»Wir sind nicht mehr frei, wir werden programmiert«; wenn jemand Ihnen diese These zum theoretischen Ausprobieren vorlegte, wären Sie nicht versucht, ihm zuzustimmen?
Ich erlebe immer wieder, dass ansonsten kluge Menschen, wenn sie Worte wie »Code« oder »Programmierung« hören, innerlich abschalten; die Augen werden glasig, als würde eine Jalousie vor ihrem Geist heruntergehen.
Wenn Sie es aber zumindest für nicht vollständig unplausibel halten, dass wir »programmiert« werden, wäre es dann nicht geradezu zwingend, zumindest sagen zu können, was Sie mit dem Wort »programmiert« überhaupt meinen?
Ich wage diese Warnung: Wenn Ihnen beim Wort »Code« oder »Programm« die Augen nach hinten in den Kopf rollen und panische Langeweile den Magen verkrampfen lässt, haben Sie ein echtes, potentiell lebensgefährliches Problem – und es hat nicht einmal mit Computern zu tun.
Mit Code oder Programm in unserem Sinne meine ich hier eine Kombination von Anweisungen, welche festlegen, wie von außen ins System gelangende Informationen (Input) verarbeitet und in andere Informationen (Output) umgewandelt werden sollen. (Bei Robotern etwa könnte der Input aus Sensoren-Daten bestehen, und der Output als Steuerung von Motoren ausgegeben werden.)
Der folgende aus nur zwei Zeilen bestehende JavaScript-Programmcode (hier Link zum Live-Code) sollte auch für Nicht-Programmierer recht leicht lesbar sein:
var name = prompt("Bitte geben Sie Ihren Namen ein!");
alert("Hallo " + name);
Die erste Zeile dieses ultrakurzen Codes definiert eine »Variable« (also den theoretischen Ort, an welchem hereinkommende Information gelagert wird), fragt den Benutzer nach seinem Namen, und weist diesen in einem Schwung der »name« genannten Variable zu. In der zweiten Zeile grüßt man den Nutzer, indem man erst »Hallo« und dann den eben eingegebenen Namen in einer Alert-Box einblendet. (Schließen Sie, wenn Sie etwas Zeit haben, einfach eine Datenbank an, um die eingegebenen Informationen zu speichern und natürlich an den CIA weiterzuleiten, lassen Sie auch den Code automatisch nachschauen, wer sonst noch diesen Namen als »Freund« angegeben hat, ergänzen Sie vielleicht noch einige Funktionen hier und da, für Fotos und so weiter, und schon haben Sie Facebook nachprogrammiert.)
»Code« und »Programm« oder auch »Algorithmus« sind für unsere begrifflichen Zwecke verschiedene Worte für dasselbe Konzept, nämlich ein Set von Anweisungen dazu, wie etwas, das von außen kommt, verarbeitet werden soll.
Unsere Definition von »Code« zahlt sich bereits aus: Der Satz »Wir werden programmiert« bezeichnet nichts anderes als »Man dressiert uns an, wie wir auf Informationen zu reagieren haben«.
Kampf als Code
Es ist fürwahr nicht mehr neu (dafür aber als Einstiegsbeispiel nützlich), wenn wir konstatieren, dass aus dem ohnehin latent anti-demokratischen »Kampf gegen Rechts« (also dem von der Regierung geförderten Kampf gegen eine legitime politische Meinung, die zudem in allen erfolgreichen Nationen das selbstverständliche Fundament öffentlicher Debatte bildet) ein offen totalitärer und diktatorisch riechender »Kampf gegen abweichende Meinung« wurde.
Was in diesem »Kampf« tatsächlich bekämpft wird, das wird rein funktional festgelegt, nicht inhaltlich. Wenn wie im Fall von Corona die Regierung die Meinung um 180 Grad dreht, wird mit allen Propaganda-Milliarden exakt das bekämpft, was man eben doch mit derselben Macht als einzige legitime Meinung durchzusetzen versuchte.
Es liegt nahe, den »Kampf gegen Abweichler« nur als Kampf von X gegen Y zu lesen, also zu fragen, wer gegen wen kämpft, für welches Ziel und mit welchen Mitteln. Man könnte aber auch – und zumindest probeweise sollte man es also – den »Kampf gegen Abweichler« als Code und Programmierung lesen.
In jenem »Kampf« werden ja selten echte Argumente geliefert, warum Abweichler angeblich »rechts« sind (es wäre auch schwer, denn die bekämpften Positionen können von heute auf morgen sehr verschiedene sein; im Fall des importierten Antisemitismus etwa, den zu kritisieren »rechts« ist, wird jeder Argumentversuch vollständig absurd). Argumente operieren mit Aussagen- und Prädikatenlogik (auch wenn man nicht weiß, was genau das ist – Schwerkraft funktioniert ja auch dann, wenn man ihre Mathematik nicht versteht).
