Dushan-Wegner

15.08.2022

Die Wahrheit wird angepasst

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Foto von John Thomas
Erinnern Sie sich noch, als gesagt wurde, die mRNA-Injektion schütze vor Ansteckung und Weitergabe? Dann »nur« vor Erkrankung? Dann immerhin vor »schwerer« Erkrankung? Nun, es ist nicht das einzige Versprechen, das still zurückgenommen wird.
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Sagt der Autoverkäufer: »Das Auto ist eigentlich schadensfrei, ganz wie neu. Kaum ein Kratzer. Höchstens Detail. Vorne ein wenig. Klitzekleine Delle. Von dem Rumms. Kann ja mal passieren. Sind Sie denn noch niemand hinten aufgefahren?  Sie sollten nicht so penibel sein. Das geht raus. Braucht etwas Lack und neue Lampen. Halbe Stunde Arbeit. Bisschen Blech. Klar, man könnte auch ›Totalschaden‹ sagen, wenn man so ein Faktennazi ist. Von mir aus, der Wagen ist Schrott, aber ich habe nie etwas anderes behauptet!«

Unbefugtes Bibellesen

Dominik Rzepka vom deutschen Staatsfunk twitterte am 18. November 2021:

mRNA wird innerhalb kürzester Zeit abgebaut. Sie bleibt nicht im Körper. Sie [!] auch nicht in unsere DNA eingebaut werden, also in unser Erbgut. Denn RNA und DNA unterscheiden sich chemisch. RNA verwendet die Base Uracil, DNA die Base Thymin.

Übersetzt: Die Impfung ist sicher. (@dominikrzepka, 18.11.2021/ archiviert)

Auch die amerikanische CDC, die oberste US-Autorität in Sachen Gesundheit schrieb zunächst Ähnliches unter der Überschrift »Facts About mRNA COVID-19 Vaccines«:

The mRNA and the spike protein do not last long in the body. Our cells break down mRNA from these vaccines and get rid of it within a few days after vaccination. Scientists estimate that the spike protein, like other proteins our bodies create, may stay in the body up to a few weeks. (cdc.gov, archiviert Juli 2021)

Zu Deutsch:

Die mRNA und das Spike-Protein bleiben nicht lange im Körper. Unsere Zellen brechen die mRNA dieser Impfstoffe herunter und werden es innerhalb von Tagen nach der Impfung los. Wissenschaftler schätzen, dass das Spike-Protein, wie andere Proteine, die unser Körper generiert, bis zu einigen Wochen im Körper bleiben kann. (cdc.gov, archiviert Juli 2021; meine Übersetzung)

Wenn Sie dieselbe Seite heute aufrufen (Stand 14. August 2022), fehlt die Passage vollständig.

Oh!

Woran könnte das liegen?

Könnte es zusammenhängen mit Studien, wonach die mRNA doch noch Wochen nach der Injektion nachweisbar ist? (mdpi.com, 28.6.2022)

Oder mit anderen Studien, die mRNA sogar nach Monaten nachweisen? (cell.com, Januar 2022)

»Vertraut der Wissenschaft«, so schallt es immer wieder, doch gemeint ist: »Gehorcht! (Genauer: Gehorcht dem, was im TV gesagt wird!)«

Wer heute tatsächlich wissenschaftliche Studien liest, dem geht es bald wie den Leuten, die im Mittelalter unbefugt eine Bibel lasen (siehe Wikipedia zu »Bibelverbot«): Man gilt als Ketzer (oder brav gegendert: als Ketzerin).

Eine ähnliche Linie

Wenn ein Patient zum Psychotherapeuten kommt, und extra nachdrücklich betont, wie gut sein Verhältnis zu seinem Vater sei, dann wird der Therapeut misstrauisch werden und genau dort nachhaken. Ich erkenne eine ähnliche Linie, wenn Staatsfunker betonen, dass mRNA-Injektionen, Schuldenübernahme für Pleitestaaten oder offene Grenzen garantiert risikolos sind.

