Ich fragte einmal einen alten Russen, wie man es um der Höflichkeit willen tut, wie es ihm so gehe. Er antwortete: „Nun, wie soll es mir gehen? Ich wache auf, und dies und das tut weh, und das freut mich, denn so weiß ich, dass ich noch lebe!“
Was sind Ihre ersten Gedanken am Morgen? Es gibt ja religiöse Menschen, die beginnen ihren Tag mit rituellem Dank und Gebeten, und so geben sie ihren Tag und damit ihre Seele in Gottes Hand. Andere greifen zunächst nach dem Smartphone, und so geben sie ihren Tag und damit Seele in die Hand der Konzerne.
Andere wiederum gehen sich erst mal erleichtern, das Gesicht waschen und dann einen Kaffee trinken, in dieser oder umgekehrter Reihenfolge, auf dass das Denken beginnen möge.
Und dann gibt es offenbar Figuren, die ihren Tag damit beginnen, ähnlich wie „Pinky and the Brain“ (siehe YouTube) die Welt beherrschen zu wollen.
Denken wir uns doch, der geistigen Flexibilität halber, in einen Menschen hinein, der die Welt beherrschen will! Erweitern wir selbst unseren Horizont! Lassen wir uns nicht von technischer Machbarkeit beschränken, nicht von zu erwartenden Widerständen und ganz gewiss nicht von moralischen Bedenken! Es ist ja nur eine Gedankenübung, rein theoretisch.
Abschaltbares Geld
Die Welt zu beherrschen, das bedeutet doch, die Handlungen der Menschen zu kontrollieren. Die Handlungen – und wörtlich der Handel – aber, die werden mit Geld abgewickelt.
Also wäre eine meiner ersten Handlungen, zentral kontrollierte „digitale Währungen“ einzuführen.
Anders als bei Bar- und Buchgeld kann ich mit digitalen Währungen jede einzelne Transaktion vorab genehmigen oder verbieten – und mit einem Klick beliebige Bürger finanziell ausschalten.
(Derzeit planen 24 Zentralbanken die Einführung digitaler Währungen bis zum Jahr 2030, so reuters.com, 10.7.2023; siehe auch imf.org, 9.2.2022).
Bis das mit den digitalen Währungen aber umgesetzt ist, kann man als „Zwischenlösung“ die Bankkonten aufmuckender Bürger kündigen, was deren Handlungsfähigkeit einschränkt (siehe Farage, Danisch).
Meinung und Kommunikation
Die Geldströme der Menschen zu kontrollieren, ist besonders im Sinne des Spruchs „bestrafe Einen, erziehe Hunderte“ wirksam. In Kanada drohte Trudeau „nur“ den protestierenden „Truckern“ mit Kontosperrung, „erzog“ damit aber die Gesamtheit der WEF-Musternation.
Kontosperrungen sind in Kanada offenbar das neue Normal, doch in den meisten Staaten versucht man, bevor man die Konten sperrt und damit für soziale Spannungen sorgt, Menschen gar nicht erst auf kritische Gedanken kommen zu lassen.
Wenn ich die Welt beherrschen wollte, würde ich also die Menschen rund um die Uhr in allen Bereichen ihres Lebens mit den von mir festgelegten Propagandamaßnahmen beschallen.
Doch ich würde auch mittels moderner Technologie wie „Künstlicher Intelligenz“ alle Kommunikation der Menschen automatisch überwachen und falsche Meinungen sofort bestrafen. Die Technologien dazu wären etwa „Chatkontrolle“ und Kooperationen mit Staaten, die uns total überwachen und unsere Bürger bei unseren Behörden melden können.
Doch Bürger für falsche Meinung zu bestrafen, kann für böse Stimmung sorgen. Mein Ziel wäre ja die Weltherrschaft, nicht schlechte Laune. Sollten die Bürger also trotz 24-stündiger Propagandabeschallung immer noch kritische Meinungen entwickeln, wäre die präventive Filterung falscher Meinungen via künstliche Intelligenz noch effektiver als Chatkontrolle und Überwachung.
So wie es im US-Präsidentschaftswahlkampf 2020 nicht möglich war, auf Twitter einen Link zu der wahren, aber für Biden sehr unangenehmen Laptopstory zu posten, so würde es unmöglich, einen kritischen Gedanken zu posten. Denn künstliche Intelligenz „versteht“, was du sagst, und wenn es nicht dem Narrativ folgt, kannst du es gar nicht hochladen.
Die Angst
Ich habe die Ausgangsfrage dieses Essays auf Twitter gestellt (@dushanwegner, 26.7.2023), und von Ihnen kamen viele konstruktive Ideen!
Viele von Ihnen schlugen als Maßnahmen zur Errichtung der Weltherrschaft weitere Überwachungsmethoden vor, welche den Bürger gläsern und teils „abschaltbar“ machen, z. B. digitale Stromzähler, elektronische Patientenakten, Kontrolle über Lebensmittel (Gates kauft Farmen auf etc.), Verstaatlichung von Firmen (wussten Sie, dass die Regierung bald im „Ernstfall“ die Chefs von Techfirmen austauschen dürfen will?, siehe spiegel.de, 19.7.2023), biometrische Erfassung und einiges mehr.
Doch Sie nannten auch die „Krisen“, die man zur Überwachung der Menschen und damit Erlangung der Weltherrschaft einsetzen könnte. Angst ist seit jeher eine der bewährtesten Maßnahmen zur Kontrolle der Massenseele.