Die Mechanik von Argumenten erkennen wir teils instinktiv (sie entsprechen der »Mathematik der Realität«), und in den Schulen wurde früher zumindest die Kunst der präzisen Argumentation verfeinert (heute ist es wohl von Schule zu Schule und Lehrer zu Lehrer verschieden).
Argumente liefern neuen Input für bestehenden Code. Das Problem linker Propaganda ist, dass Realität und Argumente gegen sie sprechen – also braucht das Anliegen jenes »Kampfes« einen neuen Code.
Der »Kampf gegen Rechts« ist weit mehr als ein klassisches Ringen ums bessere Argument – es ist ein Code, ein Algorithmus, eine Programmierung der Bevölkerung.
Reden Sie doch einmal mit einem Bürger, der von Staatsfunk und Propaganda »programmiert« wurde, beobachten Sie seine Rede- und Denkmuster, und dann fragen Sie sich: Wurde dieser Mensch in der Sache überzeugt (hat er also gute Argumente nach bewährten Argumentationsmustern) – oder ist er schlicht programmiert, auf bestimmte Art zu reagieren?
Die »Programmierung« durch neue Propaganda ähnelt etwa einer Impfung, durch welche dem Körper beigebracht werden soll: »Wenn X hereinkommt, dann tust du Y!« – wobei es bei den Impfungen natürlich verschiedene Arten gibt…
RNA-Impfung als Code
Mein eigenes Fachgebiet sind eher Begriffe und Argumentation, nicht Medizin oder Virologie. Ich will mich also auch weiterhin gar nicht erst in Sachen »Impfung« aus dem Fenster beschränkter Kompetenz lehnen (Sie haben da Ihre Quellen) – zwei Aspekte zur Begrifflichkeit fallen mir jedoch heute besonders auf:
Erstens: Ziel und Zweck von Impfungen ist ein Zustand, der sich wenig kontrovers als »Programmierung« des Körpers bezeichnen lässt. So wie die Kampf-gegen-Abweichler-Propaganda von Regierung und Staatsfunk den Menschen gegen abweichende Meinung impfen will, so will eine medizinische Impfung den Körper programmieren, sofort und wirksam gewisse Krankheitserreger abzuwehren.
Zweitens: Es scheint mir an der Grenze zur Unredlichkeit zu liegen, die aktuellen RNA-Impfungen gegen COVID-19 überhaupt als »Impfung« zu bezeichnen.
Propagandisten nutzen die Unschärfe unserer Begriffe, um unsere Meinung gemäß ihren Interessen zu manipulieren. Was meinen wir, wenn wir »Impfung« sagen?
Die meisten Menschen verstehen unter Impfung den Prototypen von Impfung, nämlich (mehr oder weniger) tote Krankheitserreger, die in den Körper eingespeist werden, woraufhin das Immunsystem sich selbst »programmiert«, diesen Krankheitserreger zu bekämpfen. Man nutzt also einen ohnehin im Körper existierenden Vorgang, und füttert diesen lediglich mit neuen »Argumenten«.
Wer aber von den RNA-Impfungen gegen COVID-19 als »Impfung« spricht, der nutzt eine erweiterte Bedeutung des Begriffs Impfung, nämlich etwa: »Alles, was irgendwie in den Körper gespritzt wird und dazu führt, dass der Körper einen bestimmten Krankheitserreger bekämpft.«
Die Zahl der Menschen, die sich Astra Zeneca & Co spritzen lassen, würde vielleicht geringer sein, wenn statt »Impfung« oder gar »Piks« ehrlich(er) »Neuprogrammierung deiner Körperzellen durch Nukleosid-modifizierte mRNA« (vergleiche cdc.gov, Englisch; dt. Wikipedia) gesagt würde, also »Einfügen von Nukleinsäuren« »in die Körperzellen eines Individuums« um Krankheiten »vorzubeugen«.
Nein, ich steige hier nicht in die medizinischen Debatten ein. Zunächst bin ich mir der Limits meines Fachwissens bewusst. Vor allem aber denke ich, dass es dem Einzelnen obliegt, selbst gemäß seiner »Relevanten Strukturen« und, ja, gemäß seines »informierten Bauchgefühls« seine jeweiligen Risiken abzuwägen – und dann auch gegebenenfalls für seine Kinder zu entscheiden (und da bin ich mir heute sehr sicher und mit Elli einig, wie und was ich entscheide).
Wir werden programmiert. Unser Gehirn wird von Propaganda programmiert. Unser Körper und seine Zellen werden von Impfstoffen und »Impfstoffen« programmiert. Und man will uns programmieren, uns von »Impfstoffen« programmieren zu lassen. (Was sagt eigentlich unsere Erfahrung über Bugs in frühen Versionen von Software? Ein Scherz dazu: Ist es nicht charmant, dass ausgerechnet Bill Gates von Microsoft unsere Zellen programmieren will? Erscheint bei einem an Thrombose sterbenden Geimpften statt des weißen Lichts im Tunnel zuletzt ein blauer Windows-Absturz-Bildschirm?)