»Habt den Mut, die Linien zu Ende zu ziehen!«, so schrieb ich 2018 im Essay: »Herr Wegner, wie geht es weiter?«

Und weiter:

Keine der Nachrichten, die uns in letzter Zeit »schocken«, kamen wirklich überraschend – außer man glaubte dem Staatsfunk – alles ist die Fortsetzung von Linien, die sich früher abzeichneten. (Essay vom 25.11.2018)

Wie geschockt sind Sie, dass mRNA wohl doch länger im Körper bleibt als zunächst wahrheitswidrig gesagt wurde? – Nun, es ist wenig überraschend, und gerade wenn man sich die Suppe spritzen ließ, könnte es einen nervös werden lassen. Worüber wurde uns noch die Unwahrheit gesagt?

Muster erkennen

»Der Herr hat’s gegeben«, so sagt Hiob, »der Herr hat’s genommen. Der Name des Herrn sei gelobt!«

Und manchmal nimmt der Herr das Eine, während Er ein Anderes gibt.

Beispiel: Im Alter wird uns die Schärfe der Augen genommen. Unsere Augen tun sich schwerer, die Muster der physischen Welt zu sehen. Doch gleichzeitig kann unser Verstand nach Jahrzehnten an Erfahrung die Muster in den Ereignissen der Welt schärfer erkennen – wenn wir es denn zulassen!

(Es ist zuweilen atemraubend, wie viel geistige Energie einige Mitbürger aufbringen, um die doch deutlich erkennbaren Muster aktueller Ereignisse zu leugnen.)

Wenn der Autoverkäufer das Verkaufsgespräch damit beginnt, dass das Auto wie neu sei, doch dann plötzlich Kratzer zugibt, irgendwann einen Unfall erwähnt, et cetera, dann werden wir bald die »Linie« ahnen, welcher man folgen sollte, um die tatsächliche Wahrheit über dieses Auto zu ahnen.

Ähnlich verhält es sich mit der »offiziellen Wahrheit«, etwa über Impfungen. Was man gestern noch mit großer Sicherheit verkündete – und den Zweifel daran als »Schwurbelei« und »Verschwörungstheorie« abtat – wird heute still und heimlich von den Webseiten gelöscht.

Man verhandelt

Erinnern Sie sich noch daran, als man sagte, die Impfung schütze zuverlässig vor Ansteckung? Dann »nur« vor Weitergabe? Dann immerhin vor Erkrankung? Dann nur vor »schwerer« Erkrankung?

Inzwischen argumentiert man immer leiser, dass die mRNA vor irgendetwas schützt (außer manchmal vor staatlicher Drangsalierung).

Man verhandelt fast nur noch, wie häufig und schwer die Impfschäden sind. Und auch in dieser Debatte gibt man sich wenig ehrlich: Wenn man jeden Tag die »erlaubte Wahrheit« wechselt, wird man zu behaupten versuchen, schon immer das und nichts anderes gesagt zu haben.

Täglich neu und zufällig

Es mag zuweilen schmerzhaft sein, sich ehrlich einzugestehen, was der beste Schluss auf die wahrscheinliche Wahrheit ist – und noch schmerzhafter kann es sein, das dann auch vor sich und anderen auszusprechen.

Es verschafft aber immerhin etwas Befriedigung, heute nicht etwas ganz anderes sagen zu müssen, als man gestern noch behauptete. Ich entwickele meine Gedanken lieber weiter, als sie täglich neu und zufällig wie Karten von oben aus- und zugeteilt zu bekommen.

Die große Frage ist doch: Welche Erkenntnisse, die bislang nur »Schwurbler« sich zu sagen trauten, werden sich plötzlich und unerwartet als »schon immer gesagte« Wahrheit erweisen?

Nun, ich will ganz bewusst diesen neuen Essay von 2022 mit denselben Worten schließen, wie den Text »Herr Wegner, wie geht es weiter?« von 2018: Fangt damit an, die Linien, die sich seit einigen Jahren andeuten, ehrlich zu Ende zu zeichnen – einige Fragen werden sich dann von selbst beantworten.

Weiterschreiben, Wegner!

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