Dushan-Wegner

06.02.2023

Corona-Panik und großes Schulterzucken

von Dushan Wegner, Lesezeit 5 Minuten, Glaubt weniger!
Als wäre es nichts weiter Dramatisches, gibt man nun offen zu, wie wenig wissenschaftliche Grundlage die brutalen, aber unnötigen Corona-Maßnahmen bisweilen hatten. Und die, die es schon damals wussten und zu sagen wagten? Die werden weiter geächtet.
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Wenn einer beim Pokern mogelt, dann tut er es doch heimlich, und er streitet alles ab. Und auch ein Christ könnte zur Sünde verführt werden, doch dann wird er seine Sünde heimlich und verschämt tun, womöglich sogar ganz leugnen, sogar vor sich selbst.

Der pfuschende Pokerspieler und der sündigende Christ halten sich zwar beide nicht an die jeweiligen Regeln, doch indem sie es heimlich tun, bestätigen sie gerade die Gültigkeit der Regeln.

Durchaus anders ist die Sache jedoch gelagert, wenn der Pokerspieler oder der Christ die für sie gültigen Regeln öffentlich brechen. Damit bestreiten sie die Gültigkeit und je nach Deutung sogar die Existenz des Regelwerks, über welches sie sich hinwegsetzen – und damit wären wir bei den Nachrichten des Tages (und diesmal auch der letzten Jahre).

Deshalb: »egal«

Wir kennen sie, und wir sehen sie im Rückspiegel unseres Lebens. Jene Momente, in denen wir »es wussten«. Dass wir es wussten, bedeutet nicht immer, dass wir auch in jenen Momenten wussten, dass wir es wussten. Eine tiefere Instanz in uns aber wusste eben, was sie wusste. Und was sie wusste war, dass etwas vorbei ist. Und dass eine neue Ära anbrach – zumeist keine, die wir uns gewünscht hätten, aber eine neue Ära doch.

Ein solcher Moment im Politischen, und weil das Politische heute stets privat ist, auch in meiner privaten Beziehung zu Deutschland, war jenes kolportierte Zitat von Angela Merkel.

In einer gemeinsamen Fraktionssitzung von CDU und CSU soll Angela Merkel gesagt haben: »Ist mir egal, ob ich schuld am Zustrom der Flüchtlinge bin, nun sind sie halt da.« (Zitiert nach welt.de, 27.9.2015)

Mit diesem Satz »Ist mir egal« wurden weite Teile dessen abgeräumt, was ich naiv für heilige Prinzipien der Gesellschaft hielt, deren Teil ich doch gern und mit Überzeugung war.

Kleinste Währung

Ich hatte einst geglaubt, dass im »aufgeklärten Westen« der Mensch die Verantwortung für seine Taten und deren absehbaren Folgen übernehmen muss. Die kleinste Währung des Geradestehens in der Politik wäre der Rücktritt, wenn auch eine schmerzhafte Verurteilung oft angemessener erscheint.

Merkel aber konnte offenbar in aller Seelenruhe sagen, dass es ihr egal sei, ob sie schuld sei.

Verantwortung ist etwas, womit man die »kleinen Leute« drankriegt. Politiker können Nachrichten löschen, mit Konzernen kuscheln und störende Wahrheiten unterdrücken lassen.

Legal, illegal … wir kennen den Rest.

Nie wirklich gedeckt

Wir schreiben also das Jahr 2023, und es scheint, dass die Profitabilität der Corona-Panik ihren Zenit überschritten hat. Auf Deutsch: Es ist vorbei.

Wer aber davon träumte, dass die Verantwortlichen und Profiteure der Corona-Panik vor Gericht gestellt würden, wird wieder eines Besseren belehrt.

Ein Herr Lauterbach bekennt dafür offenherzig im Staatsfunk, wie wenig wissenschaftliche Grundlage für den Machtrausch deutscher Politik war: »Diese drakonischen Maßnahmen: Ausgehverbote, also Maskentragen an der freien Luft, Kinderspielplätze draußen abriegeln und dergleichen – das sind Dinge gewesen, die würde man heute nicht mehr machen.« (Karl Lauterbach, zitiert nach zdf.de, 1.2.2023 )

Der Staatsfunk blubbert nach dem Zitat nonchalant weiter: »Diese Maßnahmen seien aber auch zu ihrem Zeitpunkt umstritten gewesen und nie wirklich durch Studien gedeckt.« (ebenda)

Wieder einmal

Wie bitte?! Was?!!

Hieß nicht eben noch, man solle »der Wissenschaft vertrauen«. Und jetzt stellt sich heraus, dass die tatsächliche Wissenschaft ganz und gar nicht das sagt, was die Corona-Propaganda als »die Wissenschaft« präsentiert.

Vor einigen Tagen berichtete man ähnlich lakonisch von Impfschäden, und wann es wie viel Entschädigung davon gibt, dass der Staat einen kaputtgespritzt hat. (Siehe Essay vom 29.1.2023.)

Wieder einmal erweisen sich die Verschwörungstheorien von gestern als die lapidar erklärte Wahrheit von heute.

Indem Politik und Mainstream-Medien ganz öffentlich zelebrieren, wie »egal« ihnen die eigene Schuld am legalen Unrecht der Jahre 2020 bis 2022 ist, bestreitet sie wie ein öffentlich pfuschender Pokerspieler oder ein schamlos sündigender Christ durch die Öffentlichkeit der Tat die Gültigkeit des gesamten Systems.

Man behält doch

Kehrt nun endlich Gerechtigkeit ein? Wird es Tribunale geben? Öffentliche Verurteilung der Lügner und Hetzer. Neuwahlen, neue Regierung und Neuanfang?

Hahaha – nein.

Die damals Geächteten bleiben geächtet. Wer im Protest gegen das »legale Unrecht« einen Fehler begeht, wird dafür bestraft werden.

Wer fürs Sagen der Wahrheit bestraft wurde, bleibt bestraft. Er wird nicht einmal die kümmerliche Entschädigung eines Impfopfers erhalten, das seine Impfschäden nachweisen kann.

Die Verantwortlichen behalten ihr Geld, ihr Amt, ihre Diäten – und ihre soziale Stellung.

Dass die Politik die Schuld am Leid von Millionen Menschen trägt? Ist ihr egal. Jetzt ist es halt so. Verantwortung zu übernehmen oder gar bestraft zu werden, das ist nur ein Spiel, das die mit uns, dem Pöbel spielen, auf dass wir brav in Reih und Glied marschieren.

Nie ohne die Gegenargumente

Wenn etwas vorbei ist, dann beginnt damit etwas Neues. Das mag wie ein billiger Mutmachspruch klingen, doch es liegt in der Logik der Sache.

Sogar die bitterste Enttäuschung bedeutet, dass man damit eine Täuschung loswird.

Der Enttäuschte sieht klarer. Die Enttäuschung ist die notwendige Brille für den Naiven. Ich fühle mich enttäuscht, und damit sehe ich schärfer.

Nach 2015 und nach der 2020 bis 2022 muss man schon sehr naiv und kurzsichtig sein, um jemals wieder dem TV oder der Politik zu glauben, ohne sich die Gegenargumente angehört zu haben.

Am Ende gewinnt immer die Realität, und wenn ihr Sieg nicht mehr zu leugnen ist, werden sie es eben schulterzuckend zugeben – und bald die nächste Lüge als moralisch aufgeladene Zwangswahrheit verkünden.

In dieser neuen Ära aber wird unser privates Motto zur lebensrettenden Maxime: Prüfe alle, glaube wenig, denke selbst!

Weiterschreiben, Wegner!

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