Besonders in WEF-freundlichen Regionen wie Nordamerika und der EU-Zone (die interessanterweise mit christlich geprägter Kultur zusammenfallen), hat sich das Schüren „doppelter Angst“ etabliert. Politik und Konzerne erklären, wovor man Angst haben muss – und „stützend“ wird eine zweite Angst etabliert, nämlich die Angst davor, die erste Angst zu hinterfragen.
Die Strafe dafür, das Falsche gesagt zu haben, kann so grausam und die Angst dann entsprechend groß sein, dass dem Beschuldigten keine Wahl bleibt, als sich das Leben zu nehmen. Aktuell ist etwa der Fall des kanadischen Lehrers Richard Bilkszto, der durch hanebüchene Rassismus-Anschuldigen in den Selbstmord getrieben wurde; siehe dailymail.co.uk, 25.7.2023. Auch der berühmte kanadische Psychologe Jordan Peterson wurde bedrängt, und man drohte ihm Umerziehung an, falls er nicht öffentlich seine »falschen« Meinungen widerruft (thestar.com, 21.6.2023; cbc.ca, 13.1.2023), doch zum Glück verfügt er (noch) über die finanziellen Mittel und auch die seelische Kraft, sich zu wehren.
Während der Covidpanik fürchteten sich viele Menschen weit mehr davor, die Angst vor Covid zu hinterfragen, als an Covid zu erkranken. Ähnlich bei Klima, Rassismus, Hitze – die meisten Menschen fürchten die offiziell ausgerufene Angstursache weit weniger als die Bestrafung, wenn sie den offiziellen Ängsten widersprechen.
Das scharfe Schwert namens Angst macht es zwar tatsächlich einfacher, Menschen zu kontrollieren, doch es ist zweischneidig: Angst lähmt die Kreativität.
(Ich wage die These, dass Deutschland derzeit nicht „nur“ wegen der anti-deutschen, anti-ökonomischen, anti-rationalen Politik der Regierung(en) absteigt, sondern auch und wesentlich durch eine psychologische „Lähmung“ der Deutschen selbst. Ein Volk, das rund um die Uhr mit Angst und Meta-Angst beschäftigt ist, hat schlicht keine geistige Kraft mehr, um wirklich Neues zu erfinden – und die Bürokratie würde es ja ohnehin abwürgen.)
Wenn ja, wo?
Wenn Sie meinen „Phantasien“ über die „mögliche“ Weltherrschaft bis hierhin folgten und längst gemerkt haben, dass die alle nicht nur „ausgedacht“ sind, dann könnten Sie sich fragen: Was soll ich als Einzelner tun, wenn die Welt zur Dystopie wird?
Oder allgemeiner: Existiert denn Hoffnung? Und wenn ja, wo?
Ich sehe zumindest eine logisch denkbare Möglichkeit!
Während ich nicht den geringsten Zweifel daran habe, dass gewisse Individuen schlicht ihren Machtphantasien unterworfen sind, so ließe sich auch eine reale Notwendigkeit zur möglichst totalen Kontrolle ausmachen.
Eine Kultur ist auch ein Geflecht von Werten und Regeln, und jede Kultur ist mit einer konkreten Gesellschaft verbunden. „Multikulturelle Gesellschaften“ bedeutet so viel wie „multikulturelle Kulturen“. Doch das ist ein Widerspruch in sich, eine logische Falschheit, und um etwas Falsches in einer Gesellschaft durchzusetzen, braucht es immer Oppression, Überwachung und Angst – siehe die Falschheit Sozialismus.
Die Freiheit einer Gesellschaft setzt einen gemeinsamen und ehrlich verinnerlichten Wertekatalog voraus. Es ist kein Zufall, warum homogene(-re) Gesellschaften wie (noch) in Ungarn oder Polen freier und unbeschwerter erscheinen als vorgeblich „tolerante“ und „offene“ Brennpunkte.
Ich sehe nur einen Weg zurück zur Freiheit: Sucht euch einen Kontext, in welchem ihr die Werte der Menschen teilen könnt, und dann – anders als mancher Einwanderer nach Deutschland! – eignet euch diese Werte an.
Gesellschaften, die von den neuen Ideologien befallen werden, die WEF, UN, EU etc. verbreiten, werden bald von Chaos, Konflikten und dem Mangel geteilter Werte von innen heraus zerstört werden – und diese Unordnung macht sie anfällig für Weltherrschaftsphantasien. (Die herrschenden Kräfte haben eine geringe Motivation, die Grenzen zu schließen: Chaos rechtfertigt totale Macht.)
Und dann entscheidet euch
Haben Sie vorhin dieses Ziepen gespürt, diesen Knochen da, jenen schmerzenden Muskel? Sie wissen schon. – Das bedeutet, dass Sie noch leben! Solange wir noch leben, müssen wir uns nach Freiheit sehnen!
Freiheit aber braucht gemeinsame Werte, und das (Über-)Leben gemeinsamer Werte braucht scharf bewachte Grenzen.
Sucht einen Ort, ob real oder abstrakt, ob in diesem Zuhause oder einem ganz anderen, an welchem Freiheit realistisch möglich ist.
Und dann entscheidet euch, ob ihr euch für die Freiheit entscheidet.
Ja, die machen uns Angst, und dann machen sie uns Angst davor, die Auslöser dieser Angst zu hinterfragen – so kontrollieren sie uns.
Wir aber müssen uns entscheiden, ob wir uns für oder gegen die Freiheit entscheiden – so werden wir frei.