Dushan-Wegner

25.06.2023

Während wir wegschauten

von Dushan Wegner, Lesezeit 7 Minuten, Bild: »Nichts Besonderes, oder?«
Die News, die wir (fast) nicht mitbekamen, sind oft die extra spannenden. Laborthese. Laborfleisch in den USA. Tauziehen um KI-Lizenzen. Gelöschte Daten. Epstein-Opfer. Neue Bank für die Ukraine … wie viel wurde nicht einmal »versteckt« berichtet?
Telegram
Facebook
𝕏 (Twitter)
WhatsApp

Dies ist eine Übergangszeit. Noch machen sie sich die Mühe, uns abzulenken von den wirklich wichtigen Meldungen. Das muss und wird nicht so bleiben – bald könnte es denen egal sein.

Noch machen die sich etwa die Mühe, so wirkt es auf mich, eine Erklärung für die Übersterblichkeit der Massen-mRNA-Injektion zu erfinden: Die Leute sterben an Hitze! (@SHomburg, 24.6.2023)

Noch macht man sich in den USA die Mühe, uns etwa mit einer Suche nach einem U-Boot oder Pride-Kontroversen abzulenken. Von all den übrigen Dingen, die derweil passierten.

Da wären zum einen die »Kleinigkeiten«. Schon früh vermuteten sachkundige Beobachter, dass das Virus aus dem Labor in Wuhan stammen könnte. Das wurde für sehr unwahrscheinlich erklärt. Die von Regierungen motivierte Zensur der Sozialen Medien blockierte entsprechende Berichte. Auch Christian Drosten hielt dagegen (focus.de, 24.10.2022; er ließ sich aber eine Hintertür offen: »Einen Laborunfall ganz ausschließen, will aber auch Drosten nicht.«). – Nun, in einem »Friday News Dump« haben die US-Geheimdienste ein Paper herausgegeben, welches die möglichen Verbindungen zwischen dem Wuhan-Labor und SARS-CoV-2 nachzeichnet (dni.gov, Juni 2023 (PDF)) – jetzt scheint die Laborthese als mindestens genauso wahrscheinlich wie die natürliche.

Soziologe Heinz Bude sagt die Wahrheit, wenn er im Interview der Corona-Panik feststellt: »Das mit der Aufarbeitung wird sehr schwierig«, und »Selbst in der Wissenschaft wollen sich alle lieber mit etwas Neuem beschäftigen.« nzz.ch, 24.6.2023

Mit »etwas Neuem«? Vermutlich mit den »Hitzetoten«. Für eine Forschung, die zum »Ergebnis« hat, dass Menschen an Hitze sterben – und keinesfalls an tödlichen Impfchargen –, wird mehr Forschungsgeld da sein. Sage mir, wer die Forschung bezahlt, und ich sage dir, was die Forscher herausfinden.

Aufräumen und weiter

Ich nehme tatsächlich ein gewisses »Aufräumen« wahr, damit man sich neuen »Aufgaben« zuwenden kann. Und vieles von diesem Aufräumen bekommen die meisten Bürger gar nicht mit.

J.P. Morgan, eine von einem gewissen Herrn Epstein frequentierte Bank, hatte sich am Anfang des Monats mit dessen Opfern auf eine Zahlung von 290 Millionen US-Dollar geeinigt (so cnbc.com, 12.6.2023) – ein weiteres Verfahren ist noch offen. Zuvor hatte sich jene Bank, welche den Begriff »deutsch« weltweit in ein interessantes Licht rückt, mit den Epstein-Opfern auf 75 Millionen US-Dollar geeinigt (so cnbc.com, 17.5.2023). Der Fall Epstein bleibt der erste Kriminalfall der Geschichte, in welchem es keine Täter gab, aber verurteilte Vermittler sowie Hunderte Opfer, die alle noch leben und ihre Täter kennen sollten – außer natürlich, ihr Gedächtnis wird gerade durch »Zuckerbrot« oder »Peitsche« blockiert.

Dieselbe Bank J.P. Morgan hat laut SEC vor Kurzem versehentlich 47 Millionen Datensätze gelöscht, welche die amerikanische Bankenaufsicht SEC von ihnen angefordert hatte (bloomberg.com, 22.6.2023). Kann ja mal passieren. J.P. Morgan musste 4 Millionen US-Dollar zahlen. Das haben die nun davon!

Ich finde es aber schön, dass J.P. Morgan seine Angelegenheiten in Ordnung bringt, denn es stehen große Aufgaben an.

