Dushan-Wegner

12.04.2019

Deutschland, was ist der Plan?!

von Dushan Wegner, Lesezeit 3 Minuten, Bild von Oliver Pacas
Maaßen zerpflückt die Illusionen deutscher Flüchtlingspolitik. Ein solider Mann, mein Respekt ist groß. – Man könnte so manche Kritik an der Merkel-Regierung (auch seine) zusammenfassen mit: Was zum Kuckuck ist der Plan?!
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Okay, nehmen wir an, dass wir das so tun, was passiert anschließend? – Es gibt einige Grundregeln und Fragen, mit denen ich ganz bewusst meine Familie »nerve«, dazu gehören: Was passiert danach? Was ist dein Plan? Nehmen wir an, dass wir das so durchziehen, wie soll das anschließend aussehen?

Ein Beispiel: Kinder wollen immer wieder neue Hobbys ausprobieren, und ich finde es im Prinzip gut, doch ich frage stur: Wenn du mit diesem Tanz oder jenem Sport beginnst und dich auf Monate hin verpflichtest, welches andere Hobby gibst du auf? (Auch der Tag eines Kindes hat nur so-und-so-viele Stunden.)

Solche Fragen bringen mir regelmäßig das bekannte »Mensch, Papa!!« ein (Erklärung dazu im Text »Nein! Doch! Oh! – die Überschrift, die heute über fast jede Nachricht passt«), doch mich treibt eine Absicht, ich habe einen Plan hinsichtlich dieser Frage: So sehr ich das bewusste Im-Moment-Sein im Sinne asiatischer Philosophie schätze, so wichtig ist mir zugleich das Denken in Kausalität – man könnte es auch »Karma-Bewusstsein« nennen.

Handelnde und deren Handlungen

Der von mir weiterhin sehr geschätzte Hans-Georg Maaßen (siehe auch »Berliner Inquisition, Maaßen und die Scheiterhaufen des Wahrheitssystems«) hat ein Interview im Ungarischen Staatsfernsehen gegeben.

Maaßen spricht Schieflagen an, welche die Zukunft Deutschlands und Europas bedrohen, er weist auf Handelnde und deren Handlungen hin – ein Auszug daraus:

Hinzu kommt aber auch, dass es so genannte NGOs gibt, die bewusst auch Abschiebungen verhindern, indem sie den Abzuschiebenden unterstützen oder ihn verstecken und dergleichen. Insgesamt muss man sagen, ist die Abschiebungspolitik in Deutschland leider ein Desaster, aber leider nicht nur in Deutschland, auch in anderen westeuropäischen Staaten. (Maaßen, zitiert nach tichyseinblick.de, 11.4.2019)

Nochmal…

Letztens fasste ich die adäquate Reaktion auf viele Meldungen heute als »Nein! Doch! Oh!« zusammen – man könnte in ähnlichem Gestus praktisch jeden Vorwurf an die Berliner Politik (und ihre Hurrarufer im deutschen Staatsfernsehen) zusammenfassen mit der Frage: Was ist euer Plan für danach?! Was soll als Nächstes passieren? Was wird realistischerweise passieren?! (Man könnte noch deutlicher werden: Wollt ihr denn, dass das passiert, was nach aller Voraussicht passieren muss? Ist es euch gar egal, solange eure Politikerpension ausgezahlt wird? Nochmal: Was ist der Plan?!)

Sowas!

Die Weisheitslehrer Asiens nennen es Karma. In Deutschland sagt man: »Sowas kommt von sowas.«

Eine politische Handlung ohne Plan ist unmoralisch. Entweder Merkel und ihre Helfer haben keinen Plan, dann ist es unmoralisch – oder sie haben einen finsteren Plan, den sie sich aus gutem Grund nicht offenzulegen trauen, und das würde es nicht moralischer machen.

Wir stellen, gerade heute, fest: Je unmoralischer die Handlung, umso moralischer die Begründung.

Von Dackeln

Ich meine: Spart euch die Moral! Spart euch das Handwedeln, euren dramatischen Augenaufschlag. Sagt mir, was euer Plan ist – und dann lasst mich selbst entscheiden, ob ich es moralisch finde.

Gelegentlich kommt in unserer Familie das Thema Haustier auf. Ich gehe mit den Kindern dann all die Konsequenzen durch, von Gassigehen über Veterinärkosten bis hin zur dann veränderten Freizeitplanung, – ich frage also: Was ist der Plan?

Man muss es ja nicht hochtrabend »Karma-Bewusstsein« nennen, man muss nicht vielsilbige Wörter wie »Kausalität« applizieren. Es wäre bereits ein spürbarer Fortschritt, wenn die deutsche Regierung zumindest so weit im Voraus plante wie jemand, der sich einen Dackel zuzulegen erwägt.

Weiterschreiben, Wegner!

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