Dushan-Wegner

29.07.2023

Warum es wehtut, wenn gewisse Leute reich werden

von Dushan Wegner, Lesezeit 3 Minuten
Es fühlt sich gut an, wenn ein armer Straßenmusikant zum reichen Rockstar wird, aber wenn ein Politiker oder Staatsfunker reich werden, wirkt es einfach falsch. – Warum?
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Es ist schon merkwürdig: Jeder Euro, den ein Politiker oder Staatsfunker kassiert, tut uns geradezu körperlich weh. Was für eine Verletzung von allem, was anständig ist! Redehonorare, Maskendeals, Beraterverträge, und sich selbst dicke Diäten und Zusatzleistungen gönnen.

Viel weniger schmerzhaft ist es, wenn etwa ein armer Straßenmusikant zum reichen Rockstar wird, oder eine alleinerziehende Mutter, die nächtelang an ihrem Roman schreibt, zur Bestsellerautorin wird.

Und es ist auch traurig, von Künstlern zu hören, die arm starben und erst lange nach ihrem Tod ein Publikum für ihre Kunst fanden. Die hätten Besseres verdient!

Warum ist das so?

Wenn ein Abzocker reich wird, gönnen wir ihm das so wenig, dass wir ihm kaum zugestehen möchten, im vollen Sinne »reich« zu sein. Manche sagen poetisch über einen solchen Schlawiner, dass er »viel Geld hat, aber in Wahrheit arm ist«. Das klingt natürlich, als würde man sich die eigene Armut schönreden, oder?

Intuitiv spüren wir, dass Geld ein Zeichen und Gradmesser dafür sein soll, wie viel Segen man seinen Mitmenschen brachte. Statt »Segen« können Sie auch sagen: wie viel Nutzen.

Ein Unternehmer, der unter Einsatz eigener Mittel etwa eine neue Art von Staubsauger entwickelt und dann damit reich wird … das ist doch eine schöne Geschichte!

Ein Politiker aber, der seine Bücher abschreibt und auch sonst doof ist, aber offensichtlich ein williges Rädchen im Getriebe der wirklich Mächtigen – wenn der damit reich wird, ist es uns zuwider. Es verstößt gegen unser Gerechtigkeitsgefühl. Es lässt uns den Glauben an die Menschheit verlieren.

Irgendwas läuft da falsch!

Ein reicher Abzocker ähnelt einem Hochstapler. Er simuliert, dass die Menschen ihn schätzen. Sein Geld mag formal legal verdient sein, und doch fühlt es sich geraubt an.

Es ist kein Zufall, dass gerade die Abzocker einander ständig Preise und Orden verleihen und sich gegenseitig versichern, wie wichtig sie angeblich für die »Zivilgesellschaft« seien. Nach der Zahl der Orden könnte sich mancher Staatsfunker in den Generalstab einer Bananenrepublik einreihen.

Staatsfunker reagieren denkbar gereizt, wenn man ihre Einnahmequelle sachlich richtig als »Zwangsgebühr« bezeichnet – warum eigentlich? Warum regen die sich so auf?

Die regen sich auf, weil sie entlarvt werden!

Diese Leute spüren, dass ihr Geld zwar real auf ihrem Konto liegt, aber dass ihr Reichtum auf einer Ebene auch fake ist. Das Geld wurde den Opfern unter Zwang abgepresst. Es bringt uns keinen Nutzen und gewiss keinen Segen.

Geld und Wohlstand sollten eigentlich ein Gradmesser dafür sein, wie viel Gutes oder zumindest Nützliches du der Welt gebracht hast. Und solcher Reichtum wäre wirklich etwas Gutes!

Eine Welt, in der niemand unverschuldet arm ist, aber einige reich sind, weil sie der Welt viel Gutes brachten – wäre das nicht wunderbar?

Nach den Ideen des Bettlers Karl Marx soll aber niemand dafür belohnt werden, dass sein Tun besonders vielen Menschen besonders viel Nutzen bringt. – Kein Wunder, dass diese Experimente ausnahmslos scheitern!

Ich wünsche mir eine Welt, in welcher Reichtum vom Nutzen abhängt, den man seinen Mitmenschen bringt.

Doch dies ist nicht meine Wunschwelt. Wir kennen ja die Fälle von Frauen und Männern, die über Jahre und Jahrzehnte ihren Mitmenschen ein Segen waren, doch im Alter dann Flaschen sammeln oder mit müden Knochen weiterarbeiten – was für ein verheerendes Zeugnis für unsere Gesellschaft!

Manche Veränderung hat ja damit begonnen, dass Menschen nicht nur unzufrieden waren, sondern auch wussten, warum, und dann etwas daran änderten.

Wir verstehen jetzt, warum wir unzufrieden sind, wenn die falschen Leute, die Abzocker und ihre zwangsfinanzierten Mediensöldner, reich werden.

Was werden wir daran ändern?

Wenn ich einmal träumen darf, dann will ich heute von einer Welt träumen, in der kein Mensch unverschuldet arm ist, aber genug Menschen leben, die reich sind, weil sie dem Rest von uns viel Segen brachten.

Ich träume weiter, und ich wünsche unseren Politikern den Kontostand, der ihrer wahren Lebensleistung entspricht.

Ihnen aber wünsche ich Reichtum, denn das würde belegbar festhalten, dass Sie für uns alle ein Segen sind!

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