Im Osten

Wie Sie vielleicht gehört haben, passieren in der Ukraine seit einiger Zeit gewisse Dinge, über die wir ganz bestimmt nichts als die Wahrheit erfahren. In allen anderen Angelegenheiten lügt man uns an und lenkt uns ab, aber über die Ukraine erfahren wir die Wahrheit (und wehe einer erinnert sich, dass bis eben noch die Ukraine als eines der korruptesten Länder Europas galt).

Einen Tag bevor ich diesen Essay schrieb, ereigneten sich in Russland sehr spannende Dinge. Die Söldner-Truppe »Wagner« schien Putin stürzen zu wollen und marschierte gen Kreml – plötzlich drehte sie ab, und der Wagner-Chef darf nach Belarus abziehen. Mein Problem ist, dass ich keiner der Interpretationen glaube. Ich las, dass Prigoschin von der CIA gekauft worden war. Ich las, dass es eine Finte mit Putin war, der damit seinen Rückzug aus der Ukraine einleiten konnte. (Ich vermute übrigens, dass Prigoschin als neuer Russland-Chef weit westfreundlicher wäre als Putin. Seine Operation »Wagner« beweist, dass er maximal pragmatisch ist und ideologisch denkbar flexibel operiert. Ideologien lassen sich anziehen, wieder ausziehen, und bei Bedarf auch umnähen.)

Fest steht nur eines: Die Ukraine muss auf jeden Fall neu aufgebaut werden!

Dafür wird es viel Geld brauchen.

Und dafür wieder braucht es eine Bank!

Wie gut, dass J.P. Morgan sich anbietet! Laut ft.com, 19.6.2023 plant J.P. Morgan die Gründung einer eigenen Bank zum Wiederaufbau der Ukraine.

Ich weiß nicht, was in Russland und der Ukraine wirklich passiert. Ich ahne nur: Die Leute, die immer dran verdienen, werden wieder daran verdienen.

Und falls Sie auf den obigen ft.com-Link klickten, dann haben Sie einen Namen gesehen, der uns hier bislang fehlte: J.P. Morgan kooperiert dabei mit einem kleinen, sympathischen Start-up namens »BlackRock«.

Ich ahne, welche Länder von dieser Wiederaufbau-Bank mit zig Milliarden versorgt werden. Wenn Ihre Stadt kein Geld für die bröckelnde Schule hat und wenn deutsche Rentner nach einem langen Arbeitsleben in die Armut rutschen, dann seien Sie beruhigt: Das Geld ist gut angelegt, nur eben anderswo. Schätzungen zu den Kosten des Wiederaufbaus der Ukraine reichen bis zur Billion, also tausend Milliarden, und für Investoren eröffnet sich, so wird geworben, eine »großartige Gelegenheit« (wörtlich: »tremendous opportunity«, cnn.com, 21.6.2023).

Ein Zyniker könnte sagen: »Der Ukraine-Krieg ist noch nicht vorüber, aber die Gewinner stehen bereits fest.«

Wie Hühnchen

Ach, ich könnte hier erschreckend lang weitermachen, mit all den Dingen, die zwar irgendwo im Internet berichtet werden, aber außerhalb des »Leit-Narrativs«. Ich könnte die explodierende Zahl der Beamten in Deutschland erwähnen (welt.de, 23.6.2023), von der Beförderung der Gattin des Justizministers im Finanzministerium (focus.de, 23.6.2023), doch das sind im globalen Maßstab tatsächlich schon »kleine Fische«.

Doch auch einige weit größere Fische haben wir in der letzten Woche nicht mitbekommen, und einer davon ist ein Hühnchen. Oder »hühnchenartig«. In den USA wurde die erste Genehmigung erteilt, Laborfleisch aus Hühnerzellen zu verkaufen (cnn.com, 21.6.2023). Einer der Apologeten und Groß-Investoren im Business mit künstlichem Fleisch ist der sympathische Weltverbesser namens »Bill Gates« (technologyreview.com, 14.2.2021). Dieses »Fleisch« wird mit Hilfe von »unsterblichen Zellen« produziert. – Waren »unsterbliche Zellen« nicht bislang ein Fall für die Onkologie? Nun, diese unsterblichen Zellen gelten ab sofort als moralisch, zusammen mit dem Heuschrecken-Salat. Und wenn Ihnen das nicht schmeckt, sind Sie bestimmt ein rechtsextremer Schwurbler. (Die Faktenchecker stehen bereit, zu versichern, dass Laborfleisch keinen Krebs erzeugt; etwa usatoday.com, 8.3.2023, und was Faktenchecker sagen, ist stets die Wahrheit, besonders wenn es um Labore geht; siehe dazu auch cato.org, 6.3.2023.)

Unbekannte Generation

Dies sind einige der Dinge, die ich auflisten kann. Wir alle wissen, dass im Hintergrund noch ganz andere Dinge passieren, wie Donald Rumsfeld sie einst nannte, die »unknown unknowns«.

