Nein, nein, nein, das darfst du nicht! Ich darf das, natürlich, aber Du darfst das nicht! – So oder so ähnlich klingt ein ganz wesentlicher Pfeiler der inneren Moral unserer sogenannten Guten.
Aktuell erleben wir, wie sich einige Gutverdiener bei ARD und ZDF darüber aufregen, dass die den Bürgern mit Zwang und Androhung von Knast abgepresste Finanzierung des regierungsnahen Medienmolochs sachlich einigermaßen präzise »Zwangsgebühr« genannt wird.
Die stören sich an einem solchen »Framing«, so hört man.
Ausgerechnet die!
Jeden blocken!
Die vielfach ordenbehangene Frau Hayali hat letztens sehr öffentlich erklärt, dass sie auf Twitter (bzw.: 𝕏) jeden »blocken« will, der »Zwangsgebühr« sagt (bild.de, 19.7.2023). Unangenehme Wahrheiten zu blocken ist eine wichtige Kernkompetenz jedes Rädchens im Getriebe des deutschen Propagandastaats – ob sich Frau Hayali als solches sieht?
Ein weiterer Immer-wieder-Gast meiner Essays äußerte sich zur Zwangsgebühr exakt so, wie man es erwarten würde. Er setzte den Status als Zwangsgebührenzahler mit dem Status als deutscher Bürger gleich (@georgrestle, 7.8.2023) und machte sich auf widerliche Weise über Bürger lustig, die diesen Vergleich gruselig fanden (gleicher Thread).
Man fragt sich aber: Warum fürchten diese Gestalten das präzise Wort »Zwangsgebühr« so sehr?
Da war doch was!
Im historischen Jahr 2019 wurde ein sogar für ARD-Verhältnisse bemerkenswert abgedrehtes internes Schriftstück bekannt, namentlich das »Framing Manual«.
Ein zentraler Ratschlag darin war (S. 3), Kritik an der ARD mit moralischen Argumenten zu begegnen. Logischerweise sind sich viele Staatsfunker, die gegen den Begriff »Zwangsgebühren« wettern, darin einig, dass die Verwender dieses Begriffs derart unmoralisch sind, dass man gar nicht erst mit ihnen reden sollte.
»Framing« (englisch »frame« = »Rahmen«) bedeutet, einer Idee durch speziell konstruierte Wortwahl einen derartigen neuen »Deutungsrahmen« zu geben, dass der Hörer statt der üblichen Assoziationen eben neue Bewertungen gemäß der Aussicht des Sprechers vornimmt. (Klassisches Beispiel, siehe auch »Talking Points«: In den USA wurde einst die Debatte über die Erbschaftsteuer gekippt, indem diese als »Todessteuer« geframt wurde.)
ARD und ZDF beauftragen nicht nur eigene Handbücher und Workshops zum Training – man sieht sich offenbar auch selbst als einzig legitimen »Framer« für die Deutschen.
Klima-was?
Ausgerechnet Herrn Restles Sendung »Monitor« veröffentlicht in diesen Tagen neue »Vorschläge«, wie das Thema »Klima« in Deutschland geframed werden soll (auf Instagram). Statt »Klimawandel« soll alarmistisch »Klimakrise« gesagt werden, statt »Klimaskeptiker« natürlich »Klimaleugner« und so weiter.
Du zahlst Zwangsgebühren, damit der Staatsfunk dir sagt, wie du reden und denken sollst – nur nenn es nicht Zwangsgebühren!
Statt »Zwangsgebühren« sollst du nämlich »Rundfunkbeitrag« sagen. Doch dieses »offizielle« Wort stellt selbst wiederum ein Neu-Framing dar!
2013 wurde die berüchtigte »GEZ« in »Beitragsservice« umbenannt! Es war vor allem ein Re-Framing, und die erzwungene Abgabe wurde in »Rundfunkbeitrag« umbenannt. Natürlich funktionierte es ungefähr so gut, wie wenn man eine Haftstrafe (etwa wegen Verweigerung der Zwangsgebühr) in »Pflicht-Club-Urlaub« umbenennen würde.
