Dushan-Wegner

09.05.2024

CDU, Spenden und Schleuserbande

von Dushan Wegner, Lesezeit 4 Minuten
»Hat Schleuserbande an CDU gespendet?«, lesen wir und denken: »Das erklärt die Merkelpolitik!« – Doch nein! Es geht wohl um reiche Chinesen, nicht junge Nordafrikaner. ABER: Warum werden die einen quasi angelockt, und die anderen müssen teuer bestechen?!
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Manche Dinge sind so falsch, da ist auch das Gegenteil nicht richtig. Zum Beispiel der bekannte Unsinn-Satz: »Nachts ist es kälter als draußen.«

Wenn Dinge so falsch sind, dass auch das Gegenteil falsch ist, denken wir an verwechselte Kategorien, missdeutete Begriffe und irreparable Sätze.

Doch bisweilen sind auch politische und moralische Entscheidungen derart und so was von falsch, dass auch das Gegenteil nicht richtig ist. Und manchmal nicht einmal das Gegenteil des Gegenteils.

Wir lesen aktuell diese Schlagzeile: »Hat Schleuserbande an CDU gespendet?« (n-tv.de, 8.5.2024).

Seid ehrlich, geht in euch und fragt euch: Was ist euer erster Gedanke, wenn ihr diese fragende Schlagzeile lest, diese rhetorische Frage, ob eine Schleuserbande an die CDU gespendet hat?

Mein erster Gedanke war – und ich bin bestimmt nicht allein damit: »Natürlich! Das erklärt die Merkel-Politik, die offenen Grenzen, das Unrechtsjahr 2015, die Zerstörung des Landes unter der Flaggenwegwerferin. Junge Männer aus Nordafrika, die einen deutschen Stadtteil mit ihrer unbeschwerten Lebensarten und ihrem fröhlichen Naturell bereichern, CDU sei Dank.«

»Bestochen sind die bestimmt, allesamt. Korrupt durch und durch!«, so klängen zynischere Reaktionen, und sie wären verständlich, aber nicht korrekt. Die Annahme wäre falsch – doch auch das Gegenteil wäre nicht richtig!

Unzutreffend, aber falsch

Wie ich schon 2018 notierte, haben sowohl einzelne CDU- als auch SPD-Politiker persönlich am Geschäft mit Flüchtlingen gutes Geld verdient (siehe dazu meinen Essay »Raubzug an den Bürgern«), und wir fangen gar nicht erst mit den politisch bestens vernetzten Wohlfahrtsverbänden und sogenannten Seenotrettern an.

Also wäre es verständlich, wenn wir bei der Meldung von »Spenden«, »Schleuserbanden« und »CDU« sofort denken: »Ja, war doch klar!«

Wir schauen aber genauer hin und lesen erstaunt: »Hintergrund sind Ermittlungen gegen eine mutmaßliche Schleuserbande, die reichen Menschen aus China und dem Oman Aufenthaltstitel in Deutschland verkauft haben soll.« (n-tv.de, 8.5.2024)

»Moment!«, denken wir da.

Es geht wohl um reiche Chinesen, die sich für viel Geld die deutsche Staatsbürgerschaft gekauft haben – und das ist dann doch etwas anderes.

Nicht reiche Chinesen

Wenn ich an »Schleuser« denke, und an »offiziell illegale, aber tatsächlich von der Politik forcierte Migration«, dann sind die entsprechenden Einwanderer nicht reiche Chinesen.

Es sind nicht reiche Chinesen, die Deutschlands Parks und Plätze zu Gefahrenzonen machen. Von Messerstechereien durch reiche Chinesen habe ich zuletzt eher selten gehört. Auch von islamistischen Anschlägen durch reiche Chinesen ist mir wenig bekannt.

Okay, die »Bande« kaufte auch angeblich ein Kölner Großbordell (bild.de, 9.5.2024), man liest auch von »Geldwäsche«. Aber wenn sie vor Gericht sagt, sie könne sich an nichts erinnern, kann sie in Deutschland noch immer Bundeskanzler werden.

An diesem Punkt bildet sich also, wie ganz von selbst, in meinem Kopf dieses absurde Bild: Jungen Männern aus eher, äh, »robusten« Kulturkreisen öffnet man Herzen, Grenzen und Portemonnaies und verspricht und beschert ihnen ein leistungsloses All-inclusive-Leben. Aber reiche Chinesen, die wahrscheinlich Steuern zahlen würden, statt lebenslang zu kassieren, müssen sich ihren Eintritt nach Deutschland für viel Geld erkaufen. Und selbst das ist wohl nicht immer komplett legal möglich. Das ergibt doch keinen Sinn!

Irreparabel sinnlos

Nachts ist es kälter als draußen, so spaßen wir. Es ist ein Gaga-Satz, ein Spaß, ein Scherzlein. Humor be- und umschreibt einen Schmerz, der oft durch das Versagen unserer Begriffe und Konzepte entsteht. Der Spaßsatz beschreibt die Sinnlosigkeit des Umstands, dass auch sinnvoll klingende Sätze inhärent und damit irreparabel sinnlos sein können.

Die Schlagzeile »Hat Schleuserbande an CDU gespendet?« ist natürlich die presserechtlich weniger riskante Variante einer entsprechenden Schlagzeile im Klartext, »Schleuserbande hat an CDU gespendet«. Wir denken automatisch an nordafrikanische Schleuser, und plötzlich scheint alles einen Sinn zu ergeben, aber auch das ist dann wieder falsch. Doch auch das Gegenteil ist nicht ganz richtig, denn die gesamte deutsche Einwanderungspolitik wirkt seit bald einem Jahrzehnt, als säßen nordafrikanische Schleuserbanden direkt in den Ministerien und Behörden.

Ob es nun nachts kälter ist als draußen oder nicht: Von der deutschen Migrationspolitik lässt sich sagen, dass sie falscher als falsch ist – doch ihr Gegenteil ist keinesfalls richtig.

An manchem Falschen

Ich weiß nicht, ob die Politik bestochen wird, dem Land zu schaden, oder ob sie es, warum auch immer, »von Natur aus« tut.

Wir lasen die Schlagzeile über die CDU und die möglichen Spenden von der Schleuserbande. Wir dachten dabei alle unmittelbar an Schleuser aus Afrika und an »junge Männer«, und plötzlich, für einen kurzen Moment, schien alles einen Sinn zu ergeben.

Dann löste sich dieser Sinn genauso schnell wieder auf.

Und doch finde ich es auf düstere Weise lustig! An manchem Falschen ist schmerzhaft viel Wahres dran.

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