Einige der Dinge, die an der Oberfläche geschehen, sind zugleich gewaltig und folgenreich, aber auch denkbar abstrakt. Derzeit berichten etwa viele ChatGPT-Benutzer von einer aktiven »Verdummung« der Software, während gleichzeitig »Eliten« versuchen, etwa durch »Lizenzierung« oder andere künstliche Limits die Verbreitung starker Künstlicher Intelligenz als Open Source zu verhindern. Gleichzeitig hörte ich, dass OpenAI-Chef Sam Altman davor warnt, dass jemand mit ganz neuen Ideen zur KI kommt, welche KI mit einem Bruchteil des technischen Aufwands möglich macht. Jede dieser Entwicklungen kann die Gesellschaft der Zukunft und unser eigenes Leben innerhalb von Jahren weit nachhaltiger prägen als ein lokaler Atomkrieg oder sogar der Wechsel eines politischen Systems auf einem Kontinent – und nein, ich meine nicht, dass ich übertreibe.

Und doch bleibe ich dabei: Ja, wir gehören zur »letzten Generation« – und zwar zur letzten Generation, bei der man sich noch die Mühe macht, uns überhaupt abzulenken.

In Zukunft wird man sich nicht mal mehr die Mühe machen (müssen), die Leute abzulenken. Durch moderne Technologie und Einbettung in die Propaganda wird sich das Denken der meisten Menschen derart verändern, dass es ihnen schlicht egal sein wird, was in der Welt passiert.

Wenn Sie meinen, dass ich übertreibe, schlage ich Ihnen einen simplen Test vor: Wie vielen Ihrer Kollegen, Bekannten oder sogar Familienmitgliedern können Sie klar belegte Fakten vorlegen, inklusive seriösen Quellen, und diese werden dennoch als »Verschwörungstheorie« und »rechtes Geschwurbel« abgetan, wenn sie den »Wahrheiten« aus dem Fernsehen widersprechen?

Noch sortieren wir solche Fälle als Kuriositäten ein, doch stellen Sie sich eine Welt vor, in welcher solches Verhalten der Standard ist: Man wird die meisten Menschen nicht von Fakten ablenken müssen, denn in ihren Gehirnen ist die Verbindung von »wahr« und »ist so passiert« gekappt. Ebenso gilt denen die Verbindung von »das ist so passiert« und »ich sollte mein Handeln dem, was passiert, anpassen« als vollständig tabu.

Alle übrige Energie

Ich bin mir relativ sicher, dass selbst die sogenannten Eliten nicht wissen, was die Zukunft bringt – sie sind nur sehr viel besser als wir darin, aktuelle Entwicklungen schnell für ihre Macht und ihren Gewinn zu nutzen.

Doch wer wollte bestreiten, dass die Welt in 10 Jahren sehr anders aussehen wird als heute?

Ich wiederhole deshalb heute meinen eigenen Rat: Wie einer, der morgen erblinden wird, heute durch die Museen geht und alle Bilder in sich aufnimmt, so nehmt auch ihr unsere Kultur in euch auf.

Einige der immergleichen Eliten wollen die Erde buchstäblich verdunkeln (forbes.com, 20.1.2022), doch es wird auch metaphorisch dunkel werden. Ganze Gesellschaften als »Stadt der Blinden«.

Wenn unsere »Götter« es morgen dunkel werden lassen, dann wollt ihr so viel eigenes »Licht« in euch tragen wie möglich.

Ja, gegeben all die Ereignisse dieser Tage, ist das, was ich mir und jedem anderen von uns rate: Sorgt euch um eure Gesundheit und natürlich eure finanzielle Versorgung, und alle übrige Energie verwendet dann darauf, unsere Kultur in euren Geist zu speichern!

Weiterschreiben, Wegner!

Danke fürs Lesen! Bitte bedenken Sie: Diese Arbeit (inzwischen 2,037 Essays) ist nur mit Ihrer Unterstützung möglich.

Wählen Sie bitte selbst:

Jahresbeitrag(entspr. 1€ pro Woche) 52€

Augen zu … und auf!

Auf /liste/ finden Sie alle Essays, oder lesen Sie einen zufälligen Essay:

Mit Freunden teilen

Telegram
Reddit
Facebook
WhatsApp
𝕏 (Twitter)
E-Mail

Wegner als Buch

alle Bücher /buecher/ →

Während wir wegschauten

Darf ich Ihnen mailen, wenn es einen neuen Text hier gibt?
(Via Mailchimp, gratis und jederzeit mit 1 Klick abbestellbar – probieren Sie es einfach aus!)