Ein neues Jahr ist angebrochen, eine neue Runde im Karussell, und eine Grüne namens Linda Heitmann, die wohl eine „Berichterstatterin für Drogen- und Suchtpolitik der Grünen im Bundestag“ ist, will die „Verfügbarkeit von Alkohol und Tabak einschränken“ (welt.de, 1.1.2023).
Politiker stellen fest, dass die gesundheitlichen und sonstigen Schäden durch Alkohol und Tabak in Deutschland nicht wirklich zurückgehen – oder sogar steigen. In Deutschland sterben laut aktuellen Statistiken wohl etwa 70.000 Menschen jährlich am Alkoholkonsum, und etwa 127.000 Menschen am Rauchen, und 2022 sprang der Anteil rauchender Jugendliche auf 16 Prozent (ebenda).
Also will die Grüne etwas dagegen tun. Sie will mehr Steuern erheben. Die Grüne sagt auch, sie wolle den „Coolnessfaktor“ von Alkohol und Tabak verändern. Die 40-jährige Diplom-Politologin kennt sich offenbar mit Jugendlichen so richtig gut aus, denn sie weiß, dass Jugendlich ein „Produkt“ nie „cool“ finden würden, wenn alte Leute dagegen sind und es noch dazu teuer ist. (Ja, das meine ich sarkastisch.)
„Mein Opa war Gipser“
Die Initiative der grünen Hinterbänklerin klingt mir ein wenig wie der Versuch, irgendeiner den Grünen nahestehenden Werbe-Agentur ein paar Propagandastaat-Millionen zuzuschanzen. Jedoch, wenn man das Vorhaben für eine Sekunde ernst nimmt, kann man es durchaus als entlarvend deuten – und ein Zeichen unserer Zeit.
Der Psychologe Jordan Peterson sagt, dass wenn man mit dem Trinken von Alkohol aufhören will, man etwas Besseres finden müsse.
Entgegen der Annahme jener Grünen trinken Menschen nicht zuerst deshalb Alkohol, weil es „cool“ ist. Niemand wird einen Kater, verminderte kognitive Leistungen, schwächere Gesundheit und ein kürzeres Leben in Kauf nehmen, weil es „cool“ ist.
Menschen trinken Alkohol, weil es das Selbstgefühl auf eine im Moment des Trinkens angenehme Weise verändert.
Sogar die Bibel empfiehlt:
Gebt Bier denen, die am Umkommen sind, und Wein den betrübten Seelen, dass sie trinken und ihres Elends vergessen, und ihres Unglücks nicht mehr gedenken. (Sprüche 31:6-7)
Wenn Politiker wirklich verhindern wollten, dass junge Menschen (so viel) Alkohol trinken, müssten sie an den Gründen arbeiten, warum diese Leute zum Schluss kommen, dass die Alternativen zum Alkoholkonsum nicht wünschenswert sind.
Letztens las ich den bemerkenswerten Tweet eines Accounts namens „Sparbuchfeinde“:
Mein Opa war Gipser, meine Oma Metzgereifachverkäuferin in Teilzeit. Zwei Kinder, freistehendes Einfamilienhaus mit großem Garten, jedes Jahr Urlaub in Spanien, neuer BMW in der Garage – alles kein Problem.
Wieso ist das für junge Menschen heute nicht mehr möglich?! (@sparbuchfeinde, 30.1.2022)
Welche Chance hat denn ein Jugendlicher, sich ein Leben mit konventionellem Glück zu erarbeiten – welche Chance hat irgendwer heute, 2023, wenn er es nicht bereits erlangt hat?
Die Regierung zerstört die Wirtschaft und vertreibt Arbeitsplätze, man ramponiert Energieversorgung und greift das soziale Gefüge des Landes frontal an.
Traditionelle Quellen des Glücks wie Familie und kulturelle Identität werden vom Propagandastaat in den Schulen und im Staatsfunk den Jugendlichen abtrainiert; gleichzeitig sind junge Menschen den nachweislich unglücklich und suizidal machenden Smartphones und Sozialen Medien ausgesetzt, die ihr Gehirn auf schnelle Belohnung hin programmieren.
