sie für den angerichteten Schaden am Land und an den letzten Resten der Demokratieillusion in noch höhere Ämter aufsteigen. Doch es können eben nicht alle von denen EU-Chefinnen werden.
Die Zeiten, in denen Politiker aus Anstand oder zur Wahrung der Würde des Amtes zurücktraten, sind vorbei. Die einen bedienen sich selbst, die anderen helfen ausländischen Akteuren bei der Aufteilung des Landes.
Aber wissen Sie was? Es spielt keine große Rolle, wie die sich entscheiden.
Keines der aktuellen Szenarien »will man zu Ende denken«.
Genau null Interesse
Nehmen wir an, es wird neu gewählt.
Den Willen der Wähler, nämlich eine konservative CDU/CSU mit der AfD zur Kurskontrolle, wollen gewisse außerdemokratische Kräfte verhindern. (Es gehört zu den unbeabsichtigten Verdiensten der AfD, dass sie Altparteien und gewisse Behörden dazu veranlasst, die demokratischen Masken abzulegen und ihre wahren, hässlichen Fratzen zu zeigen.)
Wahrscheinlicher wäre eine Regierung aus, satirisch gesagt, Mr. BlackRock (sprich: US-Investoren) und den Kräften, die hinter Habeck und den Grünen stecken (womöglich US-Investoren, und mit »Investoren« meinen wir natürlich auch gewisse globale Neosozialisten).
Und die alle hätten genau null Interesse an einem selbstbewussten, souveränen Deutschland.
Die Demokratie ist ein System, in welchem der Bürger einmal alle vier Jahre eine Partei wählt, die für ihn sprechen soll.
Die Mehrheit der wählenden Bürger ist müde und/oder gehirngewaschen vom Staatsfunk. Oder man ist schon schwächer und ein freundlicher Mensch »hilft« beim Ausfüllen der Briefwahlunterlagen. Wie auch immer, die so gewählten Parteien koalieren derart, dass sich in der Politik garantiert nichts ändert… zumindest nicht zum Vorteil der Bürger.
Sollte aber eine Partei tatsächlich etwas verbessern wollen, auch um zu zeigen, dass Wahlen doch etwas verändern, dann legt das System seine demokratischen Masken ab und kämpft gegen eben diese Partei. (Diese Partei spricht zwar bald für ein Viertel des Volkes, doch das stört die »Elite« wenig – die verachtet ohnehin das ganze Volk.)
Doch nehmen wir einmal einen »halben Idealfall« an. Nehmen wir an, dass die aktuelle Regierung zwar schlecht ist, es aber nach den nächsten Wahlen besser werden kann.
Diese »Demokratie« ist ein System, in welchem der Wähler, der bald nach den Wahlen feststellt, dass das Ergebnis seiner ach so freien Wahl wieder eine Katastrophe ist, die nächsten Jahre hilflos zusehen muss, wie sein Land und sein Leben und die Zukunft aller unserer Kinder (so sie im Land bleiben) zerstört werden.
Ja, das bedeutet zu Ende zu denken.
Sucht mal in den Nachrichten
Ich träumte einst, nach dem »Merkelsturz« würden wir alle zu »Trümmerfrauen« werden (Essay vom 14.6.2018). Wir dachten, es könne nicht schlimmer werden – wir dachten falsch.
Doch nehmen wir an, ein Wunder würde geschehen, der Staatsfunk würde abgeschafft, Gerechtigkeit würde einkehren, die Regierung und die EU-Kommission würde ihre Sitzungen dort halten, wo sie Herrn Ballweg und manchen GEZ-Verweigerer einsperrten, Schweine würden pfeifen lernen und die Hölle würde zufrieren.
Nehmen wir an, die aktuelle antideutsche Regierung würde durch eine prodeutsche Regierung ersetzt: Welche Maßnahmen wären notwendig, um die aktuellen Entwicklungen umzukehren?
Sucht mal in den Nachrichten (oder eurem Gedächtnis) nach dem Stichwort »Abschiebung eskaliert«. Und nun rechnet das hoch auf eine realistische, aber notwendige Zahl.
Nein, das mag man »lieber nicht zu Ende denken«. Es bräuchte viel Polizei. Sehr viel Polizei.
(Nebenbei: Die Polizei in Deutschland bereitet sich aktuell auf den jährlichen Bürgerkrieg zu Silvester vor. Habe ich »Bürgerkrieg« geschrieben? Ich meinte »Hochfest der Toleranz«.)
Hahaha, nein
Ich empfehle, dass wir einander in Gedanken an die Hände nehmen, dass wir einander Mut zusprechen und derart gestärkt zu Ende denken, was man sonst nicht zu Ende denken will.
Macht Pläne für euch selbst, und diese eure Pläne sollten zu Ende gedacht sein.
Habe ich Hoffnung? Es kommt darauf an, was genau man mit »Hoffnung« meint.
Die Hoffnung als Grundvertrauen in Regierung, System und die Güte der Eliten – hahaha, nein.
Ich glaube an eine Hoffnung, die auf durchdachtes, mutiges und wirksames Handeln baut.
Hofft – und handelt so, dass eure Hoffnung gerechtfertigt ist.