Es ist eigentlich recht einfach, zu verstehen, was Code und Programmierung sind. Doch wie blind ist einer, der den Code nicht sieht, der sich gar nicht erst dessen bewusst wird, dass und wie man ihn unentwegt programmieren will?
»Und jetzt steh auf!«
Selbst wer die Film-Trilogie Matrix tatsächlich bislang nicht gesehen hat, kennt die Bilder des herabfallenden Codes (siehe YouTube), welcher für die Realität selbst steht. Und wer den Film kennt, der vergisst kaum den Moment, an welchem Neo zum ersten Mal die Matrix selbst als Code sieht und in ihr zu handeln lernt (via YouTube).
Kurz bevor Neo aufsteht und zum ersten Mal den Code der Matrix direkt »sieht«, war er klinisch tot, doch sein Herz hatte neu zu schlagen begonnen, und Trinity sagte zu ihm: »Now get up!« – »Und jetzt steh auf!«
Die Matrix des Films steht für alle Realität. Der Code, von dem wir reden, er steht »nur« für die Versuche gewisser Mächte, uns nach ihrem Willen und gemäß ihrer Absicht zu programmieren. Wir müssen uns selbst zurufen: »Und jetzt steh auf! Sieh den Code, nach welchem du programmiert wirst!«
Geprüft und festgestellt
In einem meiner persönlichsten Texte, »Irgendwem musst du dienen, mein Sohn« von 2018, zitiere ich schon im Titel Bob Dylan (der dieser Tage tatsächlich 80 Jahre alt wird – tempus fugit!!), und es verhält sich mit dem Code wie mit dem Dienen: Irgendeinem Code musst du folgen. (Die Menschen, die überhaupt keinem Code folgen, findet man in jenen Anstalten wieder, die man früher »Klapse« oder »Irrenhaus« nannte, und die heute politisch korrektere Namen tragen, und wo man dank moderner Psychopharmaka auch viel weniger »Schreien vom Abgrund her« hört.)
Den Menschen in seinem allerersten Zustand nennen wir einen Säugling, bezeichnen ihn also nach dem ersten Code, dem ersten »Programm«, nach welchem er funktioniert, nach der »Saug-App«, um es Neudeutsch zu sagen.
Das Kind wird zum Schüler, wo er aufs gesellschaftskompatible Denken hin »programmiert« wird, dann erhält er eine Ausbildung, dann eine Einarbeitung. – Etwa zu der Zeit aber, wenn man die vor einem liegende Lebenszeit kürzer einschätzt als die zurückliegende, beginnt mancher Mensch sich zu fragen: Was sind das für Programme, die ich die ganze Zeit ausführte? Welche Programme will ich ausführen?
Man nennt es die »Midlife-Crisis«, und Menschen fragen sich, wessen Code es eigentlich ist, den sie da brav abarbeiten.
Ich habe meine Arbeit als Schreiber einst damit und dafür begonnen, mich und jeden, der mir zuhören wollte dazu aufzurufen, immer wieder und mit aller Kraft selbst zu erforschen, was uns wirklich wichtig ist, welche Strukturen uns maximal relevant sind.
Vielleicht sollte ich noch tiefer gehen, vielleicht sollte ich noch frecher werden, und sagen: Wenn du geprüft und festgestellt hast, welche Strukturen dir wichtig sind, dann stelle fest, nach welchen Kriterien und nach welchem »Code« du es geprüft und festgestellt hast.
Codes, die ihr (nicht) prüft
»Wir sind nicht mehr frei, wir werden programmiert«; ist es wahr? Auch hier gilt: Es kommt drauf an. Es kommt auf die Entscheidungen des Einzelnen an. Es kommt auf die inneren wie äußeren Handlungen an. Und, ja: Es kommt auch aufs Glück an, auf den Zufall, in welche Familien man geboren und wie man dann aufgezogen wurde.
Ich frage mich: Wer nicht prüft, wie und womit er programmiert wird, ist er ganz »frei« zu nennen?
Ich sage: Programmiert euch (selbst) – oder werdet programmiert! (Nach Codes, die ihr nicht geprüft, nicht versteht, gar nicht erst als Codes erkennt.)
»Prüfe alles, glaube wenig, denke selbst!«, so erklingt unser stolzes Motto, und ich will »Prüfe alles« auch auf den Code anwenden, nach dem man mich programmiert.
Prüfe deinen Code, deine Programmierung, die App, die du dein »Ich« nennst!
Prüfe, wer dich programmieren will! Prüfe jedes Update, bevor du es installierst, und wenn du Zweifel hast – verschieb die Installation lieber noch ein wenig.
Prüfe, wie und womit sie dich programmieren wollen.
Wenn du aber deren Code geprüft hast, und wenn du fragwürdige Updates abgelehnt hast, dann sei so mutig, sage ein paar ach-so-wichtige Termine ab. Greife zu den alten Weisheitsbüchern, deren Autoren nichts von dir wollen, außer dir, viele Generationen vor dir, guten Rat zu geben. Und derart inspiriert triff die praktische Entscheidung: Programmiere dich selbst – oder werde programmiert.