Ich wundere mich nicht, dass Jugendliche so viele vermeintlich „sanfte“ Drogen konsumieren – ich wundere mich, dass sie es nicht viel mehr tun!
Doch zugleich
Die Aufgabe von Politik ist es, die Rahmenbedingungen des Lebens abzustecken und Glück möglich zu machen. Außer wenn man – wie so manche Grüne recht offen – zu totalitärem Denken neigt, ist es nicht die Aufgabe von Politik, die Wege zum Glück vorzugeben.
Jedoch, Vorschläge wie die von Heitmann sind auf böse Weise perfider, als „nur“ die Wege zum Glück vorzugeben.
Politiker wollen Rauschmittel einschränken oder verbieten, weil sie langfristig schädlich sind – was sie ja auch sind! – doch zugleich betreibt man eine Politik, welche den Menschen die Grundlagen des „natürlichen“ Glücks zerstört.
Prohibition funktioniert nicht. – Nicht damals in den USA, nicht heute in Iran oder Saudi-Arabien – und gewiss nicht im deutschen Grünistan.
Die Prohibition von 1920 bis 1933 in den USA (siehe Wikipedia) förderte die illegale Herstellung und Distribution von Alkoholika, und damit die organisierte Kriminalität. Wo ein Markt ist, wo Menschen leiden, findet sich auch ein Verkäufer. Durch ein Verbot des „Medikaments“ Alkohol geht ja nicht die „Krankheit“ weg; und diese „Krankheit“ ist, dass die sonstigen von der Gesellschaft angebotenen Quellen des Glücks offenbar nicht „glücklichmachend“ genug sind.
Wer „den Armen“ den Wein teurer macht, lässt sie womöglich ganz ohne Trost vorm Abgrund ihrer Hoffnungslosigkeit stehen.
Die Grünen sagen den jungen Menschen: „Wir vertreiben Wirtschaft und Arbeitsplätze, wir rauben euch das Geld durch irrwitzige Steuern und Abgaben, wir machen euch das eigene Heim unmöglich und die traditionelle Familie machen wir euch madig – und rauben euch damit auch diese Quellen ganz natürlichen Glücks.“
Und weiter: „Doch wenn ihr euch die ganze Misere ein wenig schön trinken wollt, dann machen wir auch das teuer – denn wir sind die Grünen, und wir hassen, wenn Menschen glücklich sind.“
Welche Kolumne
Nicht dass wir uns missverstehen: Es gibt keine „unschädliche“ Menge von Alkohol – jeder Schluck schadet deinem Körper und macht dich dümmer. (Hierzu könnte man die englischsprachigen Ausführungen von Andrew Hubermann empfehlen; siehe YouTube.)
Ich sage aber nicht, dass du nicht trinken „darfst“ – ich sage, dass wir in allen Dingen ehrlich zu uns sein sollten. Das Trinken von Alkohol ist der Tausch eines kurzen Glücks im Augenblick gegen zukünftige Gesundheit von Gehirn und restlichem Körper.
Die Taten des Einzelnen liegen in der Verantwortung des Einzelnen – doch die Statistik der vielen einzelnen Taten liegt in der Verantwortung der Politik.
Die Politik zerstört die Rahmenbedingungen des Glücks – und will es dann erschweren, dass Menschen sich auf ungesunde Weise selbst „therapieren“.
Es obliegt dem Einzelnen, selbst zu entscheiden, in welcher Kolumne der Statistik er wegsortiert wird.
Glück und Sinn als Gegenwert
Wenn du trinkst, dann trinkst du, weil es dich im Moment glücklicher macht – oder, wahrscheinlich: weniger unglücklich.
Also bleibt mein einziger Rat, an dich und mich: Prüfe deine relevanten Strukturen, und all das, was dir Zeit und Energie raubt, ohne Glück und Sinn als Gegenwert zu liefern, lass los.
Ein neues Jahr hat begonnen! Die Grünen denken sich neue Verbote aus, die Politik hat nichts begriffen – manche Dinge bleiben wie immer.
Ob Sie heute Abend einen Pfefferminztee oder eine Gerstenkaltschale zu sich nehmen, ich wünsche uns, dass wir innere Ordnung finden, die uns auch ganz nüchtern betrachtet glücklich macht.