Was aber ist Herrn Restles Argument gegen das Wörtlein »Zwang«? »Zwangsgebühr« sei, so sagt er selbst wörtlich (archiviert), ein »geframter Begriff«.
Das dürfen die Zwangsgebührenzahler sich ruhig mal auf der Zunge zergehen lassen: Ein Gutverdiener der ARD, die sich ein Framing-Manual erstellen lässt, das de facto Framing-Leitlinien enthält, welche die Anliegen der Regierung unterstützen, ist gegen das »Framing« einer per Zwang eingezogenen Gebühr, die man selbst vor knapp einem Jahrzehnt neu »geframed« hat. Es ist absurd und doch kommt man ums Lachen kaum herum.
Auf keinen Fall du mir!
Wir müssen wohl eine gute alte deutsche Redeweise für Herrn Restle und seine Kollegen neu formulieren, nämlich: »Wie ich dir ständig, so auf keinen Fall du mir!«
Es ist das Wesen und unausgesprochen wohl auch die zentrale Aufgabe des miliardenschwerden ARD-ZDF-Apparats, den Bürgern ein bestimmtes »Framing« vorzugeben. Und ausgerechnet die Angestellten des Framing-Giganten beschweren sich.
Sogenannte Journalisten bei ARD und ZDF mögen behaupten, es sei »rechtsextreme« oder »faschistische« Hetze, von Zwang« zu reden. Dann darf man lässig etwa spiegel.de, 31.5.2012 zitieren, wo das Re-Framing der GEZ so kommentiert wurde: »Neuer GEZ-Name – Zwang heißt jetzt Service«.
Und vom »Staatsfunk« würden nur schlimme »Nazis« und »Hetzer« reden. Dann darf man denen etwa spiegel.de, 11.9.2007 vorlegen, wo das Gebührenurteil des Bundesverfassungsgerichts mit einer präzisen Schlagzeile aufgespießt wird: »Sieg für den Staatsfunk«.
War der Spiegel mal ein »rechtes Hetzblatt«? Schließlich hatte der Spiegel mal kritische Titelseiten wie »Mekka Deutschland« oder »Der heilige Hass«!
Nicht prinzipiell
Nein, die sind wahrlich nicht prinzipiell gegen Framing, die sind nur dagegen, dass es jemand anderer als sie selbst tut!
Im Prinzip sind diese Staats-Framer wie Gutmenschen: Man fordert vom anderen Regeln ein, an die man sich selbst nicht gebunden fühlt. (Deshalb verstehen sich Staatsfunker und Gutmenschen so gut mit all den Klima-Strippenziehern, die uns den Strohhalm verbieten wollen, aber mit Privatjets und Jachten um die Welt tingeln und sich Villen direkt am angeblich steigenden Meer kaufen.)
Mit erzwungenen Milliarden und der Politik im Rücken erzwingen sie ein vorgegebenes Framing – und attackieren brachial jeden Bürger, der ihnen das Framing-Monopol streitig zu machen droht.
Was also tun?
Liebe Leser, ich habe drei Vorschläge, wie Sie etwas gegen die Framing-Monopolisierungsversuche tun können.
Erstens: Werden Sie sich der psychologischen Mechanismen bewusst, mit denen Sie und Ihre Mitbürger manipuliert und unter Kontrolle gehalten werden sollen. Das ist der erste und notwendige Schritt, um sich dagegen wehren zu können. Ich habe Ihnen in diesem Essay aufgezeigt, wie ARD und ZDF die Bürger mit einer »Framing-Asymmetrie« kontrollieren wollen – ich hoffe, das ist deutlich geworden.
Zweitens: Vergessen Sie nicht, dass die Leute, welche diese Dinge offenlegen, eben keine »Zwangsgebühren« verlangen. Schon Leserbeitrag gez-ahlt? 😉
Drittens: Sobald Erstens und Zweitens erledigt sind, hätte ich eine weitere »Waffe« anzubieten, nämlich das Lachen!
Wenn es den Staatsfunkern nicht passt, dass wir Zwangsgebühren „Zwangsgebühr“ nennen wollen, schlage ich gern ein paar, äh, alternative Begriffe vor.
Der Leichtigkeit halber habe ich ein Video dazu gezaubert – viel Spaß!
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