Dushan-Wegner

16.02.2024

Kognitive Dissonanz im »Zusammenland«

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten
Junger Mann misshandelt Schaffnerin. Was tut die Bahn? Richtig, man faselt von »Zusammenland« und »Rassismus«. Bei Einzelpersonen ist kognitive Dissonanz ein Ehrlichkeitsproblem. Im deutschen Propagandastaat ist sie quasi Staatsräson.
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Stellen wir uns einen Politiker vor, rein fiktiv, der erzählt viel von gesundem Essen, aber er selbst futtert öffentlich gern Fastfood und trinkt reichlich Zucker-Cola. So ein Politiker wäre ein Beispiel für »kognitive Dissonanz«.

Oder stellen wir uns eine Partei vor, die redet viel von Naturschutz, aber tatsächlich lässt sie Wälder abholzen und Landschaften zerstören. Das wäre ein Beispiel für »kognitive Dissonanz«.

Oder eine Partei, die predigt von Frieden und davon, dass man keine Waffen in Kriegsgebiete liefern soll – und dann kann dieselbe Partei gar nicht schnell genug Waffen ins Kriegsgebiet liefern. Das wäre ein Beispiel für »kognitive Dissonanz«.

Oder eine Partei, die viel vom Wohl der Kinder spricht, aber … ach, lassen wir das.

»Kognitive Dissonanz« ist jenes unangenehme Gefühl, wenn mehrere unserer »Kognitionen« im Widerspruch stehen. Also etwa, wenn das, was wir sehen, und das, was wir glauben wollen, einander widersprechen. Oder wenn das, was wir wirklich wollen – oder wollen sollen –, und die Handlungen, zu denen es uns treibt, nicht zusammenpassen.

Unvereinbarkeit als Staatsräson

Nun habt ihr bestimmt gemerkt, dass meine Eingangsbeispiele allesamt die Linksgrünen beschreiben.

Wir wissen: Das Weltbild von Linken ist auf Lügen gebaut.

Wenn aber jemand, dessen Weltbild und Moral auf Lügen gebaut sind, in der realen Welt klarzukommen versucht, entstehen zwangsläufig kognitive Dissonanzen.

In Propagandastaaten wie Deutschland aber ist kognitive Dissonanz keine Privatangelegenheit, sondern quasi Staatsräson.

»Die Bahn« macht es vor

Als Beispiel für kognitive Dissonanz als Staatsräson des Propagandastaates darf ich euch den aktuellen Widerspruch vorstellen, der mich überhaupt zu diesen Gedanken inspirierte.

Am 15. Februar 2024 las Deutschland die Meldung: »Schwarzfahrer quält Schaffnerin« (bild.de, 15.2.2024). Der Schwarzfahrer war etwa 35 Jahre alt und stammte, so die Berichterstattung, »vermutlich aus Nordafrika«.

»Er verletzte sie durch Schläge, Tritte und Würgen«, so lesen wir weiter. Er wollte sie dazu zwingen, »ihn oral zu befriedigen« – und es waren nicht Worte, durch welche er sie zwingen wollte.

Und schließlich soll er auf sein Opfer uriniert haben.

Es ist nicht bekannt, ob dem Schwarzfahrer bereits sein »Grünen-Parteibuch ehrenhalber« zugestellt wurde.

Bekannt ist aber, dass der vermutlich nordafrikanische Bärtige sein Opfer dazu bringen wollte, sinngemäß »Heil österreichischer Kunstmaler« zu sagen.

Und wie reagiert die Deutsche Bahn darauf, dass eine ihrer Schaffnerinnen, die einfach nur ihren Lebensunterhalt verdienen will, derart misshandelt wird – als direkte Folge des deutschen Toleranzwahnsinns?

Richtig: Der direkt nächste X-Post blubbert etwas davon, »wohin Antisemitismus, Rassismus und eine antidemokratische Politik führen. Wir stehen auf und beziehen Position. Gemeinsam stark in einem vielfältigen #Zusammenland. #niewiederistjetzt«. (@DB_presse, 15.2.2024)

Ja, »nie wieder ist jetzt« – und ihr, genau ihr, gleicht dem Geist, der nie wieder herrschen sollte.

