Wie groß ist das Weltall, wie lang ist die Zeit? Auf wie viele andere Arten hätten die kleinsten Teilchen zusammengesetzt werden können?
Die Materie kam zusammen und formte dich. Genau dich. So existierst du. Dir dieser Unwahrscheinlichkeit bewusst zu werden, das ist der Beginn der Dankbarkeit.
Sei dankbar für dein Augenlicht. Wenn du während deines Lebens erblindet bist, sei dankbar für die Zeit, in der du sehen konntest. Die Materie, aus der du bestehst, war die meiste Zeit ihrer Existenz über blind, und wird blind sein.
Wenn du blind geboren bist, sei dankbar für die Menschen, die Augenlicht besitzen und dir durch ihre Werke und ihre Worte helfen.
Sogar für den Sehenden sind der Arm und der Fuß allein ja blind. Dein Arm und dein Fuß „sehen“ ja erst durch deine Augen und deinen Geist. Ähnlich sind die meisten Menschen ohne Hilfe blind.
Wohl dem, der seinen Mitmenschen hilft! Anders als die geistig Blinden wird einer, der nur an den Augen blind ist, aber wohl kaum die Hilfe eines Sehenden ausschlagen.
Sei dankbar für Sonne, Mond und Sterne, für den plätschernden Bach, für das Gras und die Steine, denn sie geben deiner so unwahrscheinlichen Existenz einen majestätischen Rahmen. Doch sei auch dankbar, dass du weder die Sonne noch ein Stein bist, denn weder Sonne noch Steine können täglich dazulernen.
Sei dankbar, dass du wach wurdest, dankbar, dass du den Tag verleben durftest. Dankbar, dass andere Menschen existieren, von denen einige tatsächlich nett sind.
Sei nicht der Stein, der eine Rolle in der Natur vollführt, aber sich seiner Existenz nicht bewusst ist. Sich seiner Existenz voll bewusst zu sein bedeutet, dankbar zu sein. Dankbar zu sein bedeutet, sich seiner Existenz bewusst zu sein.
Sei dankbar für die Menschen, welche nicht nur wie ein Stein den Berg des Lebens hinabrollen, sondern innehalten, und mit dir teilen, was sie fühlen, was sie traurig macht, worüber sie lachen und wofür sie dankbar sind.
Suche und sieh, wofür du dankbar sein kannst. Und dann, wieder und wieder: Sei dankbar!