Das ist mal kognitive Dissonanz! Im deutschen Propagandastaat wird versucht, die große Lüge, die große kognitive Dissonanz als »neues Normal« zu etablieren.

Brutale Kälte im »Zusammenland«

Dieses Wort »Zusammenland« ist wohl der Slogan einer großen Konzernkampagne, deren Anzeigen in vielen deutschen Zeitungen aktuell erscheinen. Es ist vermutlich Teil der Propaganda-Inszenierung, die mit »Correctiv« und der Deportationslüge begann, auf welche dann jene antidemokratischen Aufmärsche folgten. Und es dokumentiert weiter das Abgleiten Deutschlands in einen postdemokratischen, antideutschen Propagandastaat.

Dass die »Zusammenland«-Propaganda aber die zeitlich erste Reaktion der Bahn auf dieses brutale Ereignis darstellt, hat seine ganz eigene Art von Kälte. Es ist eine brutale Kälte gegenüber den Opfern der Lügen, deren Leid einfach im großen Narrativ stört – und das ist nur eine der hier erzeugten Arten von Schmerz.

Flexible Kompensation

Die kognitive Dissonanz selbst erzeugt Schmerz. Ja, kognitive Dissonanz ist buchstäblich der Schmerz durch den Versuch, Überzeugungen und Handlungen zu vereinen, die einfach nicht zu vereinen sind.

Dieser Schmerz ist sehr real. Er ist aber ein Schmerz der Seele. Das heißt: Die an kognitiver Dissonanz leidende Seele kann sich zugleich einreden, dass dieser Schmerz eben »normal« ist. – Ist er nicht.

Wir wissen: Gutmenschen, die es selbst betrifft, werden regelmäßig jäh zu »Bösmenschen«. Vorher erleben wir jene Gutmenschen aber als dauer-gereizt und intolerant – doch zugleich auch als missionarisch. Ebenso wie Islamisten spüren Gutmenschen ja, dass sie eine Lüge zu leben versuchen, einen Widerspruch.

Die sind so griesgrämig, weil sie an der kognitiven Dissonanz leiden. Und sie sind so missionarisch, weil sie ihr Unwohlsein denen ankreiden, die nicht denselben Widerspruch leben wollen.

Die irre (Nicht-)»Reaktion« der Deutschen Bahn auf die Misshandlung ihrer Schaffnerin ist aber so logisch, wie sie verheerend ist. Wenn die große Lüge vom »Zusammenland« ein weiteres Mal eben als Lüge aufgedeckt wird, auf wieder sehr schmerzhafte Weise, dann erzählt man sie eben noch lauter.

Auch wenn du lügen musst …

Am Ende gewinnt immer die Realität. Und wenn die große Lüge immer größer wird, wird bloß die Niederlage größer, welche das Land letztendlich gegen die Realität erfahren wird.

Ein weiser Mann sagte mir einmal, er gebe seinen Söhnen – und jedem, der von ihm lernen wolle – den ultimativen Rat: Sage die Wahrheit, doch selbst wenn du die ganze Welt belügen müssen solltest, niemals, wirklich niemals belüge dich selbst.

Es ist ein Rat, den ich ganz Deutschland geben möchte, doch Deutschland erzählt die große Lüge in diesen Tagen täglich lauter. Da ist wenig guter Rat möglich.

Also rate ich uns: Belügt euch nicht selbst, egal, wie harsch die Wahrheit ist. Und sucht dennoch nach Wegen, guter Dinge zu bleiben.

Wie auch die Zeiten sind, lasst uns nicht solche Menschen sein, die sich selbst belügen, die versuchen, eine kognitive Dissonanz zu leben.

Zumindest zu sich selbst stets ehrlich zu sein, das wäre doch etwas!

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